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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Trauermarschstimme und drehte Wahl zu Carl und dem Chemiker um. »Das ist in-te-res-sant.«
     
    Carl hatte den Präsidenten, Cornut, alles um sich herum vergessen bis auf die Tatsache, daß der Chemiker neben ihm etwas wußte, daß Carl selbst wissen wollte. Dort lag die Information, hinter der er her war. »Ich scheine mich nicht deutlich auszudrücken. Was ich wissen möchte, Greenlease, ist, wie ich mir die genaue Struktur eines Moleküls bildhaft machen kann. Können Sie mir folgen? Welche Farbe hat es zum Beispiel?«
    Der Chemiker sah unbehaglich St. Cyr an, aber St. Cyr war offenbar gefesselt. »Also«, sagte er. »Hm. Der Begriff der Farbe läßt sich nicht anwenden. Die Lichtwellen sind zu lang.«
    »Oh? Ich verstehe.« Carl war fasziniert. »Aber wie verhält es sich mit der Form? Ich habe diese Spielzeugkonstruktionen gesehen. Die Atome sind kleine Kugeln und werden mit Plastikstäben zusammengehalten – ich nehme an, sie stellen die Anziehungskraft dar. Gleichen sie annähernd der Wirklichkeit?«
    »Nicht sehr. Die Anziehungskraft ist wirklich groß, aber man kann sie nicht sehen – oder vielleicht könnte man es doch« (Greenlease hatte wie die meisten anwesenden Universitätsmitglieder ein bißchen zuviel intus und war nicht in der Stimmung, den Versuch zu machen, Professoren, die, was immer ihr Status in der Zahlentheorie sein mochte, physikalisch-chemische Idioten waren, Molekularkräfte in Spielzeugtermini zu erklären), »wenn man erst einmal die Atome sehen könnte. Das eine ist nicht unmöglicher als das andere. Aber die Anziehungskraft sähe nicht wie ein Stab aus, genausowenig wie die Schwerkraft, die den Mond an die Erde bindet, wie ein Stab aussehen würde … Doch wir wollen sehen … Wissen Sie, was ich mit dem Wort ›Valenz‹ meine. Nein. Also, Sie verstehen genug von der Atomtheorie, um zu wissen, welche Rolle die Anzahl der Elektronen spielt bei … Oder wir wollen es anders betrachten.« Er machte eine Pause. Er schien an dem Punkt angelangt zu sein, die Atomstruktur über Bohr bis zu Demokrit zurückzuleiten. »Ich will Ihnen etwas sagen«, sagte er schließlich, »kommen Sie, wenn Sie es einrichten können, morgen bei mir vorbei. Ich habe einige Aufnahmen, die ich unter dem Elektronenmikroskop gemacht habe.«
    »Oh, vielen Dank!« rief Carl begeistert. »Morgen … aber morgen breche ich doch zu dieser verfl …«, er lächelte St. Cyr an, »morgen bin ich schon auf dieser Expedition. Dann eben, sobald ich zurück bin, Greenlease. Vergessen Sie es nicht.«
    Er schüttelte dem Chemiker, der sich verabschiedete, herzlich die Hand.
    Cornut zischte wütend: »Darüber wollte ich mit Ihnen reden.«
    Carl sah verblüfft, jedoch angenehm überrascht aus. »Ich wußte gar nicht, daß Sie sich für meine kleinen Experimente interessieren, Cornut. Es war wirklich faszinierend, ich habe immer geglaubt, daß zum Beispiel ein Silbernitratmolekül schwarz oder silbrig sei. Vielleicht hat es deshalb nicht mit meiner Arbeit geklappt. Greenlease sagt …«
    »Nein, nicht darüber wollte ich reden. Ich meine die Expedition. Ich kann nicht mitkommen.«
     
    Ein Beobachter aus einem Meter Abstand hätte geglaubt, daß St. Cyrs volle Aufmerksamkeit Wahl galt; er hatte das Interesse an dem Gespräch zwischen Carl und Greenlease schon vor einigen Minuten verloren. Aber der alte Kopf drehte sich wie ein Parabolspiegel. Die verblaßten blauen Augen konzentrierten sich auf Cornut. Das Metronom tickte langsam: »Sie müs-sen mit-kom-men, Cor-nut.«
    »Müssen? Natürlich müssen Sie mitkommen. Um Himmels willen, Cornut … Hören Sie nicht auf ihn, Präsident. Natürlich kommt er mit.«
    »Aber ich habe noch den ganzen Wolgren vor mir …«
    »Und au-ßer-dem ei-nen Selbst-mord zu ver-ü-ben.« Die Muskeln an den Mundwinkeln versuchten die bläulichen Lippen in die Höhe zu ziehen, um zu zeigen, daß es ein Scherz war.
    Aber Cornut brauste auf. »Sir, ich habe nicht die Absicht …«
    »Sie hat-ten auch heu-te mor-gen nicht die Absicht.«
    Carl schaltete sich ein. »Cornut, seien Sie still. Präsident, natürlich war das äußerst peinlich. Ich habe einen ausführlichen Bericht darüber erhalten, und ich glaube, wir können es als Unfall abtun. Vielleicht war es ein Unfall. Ich weiß es nicht. Man kann leicht aus Versehen einen Brieföffner in die Hand nehmen.«
    Cornut sagte: »Aber …«
    »Auf al-le Fäl-le muß er mit-kom-men.«
    »Natürlich, Präsident. Das werden Sie doch verstehen, Cornut?«
    »Aber

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