Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
Geschenkeausbeute war reichhaltig. Caya bekam Bücher, Klamotten und eine neue Uhr von der restlichen Familie. Von DeeDee erhielt sie ein paar Ohrringe. Caya hatte ihr ein Fläschchen ihres Lieblingsparfüms geschenkt.
Shania war ganz begeistert über den Bildband des Jugenstil-Designs, den sie von Caya geschenkt bekam. Broc frohlockte, als er eine Riesenpackung Lakritzschnecken auspackte. Von ihm hatte sie ein Bild von Adaira bekommen, das in einem kostbaren Rahmen steckte. Es zeigte sie als junges Mädchen in Sheanthee. Caya war gerührt über das Geschenk und nahm sich vor ihm einen Ehrenplatz zu geben.
Drusilla hatte für DeeDee eine Mütze erstanden, die starke Ähnlichkeit mit einem Teewärmer aufwies. Sie war ganz aufgeregt, als sie ihr das Päckchen überreichte und DeeDee verpasste ihren Einsatz nicht und jubelte entsprechend, auch wenn sie schlucken musste. Das Ding war grün-orange gestreift, hatte seitlich eine groteske Stoffblüte und oben einen Bommel. Im großen Ganzen sah es eher aus, wie die Teile, unter dem man auf der Rücksitzklappe des Autos die Klorollen deponiert.
Caya gab Broc einen unsanften Rippenstoß, als dieser im Begriff war seinen Mund aufzumachen, um das modisch gewagte Stück zu kommentieren.
„ Wer Lust hat ist eingeladen, hinunter zum Amphitheater zu kommen. Dort wartet eine Überraschung!“ verkündete Logan geheimnisvoll.
Sie schleppten ihre Geschenke in ihre Baumhütten und machten sich neugierig auf den Weg.
„ Cool!“ Sie blickten vom Pfad in das Amphitheater und grinsten über beide Ohren.
Der Boden des Theaters war mit einer dicken Eisschicht bedeckt und in eine Schlittschuhbahn verwandelt worden. Mit Glamour und Verwandlungsmagie hatte man das Ambiente des New Yorker Central Parks geschaffen, inklusive den Ständen mit Popcorn und heißer Maroni am Rande des Eisrings. Schnee lag auf den Büschen und Bäumen, im Hintergrund schimmerte die Skyline von Manhatten.
Sie hüpften den Pfad hinunter und holten sich passende Schlittschuhe an der Bude.
Während Caya über das Eis stakste, zeigte DeeDee ein gewisses Können. Elegant zog sie ihre Bahnen. Shania brachte sogar einige Pirouetten fertig. In unregelmäßigen Intervallen ertönten Weihnachtslieder und Schneeflocken rieselten auf sie hinunter.
„ Hätten wir gewusst, dass es schneit, hättest du deine schöne Mütze aufsetzen können,“ murmelte Caya, als sie gerade außerhalb der Hörweite der Gargoyles waren.
„ Sei bloß still! Hier kann ich ja noch das schöne Wetter anführen, aber spätestens wenn wir wieder bei meinen Eltern sind, bin ich fällig. Ich muss wenigsten einmal mit dem Ding auf dem Kopf unter die Leute gehen, damit ich ihre Gefühle nicht verletze.“
Caya kicherte vor sich hin.
„ Wenn du weiter so herum wieherst, erzähle ich Broc, dass du dich über einen Schottenrock totfreuen würdest!“
Sie verbrachten den ganzen Morgen auf der Eisbahn. Obwohl sie sich zwischendurch mit Popcorn und heißen Kastanien vollgestopft hatten, waren alle hungrig, als es Zeit für das Weihnachtsessen war.
Die Tische auf dem großen Platz waren zu einer großen Tafel zusammengestellt worden an der alle Platz nahmen. Mrs. Roney und ihre Familie waren ebenso gekommen, wie die anderen Farmer, die auf der Insel wohnten. Caya und DeeDee begrüßten sie und stellten Shania vor.
Mr. Roney war ein vierschrötiger Typ, mit einem wettergegerbten Gesicht. Seine Augenwinkel zierten zahlreiche Lachfalten.
„ Sie kommen mir so bekannt vor!“ begrüßte er Shania.
„ Waren sie nicht die, die zusammen mit der kleinen Rothaarigen unseren Hühnerstall in ein Miniatur Schloss Windsor verwandelt hatte?“
„ Äh, ja... das waren wir,“ grinste Shania.
Mr. Roney lachte schallend.
„ Das mit dem Schloss war ja schon ein Kracher, aber den Anblick, als unsere Hühner in der Staatsrobe der Königin herumstolziert sind, werde ich nie vergessen!“
Alle lachten.
Auf ein Zeichen von Logan wurde das Essen gebracht. Riesige, knusprig gebratene Truthähne, Weihnachtsschinken und Süßkartoffeln lagen auf den Platten.
Glasierte Möhren, Kartoffelgratin und Rotkohl dampften in den Schüsseln. Teller mit gebratenen Hummerschwänzen und Scampi wurden herumgereicht.
Ein Brunnen mit Firth , dem magischen Getränk, das jede Geschmacksrichtung annehmen konnte, sprudelte vor sich hin.
„ Ich wünsche euch alle eine frohe Weihnachten! Euch Schülern, die ihr aus unterschiedlichen Gründen
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