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Tod auf der Koppel

Tod auf der Koppel

Titel: Tod auf der Koppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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zu tun?«
    »Geschäftlich — mit dem? Da müßte man schon Millionär sein, um mit einem solchen Kerl Geschäfte zu machen. Nein, ich bin ganz zufällig bei ihm vorbeigekommen.« Alf war sichtlich aufgeregt und wollte das hinter lautem Poltern verbergen. Jims Junge, der aufmerksam vom einen zum anderen blickte, erschrak und flüchtete sich zu seinem Vater.
    »Trotzdem muß ich noch einmal fragen: Weshalb haben Sie sich mit ihm getroffen? Waren Sie mit ihm befreundet?«
    Alf runzelte die Stirn. Er hob seinen starken, muskulösen Körper aus dem Stuhl, in dem er es sich bequem gemacht hatte, wandte sich an Jim und meinte: »Das alles ist wohl ein dummer Scherz. Wahrscheinlich ist es besser, Jim, ich gehe. Du kannst ja nichts für deine Gäste. Grüß deine Frau und richte ihr meinen Dank für das Essen aus. Ich wünsche ihr alles Gute. Auf Wiedersehen, James. Bis bald.«
    Damit wollte er zur Tür.
    Aber Wright war schneller und verstellte ihm den Weg. »Nicht so hastig, Freundchen. Erst muß ich Ihnen noch ein paar Fragen stellen. Es zahlt sich auch nicht aus, wenn man zu ruppig mit der Polizei umgeht. Das sollten Sie aus eigener Erfahrung wissen.«
    Alf zuckte die Achseln und warf einen halb ärgerlichen, halb verächtlichen Blick auf Millar, der peinlich berührt neben Jim stand. »Haben Sie es also doch verraten?« fragte er. »Man sollte eben keinem Polizisten trauen; sie können alle nicht den Mund halten... Also gut. Ich war sogar zweimal im Haus.«
    »Warum?«
    »Ich wußte nicht, daß er zu Hause war. Ich wollte zu Simon, weil ich ihn um Arbeit bitten wollte. Ich pfeife aus dem letzten Loch.«
    »Und warum sind Sie nicht direkt zu Simon gegangen, sondern zuerst zu Jock?«
    Guppy blickte hilflos zu Jim hinüber, der ihn freundlich aufforderte: »Red schon, Alf! Mach aus deinem Herzen keine Mördergrube. Du wolltest mal ein bißchen herumspionieren, nicht wahr? Das ist ja keine Schande. Es ist besser, du erzählst dem Inspektor die Wahrheit.«
    »Es gibt nichts zu erzählen. Es ist doch nicht verboten, zu einem fremden Haus zu gehen und nachzusehen, ob nicht vielleicht ein bißchen Essen zu holen ist, das sonst bloß schlecht würde. Ehrlich, ich wollte mir bloß eine Möhre holen. Aber der Alte war daheim. Leider stand ihm der Sinn nicht nach Besuchern.«
    Sofort hakte Wright ein: »Hat er Sie hinausgeworfen? Hatten Sie Streit mit ihm?«
    »Nicht gerade Streit. Jock ist von Natur aus grob. Ich ließ ihn reden und ging meiner Wege. Es hatte keinen Zweck, länger in seiner Nähe zu bleiben.«
    »Und später sind Sie zurückgekehrt?« Die Frage kam wie aus der Pistole geschossen.
    »Zurückgekehrt? Wieso? Ich bin doch nicht verrückt!« Plötzlich ging ihm ein Licht auf, und er sagte ärgerlich: »Sie glauben wohl, ich sei später noch einmal hingegangen, um doch noch etwas zu klauen?«
    »Nein. Ich habe keineswegs im Sinn, Ihnen einen Diebstahl anzuhängen. Ich möchte bloß wissen, wo Sie die Nacht zugebracht haben.«
    »Warum?«
    »Ich muß jeden verhören, der mit der Sache zu tun haben könnte, und Sie haben mir Rede und Antwort zu stehen.«
    »Ich? Wieso ich? Weshalb hacken Sie gerade auf mir herum?«
    Wright wurde plötzlich ganz sanft. »Aus dem einzigen Grund, weil Sie gestern abend Jock Hawkins noch gesehen haben. Er hat Lord von Ihrem Besuch erzählt, und wahrscheinlich waren Sie der letzte Mensch, der ihn noch lebendig gesehen hat.«
    »Lebendig? Sie reden wie ein Kriminalinspektor im Fernsehen. Natürlich war er noch lebendig, als ich ging. Haben Sie nicht gesagt, er habe nach meinem Besuch noch mit Dalby gesprochen? Das beweist doch zur Genüge, wie lebendig er da noch war.«
    »Ja, als Sie ihn dieses erste Mal verließen. Doch Sie brauchen sich nicht aufzuregen, Mr. Guppy. Ich muß Sie lediglich bitten, sich in erreichbarer Nähe aufzuhalten und zur Feststellung von Jock Hawkins’ Todesursache vor Gericht zu erscheinen. Da erfahren Sie dann alles Weitere... Ach, da ist ja auch Mrs. Middleton. Es tut mir sehr leid, daß wir Sie noch einmal gestört haben; aber jetzt sind wir fertig. Ich habe Mr. Guppy nur klargemacht, daß er bei der Gerichtsverhandlung zu erscheinen hat. Es ist sicher am einfachsten, Ihr Mann bringt ihn gleich mit.«
    »Selbstverständlich. Jim nimmt Alf in seinem Auto mit«, meinte sie.
    Alf murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    Wright war schon im Gehen, da drehte er sich plötzlich noch einmal zu Guppy um. »Wir werden es schon herauskriegen, wo Sie die Nacht

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