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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Atem einer freien Welt, die ihre Kinder ausschickt, ferne Welten zu ergründen, einer Welt, der es möglich ist, ihren engen Lebenskreis zu durchbrechen.«
Jetzt zweifelte keiner der Männer mehr daran, daß Jansen den Verstand verloren hatte. Wie aber sollten sie ihn am Sprechen hindern, ohne bei den Titanen einen ungünstigen Eindruck hervorzurufen? Nur gut, daß die Titanen das konfuse Gerede nicht verstanden!
»Wir sind Kinder eines Planeten, auf dem das Chaos herrscht und dem wir entrannen, um unser Leben zu retten. Doch selbst bis hierher verfolgt uns das Chaos. Ihr seht uns im Verteidigungszustand, seht uns im Begriff Kraft zu sammeln, um unsere Freiheit zurückzugewinnen und unsere Heimat zu befrieden. Wir bedauern, daß euch bei der Landung ein Flugzeug verlorenging. Es wurde zerstört durch unsere automatische Abwehr, da wir fürchten mußten, daß unsere Feinde, verbrecherischer Abschaum unseres Heimatplaneten, uns angriffen…«
    Die Männer atmeten befreit auf. Jansen war Herr seiner Sinne! Er übersetzte die Ansprache der Titanen!
»Euer Besuch ist ein Gruß der Freiheit. Er wird uns anspornen, unsere Freiheit zurückzugewinnen und die alte Kultur unserer Heimat vor dem Untergang zu bewahren.«
    Als der Titan die Menschen der Freundschaft der Titanen versichert hatte, verneigte er sich und ließ die Arme fallen.
»Kinder dieser Sonne!« erwiderte Jansen und wies auf den hellen Fleck in der dichten Nebeldecke. »Wir kommen als Freunde zu euch – ausgesandt von der Menschheit eines fernen Planeten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.«
Jansen sprach von ihren Aufgaben. Er schilderte in großen Zügen die Erde, den Stand der menschlichen Entwicklung und die gewaltigen Vorhaben zur Zeit ihres Starts. Doch er verschwieg, daß es verschiedene Gesellschaftsordnungen gegeben, daß die Atomkraft noch nicht ihr letztes Grauen verloren hatte. Er verschwieg es, weil er dieses Entwicklungsstadium längst überwunden glaubte und weil er diesen dunklen Fleck der menschlichen Entwicklung, den Mißbrauch menschlichen Geistes, nicht in den Vordergrund stellen wollte. Er kannte nicht die Verhältnisse auf dem Titanus und konnte nicht den Eindruck abschätzen, den es auf die Titanen machen würde, wenn er es erwähnte. Zudem aber hatte er, als er davon sprach, daß sie einen Planeten aus seiner Bahn drängen wollten, in den Atempausen zwischen den Sätzen das unbehagliche Gefühl, als warteten Tausende mit äußerster Spannung auf weitere Einzelheiten. Das machte ihn mißtrauisch.
»Wir wünschen einen freundschaftlichen Austausch der Erkenntnisse, einen Austausch über die Lebensgewohnheiten, über die Umweltverhältnisse geologischer und biologischer Art, und wir möchten eure Entwicklung kennenlernen. Wir danken für die freundliche Aufnahme und sprechen die Hoffnung aus, daß wir auf eure Hilfe rechnen dürfen.«
Der Titan verneigte sich, wies mit einladender Gebärde auf den Kegelstumpf, der wie eine geköpfte Pyramide vor ihnen aufragte, und torkelte gemessen voran. Aus dem Lautsprecher des Panzers drang wieder die aufwühlende Musik.
»Diese Rhythmen rauben mir den letzten Nerv!« stöhnte Lazzarri.
    »Eine gefährliche Musik!« bestätigte Inoti und reckte sich zu voller Größe auf, als wolle er zeigen, daß er dieser Gefahr gewachsen sei. Da entdeckte er, daß der Fernsehschirm am Panzer wieder Nasarows Bild zeigte. Nasarow nickte ihm zu. Als die Musik verklang, eilte Inoti zum Panzer. Nasarows Bild verging.
    »Kommen Sie näher, Genosse Inoti!« flüsterte der Lautsprecher. »Solange wir nicht das Geheimnis der Kapuzen kennen, müssen wir vorsichtig sein. Folgendes: Landegruppen zwei und drei unter Leitung von Romain und Canterville sind unterwegs. Lassen Sie unter allen Umständen einen Mann ohne Kapuze, damit Sie ständig kontrollieren können, ob Sie einem fremden Einfluß unterliegen. Und nehmen Sie auf jeden Fall das Funkgerät aus dem Flugzeug mit, wenn Sie das Gebäude betreten!«
    Während Nasarow durch Funk den Mechaniker des Flugzeuges anwies, mit dem Funkgerät sofort der Landegruppe zu folgen, lief Inoti mit großen Schritten seiner Gruppe nach. Sie befand sich bereits vor dem Eingang zum Kegelstumpf. Dieser Eingang bestand aus drei halbkreisförmigen Durchbrüchen, deren mittlerer die beiden andern weit überragte.
    »Lazzarri!« rief Inoti dem Italiener zu, der gerade in den Bau eindringen wollte. »Warten Sie!«
Am Eingang angekommen, beauftragte er ihn, auf den Bordmechaniker zu warten, ihm das

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