Tochter der Hoffnung (German Edition)
seines Gegners immer früher vorhersehen, doch er war so abgelenkt gewesen, dass er den fast tödlichen Angriff nicht bemerkt hatte. Seine neue Gabe hatte schon was für sich. Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte er den Kampf durchaus genossen. Wie bei dem Kampf mit Devin spürte er, dass ihm mit jedem Treffer, den die Angreifer landeten, ein Teil seiner Kraft entzogen wurde. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Frauen und Cuinn sich alleine gegen mehrere Angreifer wehren mussten. Das war ein geschickter Zug gewesen, sie zu trennen, um sie einzeln angreifen zu können, ohne dass jemand helfend eingreifen konnte. Danil hatte einen bösen Schnitt an der Wange davongetragen. Bei Ailish bemerkte er, dass sie ihren rechten Arm seltsam nach unten hängen ließ und Alaina hatte einen tiefen Schnitt an ihrem Bein davon getragen. Cuinn schlug sich ganz gut, doch man merkte ihm an, dass er kein Kämpfer war. Doch durch seine große Gestalt war er im Vorteil. Dummerweise war Liamh im Umgang mit seiner Magie noch nicht genug trainiert. Instinktiv setzte er auf seine Stärke und seine Kampferfahrung.
Krieger, hörst du mich? Coimeádaí’s Stimme war die Anstrengung des Kampfes deutlich anzuhören. Ja. Mehr konnte Liamh nicht antworten, denn in dem Moment setzten gleich drei Schergen zum Angriff an. Jeder Schnitt, den er seinen Gegnern zufügte, verheilte unglücklicherweise sofort wieder.
Hör mir zu. Diese Angreifer sind durch Alasdair`s Magie zum Leben erweckt worden, nachdem sie durch seine Hand gestorben sind. Es sind Überläufer zu den Rebellen, die durch andere Schergen gefangen genommen wurden. Wenn du dich konzentrierst, kannst du durch unsere Verbindung ihre Seelen spüren. Jede Verletzung, die wir ihnen zufügen, heilt sofort wieder. Die Kraft entziehen sie uns durch unsere Verletzungen. Obwohl der Pantar ihn nicht sehen konnte, nickte Liamh bestätigend. Das die Verletzungen der Schergen augenblicklich wieder heilten hatte er auch schon rausgefunden.
Hast du eine Idee, was wir tun können Coimeádaí?
Ja, wir müssen die Magie von Alasdair auflösen und ihre Seelen befreien. Anders als Devin wollen diese Männer nicht unter Alasdair`s Macht stehen. Ohne weitere Zeit zu verlieren rief Liamh laut: „Ailish, könnt ihr die Schergen durch einen Zauber dazu bringen, dass sie sich nicht mehr bewegen können? Wir können Sie durch reine Kraft im Kampf nicht besiegen!“ Ailish wischte sich das Blut aus dem Gesicht, das aus einer Schnittverletzung aus ihrer Stirn lief. Sich zu ihrer Tante umdrehend schrie sie über den Kampflärm hinweg: „Alaina, was können wir tun?“ Die ältere Frau schaute kurz zu Danil hinüber. Die Heilerin nickte ihr zu. Beide teilten sie den gleichen Gedanken.
„Ailish, weder Danil noch ich sind stark genug dafür. Selbst mit Ashaya`s Hilfe sind wir nicht in der Lage, gegen Alasdair`s Magie etwas auszurichten. Es sind einfach zu viele. Du bist die Einzige, die stark genug dafür ist.“ Fianna sprang zur Wächterin der Meere, um ihr mit einem Huftritt einen Angreifer fern zu halten. Ashaya war ein Geschöpf des Meeres und konnte sich an Land nur eben so verteidigen. Die Sonne ging nur langsam unter, sodass Jaro ihnen noch nicht helfen konnte. Sein wütendes Brüllen durchbrach die Kampfgeräusche. Er wusste anscheinend, dass sie angegriffen wurden. An ihre Freundin gewandt sagte Fianna:
„ Ailish, sie haben recht. Versuch es, du wirst es schaffen. Wir werden versuchen, dich vor den Angreifern abzuschirmen.“ Fianna zustimmend, nickten beide Frauen . Es dauerte zwar eine gefühlte Ewigkeit, doch dann hatten sich alle, sowohl Menschen als auch Wächter, schützend um Ailish aufgebaut. Mittlerweile wurden sie von ungefähr dreißig Schergen angegriffen. Ailish umschloss mit zitternder Hand ihr Amulett, welches anfing zu leuchten und in ihrer Hand Wärme aussandte. Als sie ihre Augen schloss, um sich besser konzentrieren zu können, roch sie das Parfum ihrer Großmutter. Tief in ihrem Inneren spürte sie Fianna. Auch Coimeádaí nahm sie als kleine leuchtende Unterstützung wahr. Als sie sich kurz gesammelt hatte, wurde sie innerlich ganz ruhig. Sie spürte das Ansteigen ihrer Macht tief in ihrer Seele. Wie ein Leuchtball flimmerte sie vor ihrem inneren Auge. Ailish atmete tief ein, bevor sie laut sprach:
„Möge das Licht halten, was durch Schwärze verdorben scheint.
Im Angesicht der Nacht, werden unsere Feinde an diesem Ort ohne Bewegung harren,
bis ihre Seelen der
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