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TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht

TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht

Titel: TKKG 073 - Hilflos in eisiger Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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und klemmte ihn fest. Denn Tim hielt die Klappe eisern fest.
    Körner brüllte. Sein Kopf befand sich im Wagen, schief liegend zur Seite gedreht. Das Gebrüll klang gedämpft. Mit der rechten Faust schlug er nach Tim. Aber der konnte leicht ausweichen.
    Karl und Klößchen nahten im Laufschritt.
    Gaby war angewiesen, samt Oskar im Versteck zu bleiben. Denn möglicherweise weitete sich die Szene zur Prügelei aus.
    "Sie werden jetzt durchsucht", sagte Tim in das Gebrüll. "Auf Waffen und so."
    Karl und Klößchen klopften seine Taschen ab. Dabei mussten sie wilde Tritte vermeiden, denn Jumbo Körner keilte hinter sich wie ein kolik-kranker Gaul.
    Karl holte einen Schlagring aus Körners rechter Hosentasche. Klößchen fand ein Butterfly-Messer in der linken.
    Beides wurde eingezogen.
    "Hören Sie auf zu toben!" warnte Tim. "Sonst stemme ich mich auf die Klappe. Dann geht Ihnen die Luft im Kragen aus. Klar?"
    Der Knacki blieb unvernünftig. Tim verstärkte den Druck. Körner wurde ruhiger. Karl zog ihm den schmalen Gürtel aus den Hosenschnallen, und während sich Klößchen auf die Heckklappe stemmte, zwang Tim dem Vierschrötigen die Arme auf den Rücken. Körner wurde gefesselt. Dann durfte er sich aufrichten.
    Sofort trat er zu und traf Tim, der etwas zu spät reagierte, am Oberschenkel. Aber das warf den Nahkampf-Erprobten nicht um, und eine fürchterliche Ohrfeige landete auf Körners rechtem Lauschorgan. Er flog gegen den Wagen.
    "Im Allgemeinen haue ich keinen Wehrlosen", verkündete Tim. "Aber bei Ihnen mache ich eine Ausnahme, wenn Sie nicht endlich aufhören."
    Die leichte Gehirnerschütterung führte wie so oft zur Vernunft. Körner gab auf, setzte sich schweratmend in den Schneematsch und blickte glasig umher.
    "Was... wollt ihr?"
    "Nur ein Geständnis", sagte Tim. "Ist Wuttke Ihr Auftraggeber?"
    "Klar. Wer sonst!"
    "Wir haben Ihr Telefonat belauscht und wissen auch, was in der Kiste ist. Weshalb sollen Sie Wuttkes Laden zerteppern?"
    "Er ist pleite. Er hofft auf die Versicherungssumme. Nur das könne ihn retten."
    "Woher kennt er Sie?"
    "Ich war hier früher mal angestellt."
    Sie erfuhren, was zu erfahren war.
    Karl hatte sich des Mobiltelefons bemächtigt und wollte Kommissar Glockner anrufen. Aber Gabys Warnung kam dazwischen.
    Tims Freundin war aus dem Versteck gekommen und konnte durch das Sträßchen bis zur Einmündung sehen.
    "Ein schwarzer Mercedes kommt." Gaby wich hinter das Tor zurück und zog Oskar mit sich. "Er fährt Schlangenlinien."
    "Wuttke", sagte Tim. "Er darf Körner nicht sehen."
    Der wurde hochgerissen und im Laufschritt hinter das Tor von HW-Elektronik bugsiert.
    "Und keinen Laut!" warnte Tim. "Sonst gibt's eine aufs Maul."
    Die Jungs stellten sich neben den Alt-Kombi. Körner hatte sich offenbar in sein Schicksal ergeben und blieb ruhig. Motorengeräusch näherte sich. Dann bog der schwarze Mercedes um die Ecke.
    Hinter der Windschutzscheibe gewahrte Tim einen feisten Typ mit Jägerhut auf dem Speckkopf. Wuttke sah aus, als hätte er sich in die Pleite gefressen. Aber jetzt saß ihm offenbar der Teufel anstelle des Pleitegeiers im Nacken. Denn der Typ kurbelte am Lenkrad wie ein Rallye-Fahrer, der die Piste verloren hat.
    Gaby lieferte die Erklärung durch Zuruf.
    "Da kommt ein Streifenwagen. Er verfolgt ihn."
    Logo! dachte Tim und sprang hinter den Kombi in Deckung. Bei Wuttke kreist mehr Bier als Blut in den Adern. Mit diesem Fahrstil muss man ja auffallen.
    Auch Karl und Klößchen wichen dem rasenden
    Mercedes aus, indem sie hinter den Kombi flüchteten. Da war auch schon der Streifenwagen mit zwei Mann Besatzung. Das Blaulicht flackerte, und jetzt heulte die Sirene los.
    Wuttke wollte vorbeipreschen. Doch der Heulton löste offenbar einen Sofort-Schreck in ihm aus. Das Lenkrad wurde verrissen. Krachend nahm der Mercedes den Kombi von der Seite auf die Stoßstange.
    Ein Dröhnen, Scheppern und Splittern. Der Kombi wurde durchgeschüttelt. Alle losen und lockeren Teile fielen von ihm ab.
    Der Sprengstoff!
    Tim stand zwischen seinen Freunden, packte beide an den Schultern, riss sie mit sich zu Boden, bäuchlings, brüllte warnend und lauter als die Sirene und vergrub das Gesicht im eisig-sulzigen Schneematsch.
    Gleichzeitig - nein, es muss zwei oder drei Hundertstel-Sekunden später gewesen sein - explodierte der Kombi. Irgendwas in Körners lebensgefährlicher Metallkiste war stoßempfindlich, ein Zünder vielleicht, eine Art Initialzündung, jedenfalls reagierte das

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