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Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
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aufnahmen.
    Nasarow blickte auf die Geräte wie gebannt.
    Radiosignale eines Fixsterns! Entstammten sie der Sonnenkorona, oder entstanden sie in den dunklen Sonnenflecken? Oder… Ihm stockte der Atem.
    »Was ist das für ein ungewöhnlicher Rhythmus?« fragte er vorsichtig. »Läßt das noch auf stellare Herkunft schließen?«
    »Gewiß, er ist ungewöhnlich.« Guptajee stützte sich mit beiden Händen auf die Instrumentenplatte des Steuergerätes und betrachtete die spielenden Zeiger der Meßinstrumente, als wäre nun alles gesagt.
    Nasarow wußte, daß Guptajee nicht gern über Vermutungen sprach, als aber auch der diensthabende Astronom schwieg, wurde er ärgerlich.
    »Ihre Bemerkung ist zweifellos aufschlußreich, aber vielleicht vermögen Sie es einem ahnungslosen Laien doch etwas deutlicher zu erklären.«
    Guptajees Lider verengten sich.
    »Ungewöhnlich für einen Stern, nicht ungewöhnlich für künstliche Erzeugung«, sagte er langsam.
    »Das heißt?«
    Wider Willen mußte Guptajee lächeln. Er öffnete die Augen und sah Nasarow ins Gesicht.
    »Das heißt, Genosse Nasarow, wir vermuten, daß es sich um Funksignale fremder Wesen handelt!«
    Nasarow erstarrte und sann Guptajees Worten nach. Endlich faßte er sich und schüttelte langsam den Kopf.
    »Sind Sie sich bewußt, was das bedeutet? Welche Gründe haben Sie für diese Annahme?«
    »Wir haben die Wellenlänge der Signale festgestellt. Sie liegt, wenn wir unsere eigene Geschwindigkeit berücksichtigen, im Kurzwellenbereich. Wobei die mögliche Eigengeschwindigkeit des Senders natürlich fraglich bleibt…«
    »Glauben Sie, daß der Planet sich auf unserer Flugbahn bewegt?«
    Der Inder schüttelte den Kopf. »Noch können wir keinen Planeten feststellen. Immerhin wäre ein fremdes Raumschiff nicht ausgeschlossen.«
    »Es wird immer toller!«
    Guptajee lachte lautlos. »Wir sind ziemlich sicher. Inzwischen konnten wir nämlich noch etwas feststellen: Die Funkwellen sind moduliert, sie tragen Tonfrequenzen im Ultraschallbereich! Das, was wir auf unsern Spezialbandgeräten aufnehmen, Genosse Nasarow, können Sie nicht hören. Wir haben versucht, durch Dehnung der Ablaufzeit ein hörbares Geräusch zu erhalten. Natürlich sind die Schallfrequenzen verfälscht, aber wir haben neben dem optischen Eindruck der Meßinstrumente wenigstens einen akustischen als Ergänzung. Hören Sie selbst!«
    Guptajee trat zum Bildfernsprecher und wählte das Bordfunkstudio: »Hallo, Genosse Nurabad, bitte, das erste Band!«
    Der Funkingenieur nickte Nasarow vom Bildschirm her zu und löschte das Bild.
    Nasarow starrte auf den blinden Schirm und wartete gespannt auf den ersten Ton. Dabei übersah er, daß Guptajee die Lautsprecher einschaltete, und fuhr zusammen, als fremde, eigenartig singende Töne den Raum erfüllten.
    Er hielt den Atem an und lauschte. Töne fremder Wesen… Was für Wesen waren das, wie sahen sie aus? Sie waren vernunftbegabt, das bewies diese Aufnahme; sie mußten über leistungsfähige Sendegeräte verfügen. Tausend Gedanken keimten, wuchsen und verwirrten ihn; denn ehe er einen klar erfassen konnte, drängte sich ein anderer vor.
    Nasarow vergaß die Astronomen, vergaß, wo er sich befand. Es brauste in ihm, als hätte er Fieber, doch er fühlte sich erleichtert, befreit von Ungeduld und Zweifeln,
    Langsam formte sich die Erkenntnis, daß nun ihre eigentliche Aufgabe begann.
    Indessen betrat Lazzarri das Observatorium.
    Er ging zum diensthabenden Astronomen, der am Elektronenhirn saß. »Doktor Euandros, kann ich Sie für das Tennisturnier eintragen?«
    Der Astronom lehnte sich zurück. »Das Turnier wird ausfallen müssen, Lazzarri. Wir werden bald Alarmzustand haben!«
    Nasarow horchte auf und sah hinüber. Hatte jemand von Alarm gesprochen?
    »Meteoriten?« fragte Lazzarri und bekam schmale Augen.
    »Nein – Funksprüche!«
    Lazzarri stutzte. »Deshalb das Heulen? Ist das die Sprache der Titanen?«
    Nasarow kam heran. »Was sagen Sie – Titanen?«
    Lazzarri wurde verlegen. Jetzt hatte er wieder etwas Dummes angestellt! Es half nichts, er mußte Jansens Scherz zum besten geben. Hoffentlich hatten die Wissenschaftler Sinn für Humor.
     
    Das rote Licht der Lampen und das Quäken der Alarmhupen fuhr wie Feuer unter die Männer.
    »Alarmstufe eins! Wir bitten, die ständige Bereitschaft für plötzliche Manöver zu gewährleisten. Die Alarmbereitschaft der einzelnen Stationen ist umgehend der Zentrale zu melden! Wir bitten ferner das

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