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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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ist vorhin einmal kurz aufgewacht, schaute uns aber nur verwirrt an. Ich schätze sie auf ungefähr fünf Jahre. Doch das Einzige, was wir erfahren haben, ist ihr Name.
    Ailish.
     
     
     
    „ Was gedenkst du zu tun, Liamh? Willst du einfach in die Festung marschieren und sie mit deinen eigenen zwei Händen befreien. Was glaubst du, wie viele Männer das schon auf die eine oder andere Weise versucht haben? Doch keiner ist je zurückgekehrt. Bis jetzt haben es weder einzelne Männer noch ein ganzes Heer geschafft. Außerdem bräuchtest du Wochen für den Weg. Und ich lasse ganz sicher nicht zu, dass du jetzt einfach so dein Leben für ein unnützes Unterfangen aufs Spiel setzt. Ich verspreche dir, sobald es nur die kleinste Chance auf einen Erfolg gibt, bin ich der Erste, der dir in die Festung folgt. Doch du würdest dort im Moment nicht mehr Lebend herauskommen  Geschweige denn weit genug hinein kommen, um IHM auch nur von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. “
    „Das weiß ich alles selber, Duncan, aber was würdest du an meiner Stelle machen? Ich lasse meine Mutter und meine Schwester nicht im Stich. Im Moment weiß ich ja noch nicht einmal, ob sie überhaupt noch leben.“
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in Richtung Wald davon.
    Duncan schaute ihm mit besorgter Miene nach. Er verstand Liamh`s Gefühle nur zu gut. Er selbst hatte seit langer Zeit keine Familie mehr, doch er kannte und schätze Liamh`s Mutter sehr. Sie hatte ihn vieles gelehrt und war immer ein Teil seines Lebens gewesen. Duncan glaubte an seine eigenen Worte. Im Moment hatten sie nicht den Hauch einer Chance gegen Alasdair. Sie waren nur eine kleine Gruppe von Rebellen, die auf dem Weg zu einem großen Treffen mit noch mehr Rebellen waren.
    Die Nachricht über die Gefangenschaft seiner Familie hatte Liamh völlig unvorbereitet getroffen. Sie hatten gedacht, dass seine Mutter und Schwester bereits auf dem Weg nach Dalair waren. Ein Bote hatte ihnen die Nachricht überbracht, dass der Trupp, dem sich seine Mutter und seine kleine Schwester angeschlossen hatten, überfallen worden war und die beiden Frauen zur Hauptstadt Cohlan gebracht wurden. Der Späher hatte sie bis kurz vor die Festung verfolgen können. Wütend trat Liamh gegen einen Baumstamm, der am Rand der Lichtung lag. Sie hatten ihr Lager bewusst hier eingerichtet, denn die Schergen der Dunkelheit hatten vor ein paar Tagen hier gewütet und alles Leben dabei ausgelöscht. Ein Großteil des Waldes bestand nur noch aus verkohltem, totem Holz. Die Tiere, die sich hatten retten können, waren schon bei den ersten Anzeichen einer Gefahr geflohen und hatten sich in alle Himmelsrichtungen verstreut, nur um von diesem Ort des Todes zu fliehen. Liamh und Duncan hatten die Kadaver von toten Pferden gefunden, die fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren. Es gab keinen Zweifel, wer diesen Kampf gewonnen hatte.
    Doch was ihnen seltsam erschien, war, dass sie nirgends Leichen fanden. Wieder trat Liamh wütend und frustriert gegen den verkohlten Baumstamm, dabei vernahm er ein leises wimmern. Langsam hockte er sich hin und suchte den Boden mit seinen Augen ab.
    „Duncan“, rief er zu seinem Freund. „Komm her und bring mir einen dicken Ast mit, der nicht verbrannt ist und gleich zu Staub zerfällt.“
    „Was ist los, möchtest du in den Löchern nach Mäusen suchen?“ Fragte Duncan scherzhaft. Als er jedoch Liamh`s ernstes Gesicht sah, hockte auch er sich hin.
    „Ich habe gerade irgendetwas gehört. Dem Auge nach zu urteilen gibt es hier kein Leben mehr, außer uns. Doch ich war früher oft in diesem Wald und habe mit den älteren Jungen verstecken gespielt. Es gab hier viele Löcher und Kuhlen, die man durch überwucherndes Gestrüpp und Unkraut nicht gleich erkennen konnte. Hilf mir einmal, diesen Stamm wegzurollen, nimm den Stamm als Hebel.“
    Als sie den Stamm etwas von seinem Platz weggerollt hatten, bemerkten sie eine kleine Kuhle, in der ein zusammengerolltes Bündel lag. Doch als Liamh die erste Schicht des Stoffes vorsichtig entfernt hatte, kam das rußverschmiertes Gesicht eines jungen Mädchens zum Vorschein. Sie hatte die Augen geschlossen und stöhnte leise, als Duncan sie vorsichtig hochhob und zum nächstgelegenen Zelt trug. Sie konnte nicht älter als sechs sein. Ihre roten Haare waren ein einziges Knäul. Überall klebte Blut an ihr.
    Erstaunt beobachteten die anderen Rebellen die beiden Männer.
    „Danil, schau, ob du dem Kind helfen kannst“,

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