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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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„Wenigstens läßt es sich sehr schwer ausdrücken.“
    „Dann wollen wir nichts übereilen“, schlug Dr. Raven vor. „Erinnern Sie sich noch an unsere Diskussionen? Wir redeten so lange, bis wir zum Kernpunkt vorgestoßen waren.“
    Sutton stieß ein kurzes Lachen aus. „O ja, ich erinnere mich, Doktor. Sagen Sie mir folgendes: Sie haben sich Ihr Leben lang mit Religion befaßt und wissen mehr über irdische und andere Religionen als alle Menschen, die ich kenne. Ist es Ihnen gelungen, an einem Glauben festzuhalten? Waren Sie jemals versucht, sich von den Lehren Ihrer Rasse abzukehren?“
    Dr. Raven stellte seine Teetasse hin. „Ich hätte es mir ja denken können, daß Sie mich in Verlegenheit bringen. Das haben Sie früher schon immer getan.“
    „Ich werde Sie nicht mehr in Verlegenheit bringen“, versicherte Sutton. „Ich nehme an, daß Sie in fremden Religionen einige gute, vielleicht sogar überlegene Aspekte gefunden haben, nicht wahr?“
    „Haben Sie eine neue Religion gefunden?“
    „Nein“, antwortete Sutton, „keine Religion. Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, zu Gottes Rechter zu sitzen und etwas zu hören, das nicht für Ihre Ohren bestimmt ist?“ fragte er dann.
    Dr. Raven schüttelte den Kopf. „Nicht, daß ich wüßte.“
    „Und wenn – was würden Sie tun?“
    „Ich glaube, ich würde ebenso beunruhigt sein wie Sie.“
    „Wir haben allein vom Glauben gelebt“, sagte Sutton. „Achttausend Jahre lang, vielleicht sogar noch länger. Denn sicherlich war es der Glaube, der den Neandertaler veranlaßte, die Schädel so hinzulegen, daß sie gen Osten blickten.“
    „Der Glaube ist eine mächtige Gefühlsregung.“
    „Stimmt, aber in seiner Macht ist er doch unser Bekenntnis der eigenen Schwäche. Das Eingeständnis, daß wir allein nicht stark genug sind, daß wir etwas brauchen, worauf wir uns stützen können; er ist Ausdruck der Hoffnung und der Überzeugung, daß es eine höhere Macht gibt, die uns hilft und leitet.“ Irgendwo tickte eine Uhr in dem plötzlich eingetretenen Schweigen.
    „Doktor“, fuhr Sutton kurz darauf fort, „was wissen Sie über das Schicksal?“
    „Merkwürdig, daß Sie von Schicksal sprechen“, erwiderte Dr. Raven. „Sie zeigten sich doch niemals bereit, sich dem Schicksal zu beugen.“
    „Ich meine das dokumentierte Schicksal“, erklärte Sutton. „Den tatsächlichen Glauben an das Schicksal. Was sagen die Dokumente?“
    „Es hat immer Menschen gegeben, die an das Schicksal glaubten“, sagte Dr. Raven. „Nur nannten sie es meistens nicht Schicksal. Sie nannten es Glück, Intuition, Inspiration oder ähnlich.“
    „Aber es gibt keine Beweise, nicht wahr?“ fragte Sutton. „Keine Beweise für die Existenz des Schicksals.“
    „So weit ich weiß, nein.“ Dr. Raven schüttelte den Kopf. „Es mag hier und da einen Schimmer davon gegeben haben, Andeutungen, aber wissen kann man es nicht.“
    Er erhob sich, trat an ein Bücherregal und blieb mit zur Seite geneigtem Kopf stehen. „Irgendwo muß ich ein ganz bestimmtes Buch haben.“ Aber er fand es nicht.
    „Macht nichts“, erklärte er. „Auf jeden Fall beschreibt es einen alten, afrikanischen Negerstamm mit einem sehr sonderbaren Glauben. Sie glaubten, daß jedes Menschen Seele oder Bewußtsein oder Ego, wie immer man es auch nennen mag, auf einem fernen Stern einen Partner, ein Gegenstück habe.“
    Er drehte sich um und starrte Sutton an. „Das könnte Schicksal sein“, sagte er. „Warum interessieren Sie sich so sehr für das Schicksal?“
    „Weil ich das Schicksal gefunden habe“, antwortete Sutton.

 
15
     
    Das Gesicht auf dem Bildschirm war maskiert.
    „Ich bin der Mann, mit dem Sie in Ihrem Patio gesprochen haben. Erinnern Sie sich?“
    „Dann rufen Sie wohl aus der Zukunft an, wie?“
    „Nein. Ich befinde mich noch in Ihrer Zeit. Ich habe Sie beobachtet.“
    „Haben Sie Sutton auch beobachtet?“
    Der Kopf mit der Maske nickte. „Sie haben ihn inzwischen gesehen. Was halten Sie von ihm?“
    „Er verbirgt etwas“, antwortete Adams. „Und nicht alles an ihm ist menschlich.“
    „Werden Sie ihn umbringen lassen?“
    „Nein, ich glaube nicht. Er weiß etwas, was wir erfahren müssen. Und von einem Toten kann man nichts erfahren.“
    „Was er weiß, wird besser mit dem Mann begraben.“
    „Vielleicht könnten wir uns einigen, wenn Sie mir sagen, worum es sich eigentlich handelt“, schlug Adams vor.
    „Ich kann Ihnen nichts aus der Zukunft sagen.“
    „Dann

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