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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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vergrößerte, die unbeteiligt sachliche Stimme im Lautsprecher ließen ihn aufschreien.
    »Helft mir, Genossen, helft mir, helft… Ich will nicht…«
    Er erhielt keine Antwort.
    Man hörte ihn nicht mehr, sein Sender reichte nicht mehr. Der verfluchte Feuerstoß… Seine Gedanken umkreisten sinnlos diesen Begriff. Plötzlich tauchte er aus dem Nebel der Verzweiflung auf. Feuerstoß, das war’s! – Feuerstoß zurück! Das hatte Jansen gesagt!
    Er warf den Skaphanderarm mit der Pistole nach hinten und zog den Abzug durch. Doch er hielt sie nicht genau hinter sich, die Flammendolche fuhren seitlich von ihm aus der Mündung.
    Er begann sich zu drehen. Die Sonne verstärkte seine Qual, denn sie trübte auch den Sehschlitz, wenn er ihr zugewandt war, bei jeder Umdrehung einmal. Erde – Raumstation – Milchglasscheibe, Erde – Raumstation – Milchglasscheibe… Zum Irrsinnigwerden!
    Aber von der Erde drohte die größte Gefahr! Er warf den Arm nach vorn und zog jedesmal, wenn sie vor ihm auftauchte, den Abzug durch.
    Jetzt hatte er einen Feind, konnte etwas tun. Er fühlte sich nicht mehr so wehrlos.
    Die Entfernungsangaben verlangsamten sich.
    »…vierzigtausend – fünfundvierzigtausend – achtundvierzigtausend – fünfzigtausend – einundfünfzigtausend. Objekt ändert Flugrichtung, nähert sich Flugbahn X-10.«
    Gurgelnd sprang die Freude über Lazzarris Lippen.
    Er flog hinterher, auf die Flugbahn zu! Weg von der drohenden Lufthülle der Erde, hinaus ins All!
    Ihm stockte der Atem. Hinaus ins All? Das war grauenhaft, darüber brauchte er sich nicht zu freuen! Hinaus ins All – als unscheinbarer Meteorit! Wie lange reichte der Sauerstoffvorrat?
    Schon glaubte er um Atem ringen zu müssen, sein Puls begann zu rasen. Sollte er qualvoll verröcheln und als Leiche ewig durch den Raum fliegen? Dann lieber zur Erde – lieber abstürzen und verbrennen! Noch einmal, zum letzten Mal, den Arm heben, nein, zurückbeugen… Und immer, wenn er die Erde sah, den Abzug ziehen!
    Doch die rote Kontrollampe im Skaphander flackerte auf und erlosch.
    Er wußte nicht, ob er beim hastigen Hantieren das Kabel beschädigt oder ob er den Raketentreibstoff verbraucht hatte. Die Weltraumstation verschwamm vor seinen Augen. Ihr Silberschein löste sich auf in glitzernde Schleier; sie wallten auseinander, verdichteten sich zu Fünkchen, die auf ihn zuschossen und sich plötzlich unermeßlich vergrößerten. Riesige, grellblendende Sonnen wollten ihn verschlingen.
    Maria Mater dolorosa!
    Er schloß die Augen und versank im Nichts.
     
    Der wachhabende Offizier, ein junger, muskulöser Norweger, verfolgte auf dem Bildschirm des Funkleitautomaten das kleine Nahverkehrsraumschiff, das den abgetriebenen Mann einfangen sollte.
    Wenn er auch erst seit einem Jahr auf der Station Dienst versah, war er doch keineswegs aufgeregt. Ständig wurde die Station nach den neuesten Erkenntnissen mit Zusatzeinrichtungen versehen; das führte zu An- und Umbauten, Arbeiten, die im freien Raum ausgeführt wurden. Hin und wieder geschah es dabei, daß sich ein Teil selbständig machte und eingefangen werden mußte. Wenn das auch meist bereits in der nächsten Umgebung der Station gelang und wenn auch selten ein Mann abgetrieben wurde, weil die Facharbeiter genügend Erfahrung besaßen und mit der Rückstoßpistole umzugehen wußten, so zweifelte der Offizier doch nicht daran, daß man den Ausreißer sicher einfangen würde. Das war eine Frage von Minuten. Das Radargerät lenkte durch Funkleitstrahl automatisch das Raumschiff – für ihn blieb dabei nichts zu tun.
    Immerhin bot der Zwischenfall eine willkommene Abwechslung, denn der Dienst war ziemlich eintönig. Er hatte die Rückstrahlung der Fernsehprogramme zu überwachen, mußte Warnungen vor Stürmen und Schlechtwettergebieten und Meldungen von Waldbränden, Überschwemmungen, Standorten von Schiffen in Seenot weiterleiten…
    »Hier Raumtaxi ABX-6 – Mann eingefangen und aufgenommen!«
    Der Wachhabende nickte befriedigt. Nun konnte er die Funkstille aufheben. Er überflog die letzten Meldungen der nationalen Katastrophenstationen und gab sie mit Richtstrahler an die Zentrale des internationalen Katastrophendienstes weiter.
    »Schweres Erdbeben in Japan, Zentrum Yokohama. Es wird um internationale Hilfe gebeten. Erforderlich sind Sanitäts- und Aufräumungszüge… Vulkanausbruch des Kartala. Es wird um Einsatz des Hubschraubergeschwaders gebeten. Evakuierungen dringend erforderlich…«
    Er lehnte

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