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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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Bewegung versetzt, so daß er nur einen kurzen Moment relativ klarer Sicht hatte, und der nützte ihm nicht viel. Dann spürte er ein seltsames Kribbeln auf seinem Gesicht, das ihm irgendwie bekannt vorkam, aber er wußte nicht, was es war. Dann klopfte das Blut in seinen Schläfen. Er machte sich zu einem Sprung nach draußen bereit, doch vorher betastete er noch mit den Fingerspitzen seine Wangen.
    Erst jetzt rannte er in großen Sprüngen zu seinem Freund hinaus und tat ein paar lange Atemzüge.
    »Was hast du entdeckt?« fragte Quincy eifrig.
    »Schau mal mein Gesicht an.«
    Quincy musterte es gründlich. »Das ist ja Schweiß«, stellte er fest.
    »Ich weiß nicht recht«, antwortete Chet. »Nein, ich weiß nicht recht. Paß mal auf, wir machen einen Test.«
    Er griff nach einer Tube mit Nahrung, die an Quincys Harnisch steckte. Die reichte er dem Kameraden. »Schau sie dir genau an. Sie ist doch trocken, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich«, sagte Quincy.
    »Gut. Dann wollen wir mal sehen.«
    Wieder holte er tief Atem und kehrte in die Höhle zurück. Dort bewegte er die Tube in den Dämpfen. Als er zu Quincy herauskam, hielt er sie ihm unter die Nase. »Schau mal. Ich habe meinen Griff nicht verändert.«
    Quincy war nahe daran, zu vermuten, daß sein Vorgesetzter und Freund unter der ungeheuren Belastung allmählich zusammenzubrechen beginne. Aber dann entdeckte er den dünnen Film, der sich über die ganze Tube zog. Das Metall war mit einem feinen Dunst bedeckt. Chet strich mit der Fingerspitze darüber, und nun formte sich dort ein kleiner Tropfen. Den zeigte er Quincy. »Und wie riecht das?« fragte er.
    »Nach nichts«, erwiderte Quincy. »Richtig. Nach nichts. Und weißt du, was ich glaube, daß es ist?«
    »Wasser?« wagte Quincy kaum zu flüstern.
    Chet strich noch ein paarmal über die Tube und sammelte soviel wie möglich von dem Nebel. »Das müssen wir ausprobieren«, schlug er vor, schob den Finger in den Mund und sog daran.
    »Was ist es?«
    »Ein Lutscherchen«, erwiderte Chet lachend.
    Auch Quincy lachte und deutete zur Höhle. »Dann meinst du also, dieser Dampf in der Höhle ist ...«
    »Wasserdampf. Jawohl, Wasserdampf.«
    Sie stürmten nicht hinein, sondern näherten sich vorsichtig, aber Chet hatte recht. Aus einigen kleinen Rissen in der Felswand neben dem Eingang und im Boden stieg dünner weißer Dampf auf, der sich in der ruhigen Luft sammelte. Sowie dieser Dampf zum Höhleneingang trieb, wurde er von der heißen, trockenen Luft aufgesogen. So war ihnen der Dampf ja nicht von großem Nutzen, aber wo Dampf war, gab es Wasser. Irgendwo auf diesem grimmigen Planeten gab es Wasser. Das hieß, daß dieses Wasser ihr Leben retten konnte, daß sie noch lange, nachdem sie ihre Pastennahrung aufgegessen hatten, zu existieren vermochten. Sie mußten das Wasser nur finden.
    Hinter dem dampfenden Höhlenteil sah Chet, wie sich die Höhle verengte und anstieg wie andere Höhlen vorher auch. Der ansteigende Teil war trocken. Es fiel ihnen schwer, diese neugefundene Flüssigkeit zu verlassen, obwohl sie ihnen so nichts nützte. Es war einfach nicht genug Dampf, um ihn kondensieren zu können. Er war ein Symbol; trotzdem trennten sie sich schwer von ihm.
    Zwei weitere Tage lang kletterten sie durch die Felshöhlen, ohne auch nur einmal aus diesem Tunnel- und Höhlensystem herauszukommen. Wenn sie rasteten, um zu essen, ließen sie nur eine Lampe brennen, und zum Schlafen wurden auch die ausgelöscht. Sonst brauchten sie beide Lampen, um sich den Weitergang zu suchen. Die leeren Wassertuben warfen sie nicht weg, denn wenn sie wirklich Wasser finden sollten, konnten sie das dünne Metall zu Bechern biegen. Es war Chet, der mit diesem Gedanken wieder einmal seinen Weitblick bewies.
    Ehe sie ihre Abendessenspause einzulegen gedachten, gelangten sie zu einer Stelle, wo der einzige Weiterweg eine Öffnung in der Höhlendecke war. Sie hofften, daß dies ein Weg nach draußen sein möge, wenn sie auch kein Anzeichen von Tageslicht fanden. Es war aber ein weiterer Tunnel, der wieder in eine große Höhle mündete, und Quincy tat einen Seufzer der Erleichterung, denn diese Höhle war wieder mit Dampf gefüllt. Und mehr noch – von einer Felswand sprudelte ein dünnes Rinnsal, lief ihnen direkt über den Weg und verschwand in einem dunklen Loch auf der anderen Seite.
    Sie liefen darauf zu, und Quincy steckte seinen Finger in das Wasser, zog ihn aber schnell wieder zurück und blies die sich rötende Haut an. Das

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