Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
Vom Netzwerk:
einiges über Sean geschrieben, 11 Jahre später sogar über die glückliche Hochzeit mit ihm. Traurig dachte sie an ihren liebevollen Großvater. Er war einige Jahre vor seiner Frau an einem Herzinfarkt gestorben. Die Briefe waren Hauptsächlich von ihm, darunter auch einige sehr schmalzige Liebesbriefe. Dann hatte sie anscheinend noch alle Briefe aufgehoben, die Ailish ihr in den letzten Jahren geschrieben hatte. Obwohl sie regelmäßig telefoniert hatten, bestand Deidrè auf den schriftlichen Kontakt mit ihrer Enkelin. Einmal hatte Ailish sie nach dem Grund gefragt und Deidrè hatte geantwortet, dass sie sich nicht alles merken konnte, was sie ihr während des Telefongesprächs erzählte. In einem Brief konnte sie immer wieder nachlesen.
    Sie blätterte gerade in einem der Bücher, als sie auf ein bestimmtes Wort aufmerksam wurde. Ganz unten auf einer schon vergilbten Seite stand das Wort Adoption. Verwundert runzelte sie die Stirn. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals von Jemandem aus ihrer Familie gehört zu haben, der adoptiert wurde. Etwas zögernd blätterte sie einige Seiten zurück und fing an zu lesen.
    Ich weiß, dass Sean es ziemlich kindisch findet, dass ich immer noch ein Tagebuch schreibe, aber ich habe für mich entdeckt, dass ich so am besten meine Gedanken ordnen kann. Heute ist etwas sehr merkwürdiges geschehen. Am besten fange ich also ganz am Anfang an. In der letzten Nacht  konnte ich nicht schlafen. Irgendwann hielt ich es im Bett nicht mehr aus, zumal Sean mich mit seinem Schnarchen fast in den Wahnsinn trieb. Also ging ich in die Küche, um mir einen Tee zu machen und danach in mein Arbeitszimmer. Irgendwie muss ich dann wohl doch im Sessel eingeschlafen sein. Ich träumte von einer stürmischen Nacht, in dem Tosen des Windes nahm ich eine traurige Stimmung war. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber der Wind schien mich um etwas zu bitten, nur konnte ich einfach nicht herausfinden, um  was. Kurz darauf sah ich verschwommen eine Frau und ein Kind. Ein Mädchen. Das Kind lief in die Mitte eines Steinkreises. Diesen Steinkreis glaubte ich schon in früheren Träumen gesehen zu haben. Ich konnte sehen, dass das Mädchen etwas sagte und dann blendete mich ein helles Licht, kurz darauf bin ich aus dem Schlaf aufgeschreckt. Da ich schon vor langer Zeit gelernt hatte, mich auf meine Ahnungen zu verlassen, wusste ich, dass dieser Traum etwas zu bedeuten hatte. Er kam mir so real vor, als hätte ich das wirklich erlebt und mich nur im Nachhinein wieder an das Geschehene erinnern.
    Ailish hatte oft mit ihrer Großmutter im Garten gesessen und sich als kleines Kind ihre Geschichten angehört. In ihrer Familie war es ganz normal gewesen, über so genannte Ahnungen oder Ähnliches zu sprechen. Ihre Großmutter schien geglaubt zu haben, dass sie irgendwelche magischen Fähigkeiten besaß, doch je älter sie wurde, desto seltener erwähnte ihre Großmutter diese und bald vergaß sie die Sitzungen und die Geschichten ihrer Großmutter. Ailish hatte in den letzten Jahren ebenfalls ab und an seltsame Visionen gehabt, konnte diese aber nie richtig deuten, also hatte sie sie mit einem Schulterzucken abgetan. Als sie als Kind einmal ihren Eltern von ihren seltsamen Träumen erzählt hatte, legte ihre Mutter lachend einen Arm um ihre Schulter und meinte, sie habe eine viel zu große Fantasie. Zögernd las Ailish weiter.
    Ich habe heute das Kind aus meinem Traum getroffen. Ich weiß einfach, dass sie es ist. Seit dieser seltsamen Nacht sind nur drei Tage vergangen und irgendwie kam ich nicht mehr zur Ruhe. Also machte ich mit Maeve einen Ausflug nach Galway. Auf dem Rückweg unterhielten wir uns gerade über ihr neu gekauftes Kleid und zu welcher Gelegenheit sie es tragen wolle, da lief vor uns ein kleines Mädchen über die Straße. Hätte Maeve sie nicht so schnell gesehen oder wäre schneller gefahren, dann hätte sie wohl nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Wir haben sie dem Himmel sei Dank nicht angefahren, doch schien sie aus Schwäche auf der Straße zusammengebrochen zu sein. Als ich sie dort in ihren verschmutzten und zerrissenen Kleidern liegen sah, da wusste ich es einfach. Ich habe sie erst einmal zu uns nach Hause mitgenommen. Im Moment schläft sie in Maeve`s altem Zimmer und sie selber hat sich unten auf der Couch einquartiert. Ich denke, ich werde wohl morgen mit meiner Familie reden müssen. Ich glaube nicht, dass alles nur Zufall war. Doch das hat noch ein wenig Zeit. Das Kind

Weitere Kostenlose Bücher