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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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Kenntnisse vom Magnetismus aufzufrischen. Nun ist es fast ein Steckenpferd geworden. Ich würde mich freuen, wenn es wenigstens Ihnen hilft.«
    Stafford war beschämt. Nichts von Neugier oder Aufdringlichkeit. Sie wollten wirklich helfen. Es waren doch prächtige Kerle! Wenn sie nur nicht solche hemmungslosen Optimisten wären! So gute Fachleute sie waren, so naiv waren ihre Ansichten über die irdische Entwicklung Träumten von einer Rückkehr, von ihrem Sozialismus. Ein irdisches Paradies glaubten sie anzutreffen – er wußte, was sie antreffen würden! Einen verbrannten, radioaktiven Planeten. Aber er, Stafford, würde sie nicht entmutigen.
    »Kollege Jansen, wenn Sie glauben, daß ich Ihnen helfen kann, dann verfügen Sie über mich«, sagte er in einer plötzlichen Regung, die er selber nicht verstand.

9. Kapitel
     
    Die Kosmos stürmte fast lichtschnell ihrem fernen Ziel entgegen, ein winziger Stern inmitten des endlosen Raumes, in dem die unzähligen Sterngiganten als ein Nichts galten.
    Verteilte man die Materie der zehn Trillionen bekannter Sonnen, von der jeder Kubikzentimeter wiederum Trillionen Atome enthielt, auf den Raum und nahm man noch die Materie hinzu, die sich zwischen den Sternen befindet – es ist etwa ebensoviel wie die Materie aller Sterne zusammen –, so blieben für jeden Kubikzentimeter Raum doch nur zwei Atome.
    So unendlich war der Raum, so umfassend das Nichts; durch das die Kosmos stürmte. Ein Stäubchen in der Unendlichkeit.
    Und doch barg dieses Stäubchen irdisches Leben, irdisches Schicksal, barg es Wünsche und Hoffnungen, barg es menschlichen Willen und menschliche Kraft.
    Seitdem die Kosmos das Sonnensystem verlassen hatte, arbeitete die Astronomengruppe unter Guptajee angestrengt, um die Fülle der neu entdeckten Sterne und Sternnebel zu bewältigen. Ihre Tätigkeit strahlte aus auf Geologen, Biologen, Chemiker und Physiker.
    Doch die Entdeckungen brachten nichts Umwälzendes, man entdeckte zwar Sterne mit dichterem Gefüge der Materie – bei manchen mochte ein Fingerhut voll Materie unter irdischen Verhältnissen Tonnen wiegen –, aber man fand, wie zu erwarten, keine neuen Elemente.
    Eines Tages erklang Nasarows Stimme im Lautsprecher.
    »Genossen! Es ist soweit – wir wenden! Ich bitte, sofort die Arbeit zu unterbrechen und sich wie im Alarmfall zu verhalten!«
    Seit Tagen war das Wendemanöver vorbereitet worden. Die Hälfte des Weges lag hinter ihnen, nun sollte das Schiff gewendet und der Flug gebremst werden.
    Inoti fuhr aus dem Schlaf.
    Er sah sich verständnislos um, murmelte vor sich hin und ließ sich wieder auf die Polster der Couch fallen.
    Inoti wirkte schon im Liegen hünenhaft. Wenn er aber stand, dann schien selbst Jansen schmächtig gegen ihn. Aber er war nicht plump. Die ungewöhnliche Körpergröße, weitausladende Schultern, ein breiter Nacken, muskulöse Arme – das alles war harmonisch aufeinander abgestimmt und paßte auch zu dem imponierenden Kopf mit der hohen Stirn. Er war erstaunlich beweglich. Lazzarri zählte ihn zu seinen besten Sportlern.
    Inoti wurde von allen geschätzt. Er war gutmütig und hilfsbereit und verstand es meisterhaft, erregte Debatten in ruhige Bahnen zu lenken. Unsachliche Auseinandersetzungen vertrug er allerdings nicht, auf sie reagierte er sehr scharf.
    Inoti stammte aus Banana, der Stadt an der Mündung des Kongo. Er hatte im Studentenaustausch in Berlin studiert und unterhielt sich gern mit Jansen, um seine Sprachkenntnisse aufzufrischen.
    Wieder ertönte der Lautsprecher. »Wir bitten sämtliche Besatzungsmitglieder, den ordnungsgemäßen Abschluß der Vorbereitungen über die Alarmanlage zu melden.«
    Inoti erwachte und sann den Worten nach, die in seinen Halbschlaf gedrungen waren. Langsam begriff er ihren Sinn. Dann sprang er mit einem Satz auf. Daß er das verschlafen konnte!
    Er drückte auf den Alarmknopf, mit dem man die Rauchwarnanlage betätigen konnte. In der Zentrale leuchteten dann die betreffenden Wohnräume rot auf. Nach der Kontrolle konnte der Diensthabende die Meldungen löschen.
    Während Inoti den Tisch und die Sessel in die Bodenrasten drückte, erinnerte er sich, daß es Romains Stimme gewesen war. Er klappte den Deckel des Bild-Ton-Bandgerätes zu, schloß die Schreibutensilien in den Schreibtisch, schob einige Bücher in die Halter und drückte die Tür des Bücherschranks ins Schloß.
    Er atmete auf. Das hatte er noch geschafft! Nun mußte er sich nur noch auf der Couch anschnallen.
    Als er

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