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Tod den Unsterblichen

Tod den Unsterblichen

Titel: Tod den Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Cornut zu gelangen, kaum etwas mit seiner mathematischen Begabung zu tun hatten.
    Aber der Sexautor ließ sich nicht zum Schweigen bringen. »Wo steckt denn der weibliche Partner, Master Carl?« fragte er. »Sie haben mir gesagt, sie wäre hier …«
    »Locille? Natürlich.« Ein schrecklicher Gedanke kam Carl in den Sinn. »Wollen Sie damit sagen, daß wieder etwas passiert ist? Als Sie Cornut aufsuchten, war er …«
    »Bewußtlos, ja. Fast tot. Inzwischen wurde ihm der Magen ausgepumpt; sie glauben, daß er wieder hochkommt.«
     
    Als sie Cornuts Zimmer erreichten, betrachtete der Arzt ein Blutbild, das das tragbare Diagnostikon entwickelt hatte. Cornut selbst war noch bewußtlos. Der Arzt beruhigte sie. »Zwar knapp, aber diesmal hat er es nicht geschafft. Das wievielte Mal war es, sein fünfzehntes? Der Rekord ist …«
    Carl unterbrach ihn frostig. »Können Sie ihn wecken? Gut. Dann tun Sie es.«
    Der Arzt zuckte die Achseln und kramte eine Überdruck-Spritze heraus. Er steckte den Kolben in die Röhre; ein feines Sprühen wurde sichtbar und schwebte über Cornuts unverletzter Haut. Dann fanden die winzigen Tropfen ihren Weg durch Derma und Epidermis und subkutanes Fett, und kurz danach setzte Cornut sich auf. Er sagte klar und deutlich: »Ich hatte einen ganz verrückten Traum.«
    Und dann erblickte er Locille, und sein Gesicht strahlte. Das war zumindest kein Traum. Master Carl besaß nicht viel Takt, aber immerhin genug, um den Arzt mit hinaus zu nehmen und die beiden allein zu lassen.
    Den Magen ausgepumpt zu bekommen, ist keine angenehme Erfahrung. Das war bei Cornut das dritte Mal, aber er fand noch immer keinen Gefallen daran; er schmeckte Galle und Fäule, seine Speiseröhre war ganz wundgescheuert; die Schlaftabletten hatten Kopfschmerzen zurückgelassen.
    »Es tut mir leid«, sagte er.
    Locille brachte ihm ein Glas Wasser und eine der Kapseln, die der Arzt dagelassen hatte. Er schluckte sie und begann zu kichern. »Wahl hat Glück gehabt«, sagte er. »Weißt du, wenn ich wach gewesen wäre, als dieser Kerl hereinkam, wäre ich zu Wahl gestürzt und hätte ihm eins über den Schädel gehauen; es war nämlich seine Idee; er hat eine Sammlung unter den Anthropologen veranstaltet, und die Hälfte davon hat etwas beigesteuert, um ein Jahr lang Farleys Dienste für uns zu erstehen. Aber so wie es ist … hat Wahl mir wohl das Leben gerettet.« Er stand auf und lief im Zimmer herum. Trotz des schlechten Geschmacks im Mund und trotz der Kopfschmerzen fühlte er sich irgendwie recht heiter. Sogar der Traum, so absurd er auch sein mochte, war nicht unangenehm gewesen. Master Carl kam darin vor und St. Cyr sowie die Südamerikanerin, auch Locille.
    Er blieb vor seinem Schreibtisch stehen. »Was ist das?« Es waren sorgfältig gestapelte Seiten in einem Aktendeckel, auf dem gedruckt stand: S. R. Farley, Berater. Sonst nichts. Einfach Berater. Er schlug ihn auf und fand auf der ersten Seite etwas, das wie eine Gleichung aussah, säuberlich getippt. Die Zeichen ♂ und ♀ kamen häufig vor, neben Strichen, Pfeilen, Kongruenzen, an die er sich vage aus einem Lehrgang für symbolische Logik erinnerte. »Es sieht fast wie Boolesche Algebra aus«, sagte er interessiert. »Du, sieh dir das an, Locille. Zeile drei. Wenn man diese drei Zeichen durch die Erweiterung in Zeile vier ersetzt, und …«
    Er verstummte. Sie war errötet. Aber er hatte es nicht bemerkt; er betrachtete plötzlich finster seinen Schreibtisch. »Wo ist mein Wolgren?«
    »Wenn du den Bericht über die Distributiv-Anomalien meinst, den du für Master Carl verfaßt, so hat er ihn mitgenommen, als er ging.«
    »Aber er ist doch noch nicht fertig!«
    »Aber er wollte nicht, daß du daran arbeitest. Oder überhaupt arbeitest. Er wollte, daß du dir einen freien Tag machst – den Campus verläßt, und er wollte, daß ich bei dir bleibe.«
    »Hm.« Er schaute mürrisch aus dem Fenster. »Hm.« Er machte mit seinen Lippen und seiner Zunge kostende Bewegungen und verzog das Gesicht. »Na schön. Wohin kann man denn gehen, wenn man den Campus verläßt? Hast du dir schon etwas ausgedacht?«
    Locille sah etwas unsicher aus. »Ehrlich gestanden«, sagte sie schüchtern, »ja …«
    Bei Sonnenuntergang schifften sie sich auf der Luftfähre ein, die einmal am Tag zu den Texas flog; es herrschte ziemlich viel Verkehr von der Stadt zu den Texas und sogar von der Universität zur Stadt; aber zwischen den Texas und der Universität so gut wie keiner. Sie lehnten

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