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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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die Worte an einen Verstärker übermittelt und von dort auf den Lautsprecher übertragen. Aber woher kannte man die irdische Sprache?
    Nach der Begrüßung fuhr eine Fahrzeugkolonne auf, grünglänzende, stromlinienförmige Einspurfahrzeuge.
    In Nasarows Gegenwart wies der Titan einen seiner Begleiter an, die irdischen Maschinen bewachen und gegen jede Berührung sichern zu lassen. Dann bat er die Menschen, in den Fahrzeugen Platz zu nehmen. Er selbst nahm Nasarows Arm und führte ihn mit gewinnender Freundlichkeit zu seinem Wagen.
    Die Fahrzeuge waren ferngelenkt. Kaum saßen die Männer in den breiten Sesseln, setzten sich die Wagen in Bewegung. Umlaufende, große Fenster gewährten einen guten Ausblick.
    Noch ehe die Kolonne den Platz verlassen hatte, fuhren einige grüne Fahrzeuge auf die irdischen Maschinen zu. Es stiegen etwa zwanzig Männer aus. Sie begannen mit Seilen und weißgrünen Pflöcken die Maschinen einzuzäunen.
    »Na, ob das als Schutz ausreicht?« sagte Timár.
    »Sehen Sie dort hinüber! Die Menschen – ich meine, die Titanenmassen werden hier nicht von einer militärischen Sperrkette, sondern lediglich von solchen Seilen zurückgehalten.«
    Die Wagen flogen über eine schnurgerade Allee der nahen Stadt entgegen. Die Bäume waren etwas kleiner als auf Titanus eins, doch auch sie hatten palmenähnliche Form, und ihre Wedel sahen aus wie Kräuterblätter. Die Fahrbahn war von mehreren Reihen winkender Titanen gesäumt.
    »Wenn ich das nicht selbst erlebte, ich würde es nicht glauben«, sagte Stafford immer wieder. »Wie schade, daß man das alles nur einmal erlebt.«
    Inoti lachte auf. »Wir haben doch die Filmaufnahmen. Lassen Sie sich eine Kopie herstellen, dann können Sie es so oft nacherleben, wie Sie wollen.«
    »Lachen Sie nur, Inoti«, erwiderte Stafford nachsichtig. »Die überwältigende Größe des Augenblicks läßt sich nur einmal empfinden.«
    »Jetzt philosophiert nicht, seht euch lieber um«, brummte Timár. »Und Sie, Canterville, vergessen Sie nicht Ihre erste Frage, die Sie gleich nach der Landung stellen wollten!«
    Eine Stadt tauchte vor ihnen auf. Sie lag in einer breiten Mulde, umgeben von dichtbewaldeten Höhen.
    Nur einige Kegel, Kugeln und Säulen waren zu sehen. Es herrschten Bauwerke vor, die sich nach oben stufenartig verengten. Jedes nächsthöhere Stockwerk trat etwas zurück, so daß ein Streifen der Decke des unteren Stockwerks dem oberen als umlaufende Galerie vorgelagert war. Zwischen den imposanten Bauwerken zogen sich Gelbanlagen mit weiten Promenaden dahin. Straßen gab es nirgends. Ein schmales Flüßchen schlängelte sich durch die Gartenstadt. Vereinzelt erhoben sich kühne Türme, die die Terrassenbauwerke weit überragten. Kein Schornstein war zu sehen, keine Qualmwolke stieg auf, kein Dunst lag über den Dächern.
    Obwohl der Verkehr fehlte, der irdische Städte belebt, schien diese Stadt den Männern vertraut. Die Gebäude riefen keinen toten Eindruck hervor. Ihre Seitenwände waren zum großen Teil verglast und von vielen Türen durchbrochen und ihre Galerien von Titanen belebt, die in Liegegestellen ein Sonnenbad nahmen.
    Die Fahrkolonne stürzte sich in schneller Fahrt zu Tal und tauchte plötzlich in einem hellerleuchteten Tunnel unter.
    Die Männer staunten. Ein Straßennetz unter der Stadt! Der Verkehr war dicht und schnell. Kreuzungen gab es nicht, die Seitenstraßen lagen tiefer und wurden auf geschwungenen Abfahrten erreicht, wie sie in den irdischen Städten an Knotenpunkten und bei Autobahnen zu finden sind. Nirgends gab es Verkehrsstockungen; die Steuerautomaten hielten präzise den sicherheitsbedingten Abstand ein, scherten das Fahrzeug allmählich aus dem schnellen Verkehrsfluß aus, verringerten seine Geschwindigkeit, wenn es abbiegen mußte, und warteten bei Einfahrten geduldig, bis sich der Wagen ohne Gefahr in den Strom der andern Fahrzeuge einreihen konnte.
    Beiderseits der breiten Fahrbahnen lagen geräumige, in den Fels getriebene Hallen. Parkende Fahrzeuge waren nirgends zu entdecken.
    Endlich schwenkte die Kolonne in eine der Hallen ein und bremste an einer bahnsteigähnlichen Rampe. Als die Männer die Fahrzeuge verlassen hatten, schlossen sich die Türen, und die Wagen brausten davon.
    Der Titan verständigte sich mit den Menschen durch Gesten. Das Kästchen hatte er im Wagen zurückgelassen.
    »Sagen Sie, Genosse Nasarow, woher kennen die Titanen unsere Sprache?« fragte Canterville, sobald er den Russen sah.
    Nasarow

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