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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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kommt Ihr Feuerpfeil?« fragte Zisi.
    »Da die Himmelssöhne Niedergeborene sind wie die Bewohner Ihres Heimatplaneten«, sagte Jansen ernst, »niemals!« Er zog die Pistole und sah Zisi an.
    »Wie Sie wünschen! Wir beseitigen Ihre Hemmungen«, sagte Zisi kalt. Er kannte offensichtlich nicht den Zweck des schwarzen Gegenstandes, den Jansen in der Hand hielt. Die Titanen besaßen nur magnetische Waffen, lange Rohre, in denen die Geschosse durch magnetische Felder beschleunigt wurden.
    Jansen lächelte.
    »Im leblosen Zustand pflegen Menschen nicht mehr zu denken!« erwiderte er und hob die Mündung der Pistole an die Schläfe.
     
    Canterville betrat Nasarows Zimmer. »Die Gruppen sind vollzählig zurück. Nur Lazzarri fehlt noch! Ich war soeben im Funkwagen, er hat sich noch nicht gemeldet. Der Funker ruft sich die Kehle heiser.«
    »Wo ist Genosse Romain?«
    »Er baut mit der Ingenieurgruppe das Atomkraftwerk ab.«
    Nasarow rief die Zentrale an. »Hat sich Lazzarri gemeldet? Noch nicht? Bitte, rufen Sie Genossen Romain zu mir!«
    Er wandte sich wieder Canterville zu.
    »Wie steht es sonst?«
    »Die Rakete ist fort, die Werkstätten auch, die Einrichtung des Ambulatoriums wird gerade verladen. Die Fahrzeuge sind fast vollzählig abtransportiert, nur der Funkwagen, zwei Kräne und einige Geländewagen sind noch hier. Das Material ist vollständig an Bord der Kosmos.«
    »Und die Werfer des Sperrgürtels?«
    »Sind rings um den Flugplatz aufgebaut. Am Sperrgürtel wurden, wie besprochen, Kunststoffattrappen aufgestellt. Die Genossen tragen sämtlich Schnellfeuerwaffen!«
    Als Romain in der Tür erschien, lachte er.
    »Geschafft, Wassil! Die Einrichtung des Kraftwerks ist verladen. Schon etwas von den Titanen gehört? Sind sie auf unsern Gegenvorschlag eingegangen, kommen sie mit Jansen vor den Sperrgürtel?«
    »Abgelehnt! Ein Offizier war am Sperrgürtel und wiederholte die Aufforderung, daß wir zu Jansen kommen sollen.«
    »Und?«
    »Wie vereinbart sind wir nicht darauf eingegangen. Aber etwas anderes. Lazzarri hat sich noch immer nicht gemeldet. Ob er sich unter Tage verlaufen hat?«
    »Seitdem die Suchtrupps zurück sind, zerbreche ich mir darüber auch den Kopf, Wassil.«
    »Sandrino sagte, daß Lazzarri nach seinem Dienst nicht zurückgekommen sei.«
    »Aber er war ja nicht mehr im Werk! Ob ihn die Titanen auch…«
    »Was sollten sie von ihm wollen? Glaube ich nicht!« warf Canterville ein. »Ob wir bei den Titanen anfragen?«
    »Ausgeschlossen!« erwiderte Romain sofort. »Überlegen Sie sich, bei der jetzigen Spannung halten die Titanen höchstens unsern Unterhändler zurück. Per Funk können wir nicht verhandeln. Sollte sich Lazzarri wirklich in ihrer Gewalt befinden, dann geben sie ihn auch nicht heraus. Und wenn Lazzarri noch frei ist, dann werden sie erst aufmerksam, und wir nehmen ihm womöglich die Gelegenheit, doch noch durchzukommen. Die Zentrale soll weiter rufen!«
    »Sandrino bot mir vorhin sein Gas an. Er schlägt gewaltsame Befreiung vor! Er sei in der Lage, uns eine Gasse zum Göttlichen Rat zu bahnen; wir sollten dann einige hochgestellte Titanen mitnehmen und gegen Jansen austauschen. Man könnte sie auch so zwingen, Lazzarri zu suchen. Das Gas ist unschädlich!«
    Romain wurde nachdenklich. »Das will genau überlegt sein. Bitte rufe doch Sandrino, dann besprechen wir das gleich.« Jetzt erst setzte er sich.
    Während Nasarow vergeblich versuchte, Verbindung mit der Zentrale zu bekommen, ließ sich Romain von Canterville über den Stand des Abbaus berichten. »Die Häuser kommen zuletzt, auf die könnten wir notfalls verzichten, einige sind allerdings schon abgerissen.«
    »Hält die Zentrale denn Winterschlaf«, schalt Nasarow. »Ich bekomme noch immer keine Verbindung!«
    Die Tür öffnete sich. Auf der Schwelle stand der Funker.
    Nasarow war empört. »Das ist unerhört! Wie können Sie Ihren Posten verlassen, jetzt, im Alarmzustand…«
    Er verstummte. Der Funker zitterte am ganzen Körper und war leichenblaß.
    »Was ist mit Ihnen?« fragte Nasarow.
    Der Funker sagte kein Wort. Er trat an den Tisch, legte ein Tonband nieder, drehte sich ruckartig um und verließ taumelnd das Zimmer.
    »Genosse! Warten Sie…«, rief Nasarow und sprang auf, um ihm nachzulaufen.
    »Warte, Wassil, wir legen das Band auf!«
    Die Männer erstarrten, als Jansens Stimme ertönte. Sie schämten sich der Tränen nicht, die ihnen in die Augen stiegen.
    »Michael…«, stammelte Nasarow und vergrub den Kopf in

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