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Tochter Des Krieges

Tochter Des Krieges

Titel: Tochter Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seiten gestemmt, um ihren schweren Leib zu stützen.
    Als Margaret eintrat, wandte sie sich zu ihr um und sagte lächelnd: »Ach, ich bin froh, dass Walter Euch gefunden hat, Margaret. Ich…«
    Eleonore hielt plötzlich inne, ihr Gesicht erstarrte und wurde bleich. Margaret blieb auf halbem Weg zu ihr stehen. Die Herzogin stöhnte auf und schloss die Augen vor Schmerzen.
    Als die Wehe vorbei war, blickte sie Margaret forschend an. »Warum so ängstlich, Margaret? Ich habe schon drei Töchter geboren. Sicher wird dieses Kind genauso leicht auf die Welt kommen.«
    Margaret versuchte, ruhig zu bleiben. Eleonore hatte recht – sie hatte bereits Kinder geboren, und zwar ohne alle Schwierigkeiten. Es gab nichts zu befürchten.
    Außerdem, wäre es nicht sogar besser, hierzubleiben, um ein wenig Erfahrung zu sammeln, damit sie auf ihre eigene Niederkunft vorbereitet war?

Kapitel Fünf
     
    Nach der Non an Allerseelen
    Im einundfünfzigsten Jahr der Regentschaft Eduard III. (Dienstag, später Nachmittag, 2. November 1378)
     
    – II –
     
     
     
    Thomas hatte nur zwei Stunden schlafen können und war immer noch müde und gereizt, als er schließlich durch die engen, dunklen Gassen von Chauvigny schlenderte. Er konnte Bolingbroke nirgendwo finden, und Raby befand sich offenbar immer noch im Gemach des schwarzen Prinzen.
    Er konnte nichts anderes tun, als umherzuwandern und sich so die Zeit zu vertreiben.
    Der Rundgang allein hatte schon seinen Reiz. Er war zu lange Edelmann gewesen, um sich in einer militärischen Umgebung nicht zu Hause zu fühlen. Die meisten Männer, denen er begegnete, ließen sich gern auf ein Schwätzchen ein und erklärten ihm die leichten Verbesserungen an Rüstung oder Waffen, die seit Thomas’ letztem Feldzug vorgenommen worden waren.
    Doch irgendetwas lag in der Luft, und Thomas konnte nicht recht feststellen, was es war. Es schien fast, als hätte sich ein unsichtbarer Dunst über die Festung gelegt. Eine Spannung. Oder bildete er sich das nur ein?
    »Ach«, murmelte Thomas, während er auf eine Gruppe Soldaten zuging, die in einem kleinen Hof vor ihren Quartieren um ein Feuer herumstanden. »Ich hätte länger schlafen sollen.«
    Nein… daran lag es nicht, und Thomas wusste es. Er blieb plötzlich stehen, als ihm bewusst wurde, was es war. Er hatte das Gefühl, als würde er gebraucht, als würde irgendjemand irgendwo seinen Namen rufen und verzweifelt die Hand nach ihm ausstrecken…
    »Tom! Tom!«
    Thomas blinzelte und richtete den Blick auf die Gestalt, die ihm vom Kreis der Männer aus zuwinkte.
    Gütiger Himmel! Es war Wat Tyler!
    Nun, das traf sich gut. Thomas hatte sich ohnehin noch mehr mit diesem Mann unterhalten wollen, um seine wahre Natur herauszufinden. War er ein Dämon oder mit den Dämonen im Bunde oder einfach nur töricht? Ein Teil von ihm wünschte sich, dass es Letzteres war. Er und Wat waren sich in Thomas’ Jugend sehr nahe gewesen, doch die lange Zeit, die Trennung voneinander und Thomas’ Gelübde hatten eine Kluft zwischen sie gerissen – nichts hatte das deutlicher gezeigt als ihr Zusammentreffen in Rom.
    Thomas fragte sich, warum er nicht schon früher auf den Gedanken gekommen war, Wat aufzusuchen. Wat Tyler stand schon seit langem in Lancasters Dienst, und es war nicht überraschend, dass er hier war. Wo immer Lancaster war und eine Schlacht stattfand, da war auch Wat.
    Thomas schlenderte langsam zu den Männern hinüber und dachte über Wats Verbindung mit Lancaster nach. Sollten der schwarze Prinz und Lancaster nicht davon erfahren, was für ein teuflisches Geschöpf sie in ihrer Mitte beherbergten?
    Aber wenn er den Prinzen das erzählte… dann durfte er ihnen auch nicht das Mindeste verschweigen.
    Thomas verlangsamte seine Schritte noch mehr, als ihm ein neuer Gedanke kam: Wat hatte gesagt, dass Lancaster Wycliffes ketzerische Worte guthieß.
    Wer war dann das verderbte Geschöpf, Wat… oder Lancaster?
    »Schön, dich wieder in der Gesellschaft guter Männer zu sehen«, sagte Wat, als Thomas sich schließlich zu ihm gesellte. Wat wies mit einer Geste in die Runde. Die meisten waren freie Bürgerliche, die in den Künsten des Schwertes und der Lanze bewandert waren und eigene Einheiten bildeten, um die Ritter im Kampf zu unterstützen.
    »Dies sind alles Männer aus meiner heimatlichen Grafschaft«, sagte Wat und schenkte seinen Gefährten ein Lächeln, »Männer, ganz nach meinem Herzen.«
    Thomas warf Wat einen argwöhnischen Blick zu. Männer nach

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