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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Glieder.
    Jansen fand in der linken Brusttasche seine Pistole und in der rechten Hosentasche die eiserne Ration. Sie bestand aus Nahrungsmittelkonzentraten in Tablettenform. Sie ermöglichte es, den Körper mehrere Tage zu ernähren, war allerdings nicht geeignet, als Dauernahrung zu dienen, da ihr die Füllstoffe fehlten.
    Nun fand er auch seine Taschenlampe.
    Im Besitz dieser Hilfsmittel, verlor er die Furcht. Sollte er die Lampe einschalten? Noch wußte er nicht, wo er war und ob es ratsam sei, ein Lebenszeichen von sich zu geben. Erst mußte er seine Lage überdenken.
    Was war geschehen? Er war zur Leitung des Werkes gegangen. Und dort hatte man ihm auf seine Bitte, ihm ein neues Objekt zuzuweisen, erwidert, daß die augenblickliche Lage – es kreisten drei feindliche Raumschiffe um den Planeten – besondere Sicherheitsvorkehrungen für die Menschen erfordere. Aus diesem Grund könne die Werkleitung nicht darüber entscheiden, sondern müsse Jansen dem Göttlichen Rat zuführen, der allein seine Bitte erfüllen könne.
    Jansen hatte keinen Verdacht geschöpft und war in das Fahrzeug gestiegen, das ihn zum Rat bringen sollte.
    Auf der Fahrt hatte er das Bewußtsein verloren. Er erinnerte sich nur noch einer entsetzlichen Atemnot.
    Was sollte er jetzt tun? Ewig konnte er nicht so stehenbleiben. Sollte er kriechend versuchen, den Raum abzumessen? Dann lief er nicht Gefahr, in einen Abgrund zu stürzen. Aber im Dunkeln?
    Das widerstrebte ihm. Vielleicht teilten Kriechtiere mit ihm dieses Gefängnis, Schlangen, Echsen oder gar diese gallertartigen Quallen, die wie Schnecken auf ihrem Schleimfilm vorwärtskrochen. Womöglich griff er in eine solche Qualle…
    Davor ekelte ihn. Zudem wußte er, wie dieses Viehzeug beschaffen war? Hatte Inoti nicht davon gesprochen, daß es Arten gab, die ihr Opfer durch elektrische Schläge lähmten und ihm dann mit ihren Saugnäpfen das Blut abzapften? Immerhin hatten diese scheibenförmigen Quallen einen Durchmesser bis zu einem Meter. Sie warfen sich blitzschnell über ihr Opfer, sobald man sie berührte.
    Jansen hielt die Pistole schußbereit und schaltete die Lampe ein.
    Ringsum fiel der Lichtschein auf festen Boden. Er hob die Lampe… Da traf ihn ein greller Lichtstrahl aus der Richtung, in die er geleuchtet hatte. Ein Titan? Er löschte seine Lampe. Der Titan löschte seine Lampe ebenfalls. Jansen wechselte im Dunkeln seinen Standort. Wieder strahlte seine Lampe auf, wieder traf ihn ein Lichtstrahl. Doch als er seine Lampe löschte, verging auch das Licht des Titanen. Was hatte der andere mit ihm vor?
    Sollte er schießen?
    Sie hatten ihn betäubt und verschleppt. Handelte er nicht in Notwehr?
    Aber sie hatten bisher sein Leben nicht bedroht; sie griffen ihn nicht an. Oder waren sie überall, hatten sie ihn eingekreist und wollten ihm in den Rücken fallen?
    Jansen duckte sich sprungbereit. Kampflos ergab er sich nicht! Doch dann fiel ihm ein, daß sie es leichter gehabt hätten, als er bewußtlos am Boden lag.
    Er richtete sich wieder auf.
    War es überhaupt ein Gefängnis? War er eingesperrt in einem Raum? Vielleicht lag er in einer offenen Höhle, die in das unterirdische Straßennetz mündete?
    Wieder schaltete er seine Lampe ein, wieder traf ihn ein Lichtstrahl. Da erkannte er, daß es sein eigenes Licht war, das sich in einer Wand spiegelte. Er richtete den Scheinwerferkegel auf sich selbst. Richtig! Er sah sich als Spiegelbild. Doch was war das? Wenn er den Kopf wandte – ringsum, überall sein Spiegelbild! Von der Seite, von hinten ebenfalls.
    Er schwenkte den Lichtkegel zurück zur Wand. Von überall kam sein Licht zurück, nirgends war eine Lücke. Ein kreisrunder Raum mit Spiegelwänden! Er lenkte seinen Scheinwerfer nach oben. Da erglühte die Decke, begann zu leuchten, wurde heller, gleißend…
    Jansen schloß geblendet die Augen und krümmte sich, als wäre Feuer über ihm.
    Dann entsann er sich seiner Sonnenbrille. Aber selbst als er sie aufgesetzt hatte, war das Licht noch unerträglich. Er schirmte seine Augen mit der Hand ab.
    Hinter sich hörte er ein Geräusch. Er fuhr herum. Ein Titan stand vor ihm. Stulpenstiefel, knielanger, ornamentverzierter Umhang von silbrigem Stoff, drei strahlenkranzgesäumte Sonnen auf der Brust – ein Offizier, ein hoher Offizier sogar! Wenn nur das Licht nicht so blendete!
    »Wie geht es Ihnen, Sohn des Himmels, Träger des Geheimnisses der planetenversetzenden Kraft?« fragte der Offizier zuvorkommend.
    Jansens Hand fuhr

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