Tochter der Hoffnung (German Edition)
sagte Liamh zu der Frau neben ihm. Sanft strich Danil dem Kind eine Strähne seines Haares aus dem Gesicht. Mit ihrer zierlichen Gestalt mochte Danil den Eindruck vermitteln, nicht stark zu sein, doch der Ausdruck in ihren Augen widersprach dieser Annahme. Sie konnte mit anpacken und gab ihr gesamtes Können, um den Rebellen bei Verletzungen und den Arbeiten im Lager zu helfen.
„Lasst mir etwas Luft und hole Ciara, sie ist unten am Wasser. Sag ihr, ich brauche alle Kräuter, an die sie sich erinnern kann und ich brauche warmes Wasser. Das Kind scheint Fieber zu haben“, traurig schaute Danil auf das kleine Bündel, das da auf Duncan`s Arm lag.
„Trag sie am besten zu Ciara, sie hat die komfortabelste Unterkunft von uns allen. Kannst du mir einige Baumrinden suchen gehen? Ich werde versuchen, ihr daraus einen Sud zuzubereiten und dann werden wir schauen, ob es ihr hilft“.
Schweigend und mit besorgter Miene nickte Liamh.
„Ich gehe Ciara holen und helfe ihr mit dem Wasser“, sagte Duncan eilig, nachdem er das Kind auf ein weiches Lager gelegt hatte.
„Gut, ich gehe die Baumrinden holen und schaue dann später noch einmal vorbei.“ Mit diesen Worten drehte Liamh sich um und ging gedankenverloren in Richtung Wald davon.
Nachdem alle Arbeiten im Lager erledigt waren, gingen Liamh und Duncan zu Ciaras Zelt.
„Wie geht es dem Kind?“, fragte Duncan Ciara.
„Es scheint ihr zwar schon ein wenig besser zu gehen, aber ganz über dem Berg ist sie noch nicht. Sie hat hohes Fieber und einige schlimme Verbrennungen am ganzen Körper. Außerdem geht ihr Herzschlag nicht regelmäßig. Danil versucht ihr möglichstes. Diese Nacht wird zeigen, ob sie es übersteht.“ Duncan bemerkte, dass sie sich gedankenverloren über den geschwollenen Bauch strich, in dem ihr Kind ruhte.
Als die junge Frau sich wieder umdrehen wollte, um ins Zelt zurück zu gehen, meinte sie noch: „Liamh, sie hat auf dem Arm eine seltsame Verbrennung. Diese scheint ihr jemand mit einer bestimmten Absicht zugefügt zu haben. Es ist ein kleines Pentagramm, direkt über dem Handgelenk. Die Spitze deutet zum Handgelenk.“
Geschockt sahen sich beide Männer an, als Ciara wieder im Zelt verschwand.
„Kann es das sein, was ich denke?“
„Ja, eine andere Erklärung gibt es nicht.“, meinte Liamh.
„Was bedeutet dieses Zeichen?“ Fragte Danil, als sie kurz darauf ebenfalls das Zelt verließ und sich mit einem Tuch die Hände trocken rieb.
Duncan zuckte mit den Schultern und schaute schief grinsend zu seinem Freund hinüber.
„Nun, vor etwa 2 Monden haben wir im westlichen Tal eine Entdeckung gemacht. Es gibt dort kaum noch Leben und die Menschen, die es weiterhin versuchen, werden regelmäßig von den Schergen Alasdairs heimgesucht“, fing Liamh zögernd an zu erzählen. „Er hatte ja Allen weisgemacht, dass die Magie ausgestorben sei. Wir erhielten jedoch einen Hinweis, dass es im westlichen Tal zu besonderen Zwischenfällen kam. Also machten wir uns auf den Weg, um mehr Informationen zu beschaffen. Wir fanden eine fast zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche einer Frau. Ihr Mann saß blutüberströmt neben ihr. Wir konnten nichts mehr für ihn tun. Auf dem Sterbebett erzählte er uns von Überfällen, die immer häufiger vorkamen. Es waren Männer in schwarzen Kutten, die sich gezielt Frauen aussuchten und Ihnen mit einer Art Stein dieses Mal auf den Arm einbrannten. Ein Pentagramm mit der Spitze nach unten zum Handgelenk. Dann nahmen sie die Frauen mit und keine tauchte je wieder auf. Seine Frau hatte versucht, Widerstand zu leisten und die Männer und sie wurden dabei von einem Feuerinferno verschlungen.“
„Sie war im sechsten Monat schwanger, “ sagte Duncan mit vor Wut zusammengeballter Faust.
„Der Mann sagte noch, dass er nie irgendwelche magischen Fähigkeiten an seiner Frau wahrgenommen hatte. Doch seit sie schwanger war, konnte sie bestimmte Dinge vorher sehen und wusste auch, dass sie ein Mädchen bekommen würden, “ erzählte Liamh mit leiser Stimme weiter.
„Nun gut“, erwiderte Danil mit zittriger Stimme. „ Das bedeutet, dass es trotz Alasdairs Macht einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt. Es gab kurz nach dem Thronsturz solch eine Verfolgung. Frauen und Mädchen wurden von Reitern in schwarzen Kutten entführt. Niemand wusste jedoch von diesen Brandmalen. Auch meine Mutter wurde damals verschleppt, ich wurde kurz vorher von ihr unter dem Haus in einer kleinen Kammer mit Kräutern versteckt.“ Danil schaute
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