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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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führte eine Treppe ins obere Stockwerk hinauf.
    Seamus, der Ailish`s steifen Gang bemerkt hatte, sagte zu seiner Tochter: „Caitlyn, sei so gut und bringe unseren Gast in ihr Zimmer und bestell gleich das Badewasser. Junge Frau, sie sehen aus, als ob sie Tagelang hintereinander auf dem Pferd gesessen haben und kaum noch in der Lage sind, sich auf den Beinen zu halten.“
    Ailish, die der Gedanke auf ein warmes Bad wieder hellwach werden ließ, nickte dankbar und ließ sich von Caitlyn hinauf führen.
    Das Zimmer, in das Caitlyn sie führte, war fast so groß wie ihr Wohnzimmer in ihrer Wohnung in Italien gewesen war. Ein großes Himmelbett bildete das Zentrum des Zimmers. Wenn sie aus dem Fenster schaute, hatte sie einen wunderschönen Ausblick zu den angrenzenden Wäldern und Feldern.
    Nachdem zwei kräftige Männer eine große gusseiserne Badewanne in die Mitte des Zimmers gestellt hatten, kamen mehrere Frauen mit Eimern voll heißem Wasser und gossen diese in die Wanne. Caitlyn, die gerade im Begriff war, den Raum zu verlassen, drehte sich noch einmal zu Ailish um.
    „Er gehört mir.“ Auf Ailish`s verständnislosen Blick hin erklärte Caitlyn:
    „Ich meine Liamh. Ich habe gesehen, wie du ihn vorhin angeschaut hast, als er dir vom Pferd half. Ich liebe ihn schon, seit ich denken kann. Und ich hege die feste Absicht, ihn eines Tages, wenn ich alt genug bin, zu heiraten. Also rate ich dir, mir nicht in die Quere zu kommen. Dort drüben im Schrank befinden sich einige Kleider, die sicherlich bequemer sind als deine Sachen.“ Mit diesen Worten verließ Caitlyn den Raum und ließ zur Betonung ihrer Worte die Tür hinter ihr ins Schloss knallen. Erst, nachdem sie die Tür abgeschlossen hatte, zog sie ihre Kleidung aus und verzog bei dem Gestank, den diese verströmten, angewidert das Gesicht. Eigentlich war das auch kein Wunder. Sie hatte das letzte Mal gestern in einer Quelle gebadet, die leicht nach Schwefel gerochen hatte. Alaina hatte ihr jedoch versichert, dass das Baden in der warmen Quelle sicher sei. Doch den Geruch nach Schwefel, der an ihr haften geblieben war, den hatte sie nicht erwähnt.
    Erst als Ailish sich mit einem genussvollen Seufzer in das warme Wasser gleiten ließ und sich kräftig mit der Seife abschrubbte, die die Frauen mit dem Badewasser gebracht hatten, dachte sie wieder an Caitlyn`s Worte. Wie alt war sie? Vielleicht 16 oder 17 Jahre alt? Nachdem sie einmal tief Luft geholt hatte, ließ sie sich tiefer in die Wanne gleiten, bis ihr gesamter Kopf unter Wasser war. Sie hatte nicht vor, sich zwischen die Beiden zu drängen, sollte es wirklich so sein, dass Liamh und Caitlyn sich liebten. Das Gefühl der Eifersucht, das sie noch nie zuvor gespürt hatte, gefiel ihr dabei überhaupt nicht. Mein Gott, sie hatte ja noch nicht mal eine Ahnung, wie man mit einem Mann flirtete. Sie war noch nie der Typ Frau gewesen, den Männer beachteten. Außerdem wusste sie ja noch nicht einmal, ob sie das Ganze hier überleben würde. Warum also Gedanken an eine mögliche Zukunft verschwenden? Als sie tropfnass aus der Badewanne stieg und sich mit einem riesigen, weichen Tuch abtrocknete, stieg ihr der Geruch des Parfums ihrer Großmutter in die Nase. Deidrè hatte gesagt, sie sei nie allein. Und das stimmte auch. Sie konnte die Anwesenheit von Deidrè fast spüren. Als sie den Schrank öffnete, in denen sich die Kleider befinden sollten, klappte ihr vor Überraschung fast die Kinnlade runter. Selbst im eintretenden Dämmerlicht strahlten die vielen Kleider eine Eleganz und Schönheit aus, dass man fast Angst haben könnte, sie würden wieder verschwinden, wenn man sie nur berührte. Ehrfurchtsvoll nahm sie mehrere Kleider aus dem Schrank und breitete sie auf dem großen Himmelbett aus. Eines war schöner als das Andere. Letztendlich entschied sie sich für ein Königsblaues Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln ging und eines der schlichteren Kleider war. Der Stoff umspielte schmeichelnd ihre schlanke Figur. Nur der tiefe Ausschnitt störte sie ein wenig. Nachdem sie länger als gedacht vor dem Spiegel gestanden hatte, waren ihre Haare mittlerweile fast trocken und kräuselten sich etwas um ihr Gesicht. Nach kurzem zögern legte sie sich die Kette wieder um und ließ das Amulett unter dem Kleid verschwinden.
     
    „Du willst mir also tatsächlich weismachen, dass die junge Frau, die sich gerade in einem meiner Gästezimmer befindet, die verschollen geglaubte Prinzessin sei? Und ihr seid nun auf dem Weg zum

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