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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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kein weiteres Wort mehr über seine baldige Abreise. Ailish saß noch lange am Feuer und grübelte darüber nach, wie sie entweder mit oder ohne Hilfe von Duncan Liamh`s Verfolgung aufnehmen konnte. Alleine würde sie es höchstwahrscheinlich nicht lange unbemerkt schaffen. Also musste Duncan ihr helfen, ob er wollte oder nicht. Sie weigerte sich, dass kleine hilflose Prinzesschen zu spielen und von allen Gefahren fern zu bleiben. Als sie dann schlafen ging, ließ sie die Kerzen auf der Kommode brennen, um die Schatten im Zimmer im Zaum zu halten. Draußen baute sich ein Gewitter auf und der Wind heulte mit einem klagenden Klang und die Fensterscheiben erzitterten unter der Wucht des Regens. Ailish überkam ein bedrückendes Gefühl und sie meinte etwas Abgrundtief Böses in dem Unwetter zu spüren. Dennoch ließ sie sich nicht beirren und packte ihre wenigen Sachen in eine Tasche und verschloss zum Schluss alle Fenster vor dem Sturm. Da Ailish immer eine Frühaufsteherin gewesen war, sollte es für sie kein Problem sein, gleichzeitig mit Liamh aufzustehen. Sollte sie doch länger schlafen, würde Duncan sie wecken. Mit ihm hatte sie kurz vorher noch einmal gesprochen und er hatte ihr mit einem Augenzwinkern seine Hilfe selbstlos angeboten. Doch den besorgten Ausdruck in seinen Augen hatte er nicht vor ihr verbergen können, als sie sich verabschiedet hatten. Auch Duncan war ruhelos durch das Schloss gelaufen und hatte sich den Anschein gegeben, die Gemälde an den Wänden zu bewundern. Ailish wusste, dass diese Reise sehr gefährlich werden könnte, dennoch hatte sie den Entschluss gefasst, Liamh zu folgen. Wenn sie sich einmal entschieden hatte, konnte sie nichts und niemand mehr davon abbringen.
     
    Duncan ging noch etwas durch das Schloss, nachdem er sich von Ailish verabschiedet hatte. Er wollte es nicht zugeben, doch dass Liamh allein aufbrechen wollte, beunruhigte ihn. Sie wussten Beide, dass es eine Falle war. Die Nachricht des Gefangenentransports war so öffentlich bekannt gegeben worden, dass es ihnen gar nicht entgehen konnte. Die Strecke, die die Schergen nehmen wollten, ging durch ein Gebirge, das schwer einzusehen war. Man konnte sich kaum verteidigen, hinter jedem Felsen konnte sich ein Feind verstecken. So konnte Liamh sich zwar gut verbergen, doch auch die Schergen konnten einen Hinterhalt durchführen. Der Tod sollte Alasdair holen, für das, was er angerichtet hatte. Wenn die Spione herausgefunden hatten, dass Liamh zu den Rebellen gehörte, und davon konnten sie ausgehen, benutzten sie Liamh`s Familie als Köder. Duncan hatte stundenlang mit Liamh gestritten. Doch gegen diesen Dickschädel kam selbst Duncan nicht an. Liamh hatte ihm das Versprechen abgenommen, Ailish zu beschützen. Sie war ihrer aller Hoffnung und die zukünftige Königin. Duncan wusste, wie viel die Prinzessin Liamh wirklich bedeutete. Den Beschluss, Liamh zu verfolgen, hatte er schon getroffen, bevor Ailish ihn darum gebeten hatte. Er hatte gesehen, was sie in der letzten Zeit alles erreicht hatte. Auch wenn sie so ein kleines Persönchen war, konnte sie sich doch behaupten und verteidigen. Darauf zählte er. Duncan hätte sie auch bei der Alten gelassen, doch ihm war wohler, sie bei sich zu wissen. Gefahr drohte ihr überall. Doch wenn Ailish ihn begleitete, konnte er sie besser beschützen und sein Versprechen halten. Die restlichen Stunden bis zur Abreise verbrachte Duncan damit, den Boten, der ihnen die Nachricht überbracht hatte, mit einer neuen Nachricht zu den anderen Rebellen zurück zu schicken und diverse Sachen einzupacken, die sie bei einem Kampf benötigten. Duncan hatte gelernt, mit wenig oder sogar keinem Schlaf auszukommen. Das lange Warten in den letzten Tagen hatte ihn schon ein wenig nervös gemacht. Und außerdem hatte ihn der Gedanke, dass Liamh`s Familie in Gefangenschaft ausharren musste, genauso verfolgt wie Liamh. Mit einem fröhlichen Pfeifen ging Duncan zurück in sein Zimmer und fing mit dem Packen an. Er freute sich schon auf den bevorstehenden Kampf. Endlich konnte er etwas tun und musste nicht mehr untätig herum sitzen.
     
    Als Ailish nach langer Zeit und Grübeleien endlich eingeschlafen war, strich eine warme Briese, die aus dem Nichts auftauchte, über die Flammen der Kerzen und ließ sie spielerisch tanzen. Die Briese steigerte sich zu einem kräftigeren Luftzug und spielte mit den Blättern auf einem Tisch und ließ die Vorhänge sich in einem sanften Rhythmus  wiegen. Ailish bewegte

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