Tochter der Hoffnung (German Edition)
euer Ernst sein? Frau, auch wenn dein Äußeres einer jungen Frau entspricht, rieche ich eine alte Magie an dir. Du bist nicht diejenige, die wir suchen. Also gut, meine Geduld ist erschöpft.
Knurrend wandte der Anführer sich zu seinem Rudel um, woraufhin die anderen Bestien erfreut aufheulten und dann ebenfalls knurrend ihre messerscharfen Zähne zur Schau stellten.
Einer der etwas Kleineren probierte als Erster sein Glück. Liamh, der den Angriff jedoch kommen sah, sprang nach vorn, duckte sich unter den großen Körper hindurch und hob mit einer Wucht den Schwertarm nach oben, so dass die Klinge problemlos in das Tier eindrang und es noch in der Bewegung aufschlitzte. Der Gestank nach Blut und Tod schwängerte die Luft. Liamh wusste, dass bei den Arrach-Wölfen immer der Schwächste der Gruppe vorgeschickt wurde. Die Anderen wollten sehen, mit welchem Gegner sie es zu tun hatten. Danach griffen sie in der Regel immer gemeinsam an, um ihre Beute oder ihre Feinde zu erledigen. Den toten Körper hinter sich nicht mehr beachtend, stand Liamh nun nicht mehr weit vom Anführer entfernt. Wenn ihnen nicht schnell etwas einfallen sollte, würden sie alle heute hier sterben. Er hatte keine Ahnung, ob die Wölfe Ailish lebend oder tot zu Alasdair bringen sollten. Doch er tendierte zu der Ansicht, dass Alasdair sie lebend haben wollte, ansonsten wären sie alle bereits tot.
Die Aussicht, noch elf verbleibende Gegner mit zwei Männern und somit mit zwei Schwertern zu besiegen, war fast schon aussichtslos. Er konnte nur hoffen, dass Alaina ein paar Tricks auf Lager hatte und Danil genug ihrer Kräfte zurück erhalten hatte, um sich verteidigen zu können. Am meisten Sorgen machte er sich jedoch um Ailish. Sie war die Einzigste, die keine Waffe, ob nun Magie oder ein Schwert, zur Verteidigung hatte. Bei dem Gedanken, dass ihr etwas zustoßen könnte, setzte Liamh`s Herzschlag einen Moment aus und kurz darauf breitete sich eine Ruhe in ihm aus, die er nur vor lebensbedrohlichen Kämpfen empfand.
Duncan war mittlerweile an seiner linken Seite erschienen. Sie waren seit Jahren ein eingespieltes Team. Der Vorteil war, dass Liamh Rechtshänder und Duncan Linkshänder war.
Ailish, die hinter Liamh und Duncan stand, wurde nun von Alaina und Danil flankiert. Die Hilflosigkeit, die sie verspürte, war kaum zu ertragen. Ein paar Mal war ihr Blick zu dem toten Tier gewandert und jedes Mal musste sie hart schlucken. Sie wusste, dass es hier um ihrer aller Leben ging, dennoch ließ sie der Tod eines Lebewesens Trauer empfinden. Doch auch Wut mischte sich zu ihren Gefühlen. Die Angst und das damit einhergehende Adrenalin schossen durch ihren Körper und ließ ihren Blick viel klarer werden. Jede Bewegung, jedes Geräusch war ihr überdeutlich bewusst. Das sich ihr Magen vor Angst zusammen krampfte, fiel ihr schon gar nicht mehr richtig auf. Und dann, mit einem Mal, brach das Chaos aus. Die Wölfe setzten knurrend zum Angriff an. Mit ihrer Körpergröße, ihrem tödlichen Gebiss und ihren Krallen waren sie klar im Vorteil. Nachdem Liamh und Duncan die ersten Bestien mit ihren Schwertern enthauptet hatten, vernahmen sie hinter sich einen markerschütternden Schrei. Doch leider blieb ihnen keine Zeit, den Frauen zu Hilfe zu kommen, denn schon stürzten sich die nächsten Gegner auf sie.
Ailish, die von Danil in dem Moment nach hinten gestoßen wurde, als einer der Wölfe auf sie zu gesprungen kam, sah erschrocken mit an, wie das Tier statt sie Danil erwischte und sie mit seinen Krallen zu Boden warf. Der süßliche Geruch von menschlichem Blut überdeckte nun den beißend stinkenden Fäulnisgeruch der Bestien. Aus den Augenwinkeln sah Ailish, das ihre Tante ebenfalls umzingelt war und immer weiter von den anderen weg gedrängt wurde.
Gut, die anderen sind beschäftigt, jetzt kann ich mich mit dir befassen, kleine Prinzessin.
Mit diesen Worten stürzte der Anführer der Wölfe mit einem Furcht einflößenden Gebrüll auf Ailish zu.
Aus einem reinen Überlebensinstinkt heraus hob sie beide Arme vor ihr Gesicht und merkte dabei, wie gleichzeitig mit ihrer Bewegung der Wind auffrischte und auf einmal mit einer Orkanartigen Gewalt gegen den großen Arrach-Wolf zuschlug. Dieser wurde noch in der Bewegung des Sprungs in die entgegengesetzte Richtung von Ailish geschleudert und schlug mit voller Wucht gegen einen großen Baum, der darauf hin wie ein Streichholz abknickte und mit einem Ächzen auf den Wolf stürzte. Als die anderen merkten,
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