Tochter der Hoffnung (German Edition)
Knechtschaft entflohen sind durch unsere Macht.“ Nach Ailish`s Worten strahlten die letzten Strahlen der untergehenden Sonne auf ihre Angreifer und mit einem Mal bewegte sich kein Einziger mehr. Erleichtert atmete Ailish aus. Es hatte funktioniert. Die Wärme, die sich in ihrem Innersten gesammelt hatte, verließ nun langsam ihren Körper und sie bemerkte, wie eine bleierne Müdigkeit sie übermannte. Das rauschen in ihren Ohren besagte bestimmt auch nichts Gutes. Die Schnitte an ihrem Arm und auf ihrer Stirn brannten wie Feuer. Coimeádaí, der langsam um die in der Bewegung erstarrten Schergen herumlief, atmete tief den Duft von Alasdair`s Magie ein. Auch Danil ging zögerlich auf einen der Männer zu. Cuinn ließ sie nicht aus den Augen und folgte ihr dicht auf den Fersen. Als Ailish dies bemerkte, brachte sie gerade noch so ein Lächeln zustande. Anscheinend hatte sich ihr Cousin unwiderruflich in Danil verliebt. Ashaya ließ sich mit einem leisen Seufzer auf den Boden nieder, die Beine im Schneidersitz verschränkt.
„ Und, Coimeádaí. Was machen wir nun? Wir können die armen Seelen hier nicht so stehen lassen.“ Zustimmend nickte der Pantar mit seinem Kopf.
„Ja, du hast recht Ashaya. Liamh, wir müssen uns verbinden, um die Seelen der Männer zu befreien. Nur so können wir Alasdair`s Macht lösen und den Seelen die Möglichkeit eines neuen Lebens geben.“ Mittlerweile hatte Danil eine Hand ausgestreckt und sie auf den Arm eines der Männer gelegt. Mit leiser und trauriger Stimme sagte sie:
„Diese Männer wurden in einen Hinterhalt gelockt, als sie sich den Rebellen anschließen wollten. Alasdair hat sie alle langsam durch ein Gift qualvoll sterben lassen. Ihre Seelen sind mit den Seelen von Frauen verbunden. Wie kann das sein?“ Ailish, die das Verließ in der Hauptstadt gesehen hatte, beantwortete die Frage.
„Weil Alasdair Menschenopfer benutzt, um lebende Tote zu erschaffen.“ Cuinn ergriff nach dieser Bekanntgabe als erster wieder das Wort.
„Dann stimmen die Gerüchte also?“ Zustimmend nickte Ailish.
„Ich habe in einer Vision einen kleinen Ausflug in die Kerker von Alasdair gemacht. Da waren Frauen und Kinder wie Tiere eingesperrt. Liamh`s Mutter hatte das Gerücht ebenfalls schon erwähnt. Die meisten Gefangenen konnten jedoch vor kurzem fliehen.“ Danil, die mühsam ihre Traurigkeit abschüttelte, wandte sich an den Pantar.
„Coimeádaí, seid ihr in der Lage, die Seelen zu befreien?“
Der Wächter nickte zustimmend mit seinem Kopf.
„ Krieger, wir müssen uns verbinden, um den Seelen den richtigen Weg zu zeigen .“ Liamh machte es dem Pantar nach uns setzte sich neben ihn auf den weichen Boden. Ailish setzte sich neben ihn, die Hand auf seine Hand gelegt. Kurz nachdem er die Augen geschlossen hatte, spürte er Coimeádaí’s Präsenz. Instinktiv spürte Liamh, was er machen musste. Er öffnete seinen Geist, spürte seine Macht. Die Seelen der Schergen zogen ihn magisch an. Nachdem die Seelen sich um ihn versammelt hatten, übernahm Coimeádaí die Führung. Gemeinsam verließen sie ihren eigenen Körper. Schwerelos schwebten sie über die Ebene, ihre Begleiter unter ihnen nur als kleine Punkte erkennbar. Die Seelen folgten ihnen bereitwillig. Liamh nahm sie als kleine Lichtstrahlen wahr. Ganz am Rande bemerkte er, dass sich nun auch Jaro und Fae zu ihnen gesellt hatten. Coimeádaí zog ihn aus seiner Betrachtung, in Richtung des Waldes. Dann über eine ihm bekannte Ebene. Das Meer hinter den Klippen glitzerte Verführerisch. Dann, die Zeit kam ihm zu kurz vor, erreichten sie den Wald, in dem sie Coimeádaí getroffen hatten. Die Höhle der Seelen tauchte in seinem Blickfeld auf. Sein schwereloses Ich durchquerte den Durchgang bis zur Grotte. Die Seelen rauschten an ihm vorbei, erst Eine, dann immer mehr. Sie vollführten einen kleinen Tanz, so kam es ihm zumindest vor. Dann verschwanden sie im Wasserbecken und die Höhlenwände summten eine uralte Melodie, um den Tod zu begrüßen und das Leben zu ermöglichen. Liamh fiel es immer schwerer, sich zu konzentrieren. Er schaute sich die Zeichnungen an den Wänden an. Da war ein geflügeltes Pferd. Dieser Anblick kam ihm so bekannt vor. Aber woher? Hatte er etwas vor? Liamh versuchte, sich an seine Vergangenheit zu erinnern. Da gab es Menschen, die ihm etwas bedeuteten. Je länger er versuchte, sich an die Namen zu erinnern, desto schwerer fiel es ihm. Nur das vage Gefühl, dass etwas nicht stimmte, verstummte nicht
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