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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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befördern. Hier erfaßt sie das leitende Krankenhaus und gibt sie schnellstens an das Krankenhaus des Rates der Gesundheit weiter. – Bürger, rettet unsern Gast, erspart den Menschen einen weiteren schmerzlichen Verlust. Erweist ihnen brüderliche Hilfe!«
    Die Männer waren bestürzt. Lebensgefahr – Romain! War hier überhaupt Hilfe möglich?
    Stafford aber vermochte kaum zu fassen, was er soeben gehört hatte. Ein ganzer Planet auf Insektenjagd, weil ein Mensch in Gefahr war?
    Als sie sich erhoben und Canterville Kisi wortlos die Hand drückte, da wußte er, daß es auf der Erde Romains und Cantervilles nicht anders sein würde!

20. Kapitel
     
    Am zweiten Tage nach Romains Einlieferung trat Sandrino in Silonas Sprechzimmer. Sie schien weniger bedrückt zu sein als vorher.
    »Was macht der doppelte Schenkelbruch?« fragte er.
    »Der Patient schläft.«
    »Ich sehe ihn mir einmal an.«
    »Nicht nötig, Massimo, ich habe auf alles geachtet. Das Gerät läuft noch. Du hast heute nacht wieder nicht geschlafen! Du solltest dich hinlegen. Ich kümmere mich um deinen Genossen!«
    Sandrino ging darüber hinweg. »Hast du Nachricht vom Labor?«
    Sie nickte.
    »Sprich doch!« rief er.
    »Erst versprich mir, daß du dich wenigstens für eine Stunde hinlegst.«
    »Ja, aber sprich!«
    »Die Bretsen sondern nur wenig Sekret aus. Die Chemiker sind dabei, ein verwendbares Quantum zu gewinnen. Dann wollen sie ein Gegengift zusammenstellen. Beides kannst du an deinen Meerschweinchen erproben, die du von eurem Raumschiff hast kommen lassen.«
    »Und da soll ich schlafen?«
    »Das Sekret kommt in etwa zwei Stunden. – Bitte!«
    »Na gut!« sagte er kurz, nickte ihr zu und verließ das Zimmer.
    Als sie ihn weckte, war er sofort hellwach und sprang auf.
    »Wo ist das Sekret?«
    »In meinem Zimmer! Komm mit zu den Tieren; ich spritze, damit du dich nicht auch noch vergiftest.«
    »Aber nicht mit deinem Instrument – das halten die Tiere nicht aus!«
    Sandrino zeigte ihr, wie sie die Spritze handhaben und wie sie die Meerschweinchen spritzen müsse.
    Dann warteten sie. Träge verrann die Zeit.
    »Holen wir unsern Spaziergang nach, Silona?« fragte er nach einer Weile. „
    »Wenn uns dein Genosse dazu noch Zeit läßt, gern.«
    Wieder schwiegen sie.
    Jetzt ermattete eins der Meerschweinchen. Es kauerte sich zusammen, legte sich auf die Seite und rührte sich nicht mehr.
     
    Der Hubstrahler brachte die Männer der Besichtigungsgruppe von Flugplatz zu Flugplatz. Landeten sie in der Nähe einer Stadt, dann säumten Tausende von Titanen das Rollfeld, lag der Landeplatz zwischen Dörfern, zählten die Titanen nach Hunderten, setzte die Maschine in einem Industriezentrum auf, dann waren es nur wenige – doch immer bereiteten sie den Menschen einen herzlichen Empfang. Und jedesmal, wenn der Empfang vorüber war, nannte Kisi eine Zahl – die Anzahl der hier gefangenen Bretsen. Wenn es auch höchstens eine zweistellig Zahl war, so stieg doch mit der wachsenden Summe die Hoffnung.
    Obwohl die Besichtigungsgruppe nicht am täglichen Funk-Rundgespräch teilnahm, waren die Männer über Romains Zustand informiert. Der titanische Rundfunk berichtete dreimal täglich über den Krankheitsverlauf und gab die Summe der bisher gefangenen Bretsen bekannt.
    Die Sorge um Romain überschattete die Entdeckerfreude. Andererseits aber gab die Tatsache, daß die Bevölkerung eines ganzen Planeten am Schicksal eines Menschen Anteil nahm und alles aufbot, was ihn retten konnte, neuen Mut.
    Bald stimmten die Berichte optimistisch. Innerhalb von drei Tagen waren Tausende von Insekten gefangen worden, und die Sammelaktion konnte abgeblasen werden. Nach der Seltenheit der Tiere zu urteilen, mußten sich Millionen von Titanen an der Jagd beteiligt haben. Tausende von hervorragenden Wissenschaftlern und Ärzten aus allen Gebieten des Planeten hatten sich sofort nach Bekanntwerden der Erkrankung dem Rat zur Verfügung gestellt, um zu helfen, die Zusammensetzung des Sekrets zu erforschen und ein wirksames Heilmittel zusammenzustellen. Der Rat des Planeten bat über den Rundfunk, von weiteren Meldungen abzusehen, da der Chemische Rat und der Rat für Gesundheit bereits Ausschüsse gebildet hatten. Silona, die dem Rat des Planeten angehörte und Vorsitzende des Rates für Gesundheit war, leitete, unterstützt von Sandrino, die Arbeiten.
    Inzwischen besuchten die Männer der Besichtigungsgruppe Atomkraftwerke, Industrieanlagen, Sanatorien, Werften, Häfen, Sender.

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