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Tod eines Centurio

Tod eines Centurio

Titel: Tod eines Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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er sich vor. »Optio der ersten Kohorte und Kommandant der Wachablösung.« Dies war also Vinius' rechte Hand, der ihm die Ersatzstöcke hinterher trug.
    »Decius Caecilius Metellus, Hauptmann der praetorianischen Ala und Offizier der Nachtwache.«
    »Wer ist das?« fragte Vehilius und wies mit seinem Helmbusch auf die Männer, die hinter mir standen.
    »Meine Schwadron der praetorianischen Ala.«
    »Auxilia haben auf dem Lagerwall nichts zu suchen. Er ist ausschließlich von Legionären zu besetzen.«
    »Betrachte sie als meine persönliche Leibwache. Als Schutz gegen Mordanschläge politischer Rivalen.«
    Er sah mich an, als ob ich verrückt wäre, was aus seiner Sicht durchaus verständlich war, bevor er mich anfuhr: »Wir verschwenden unsere Zeit. Wachablösung, marsch!« Er fuhr auf seinen Nagelschuhen herum und stolzierte davon. Die Wachablösung marschierte mit prächtigem martialischem Gerassel hinterdrein. Ich sah, daß einige der Männer das Unbehagen des Optio mit einem Grinsen quittierten.
    Ich ging neben Vehilius, der mich angestrengt ignorierte. Hinter mir schlenderten Lovernius und seine Männer in ungleich weniger geordneter Formation. Schließlich waren sie nicht nur Gallier, sondern auch Kavalleristen, die selbst dann nicht im Gleichschritt hätten marschieren können, wenn es sie vor dem Kreuz bewahrt hätte.
    Bei der Porta praetoria begann Vehilius die Wachposten entlang des Walls abzulösen. Vor jedem Posten wurde auf Zuruf die Parole genannt, bevor der Optio den Bericht des ranghöheren Legionärs entgegennahm. Dann übernahmen die beiden ersten Männer der Kolonne die Stellung der beiden Wachen, die sich ihrerseits hinten anschlossen.
    So ging es weiter, bis wir den Nordwall erreichten. Der Lärm und der Hagel von Wurfgeschossen waren zu meiner großen Erleichterung abgeklungen. Wahrscheinlich wurden auch die Gallier irgendwann müde. Außerdem mußten sie sich bei Anbruch der Dämmerung wieder so weit zurückgezogen haben, daß wir ihnen nicht mit unserer Kavallerie nachsetzen konnten.
    Als wir den Posten erreichten, an dem Burrus und Quadratus Dienst taten, durchliefen wir das gewohnte Ritual mit dem Kennwort, bevor Quadratus Bericht erstattete. Dann befahl Vehilius der Kolonne weiterzumarschieren.
    »Einen Augenblick, Optio!« sagte ich.
    Er blieb stehen. »Ja, Hauptmann?«
    »Wollen wir diese Männer nicht ablösen?« verlangte ich zu wissen.
    »Nein, das wollen wir nicht. Diese beiden und die Männer auf den nächsten drei Posten gehören zum sechsten Contubernium der Ersten Centurie, Erste Kohorte. Sie haben zur Strafe die ganze Nacht Dienst.«
    »Ich verstehe. Ich vermute, das gilt nur für diese Nacht?«
    »Sie haben Nachtdienst ohne Ablösung, bis der Erste Speer etwas anderes anordnet.« »Gefährdet das nicht die Sicherheit des gesamten Lagers?«
    »Das habe ich nicht zu beurteilen. Und nun würde ich, wenn es dir recht ist und auch, verdammt noch mal, wenn nicht, gerne mit der Ausübung meiner Pflichten fortfahren.«
    »Laß dich nicht aufhalten, Optio. Und eine angenehme Nacht noch.«
    Steif wie eine Lanze wandte er sich ab und trampelte - gefolgt von seinen Soldaten - davon, deren breites Grinsen auf der Stelle verschwunden war, als er sich mit wütendem Blick zu ihnen umgedreht hatte.
    Lovernius machte eine durch und durch gallische Geste.
    »Hauptmann, ich habe immer gehört, daß römische Politiker ein besonderes Talent haben, sich überall Freunde zu machen.
    Kann es sein, daß ich einer Fehlinformation aufgesessen bin?«
    »Das wird Riesenärger geben!« sagte Indiumix begeistert.
    Gallier sind ganz versessen auf Ärger.
    »Patron, was hast du vor?« fragte Burrus.
    »Burrus, Quadratus, ihr seid abgelöst. Diese beiden Männer«, ich wies auf zwei meiner Gallier, »werden eure Stellung übernehmen. Bleibt hier oben auf dem Wall, aber ich möchte, daß ihr ein wenig schlaft.«
    »Aber das sind doch gar keine richtigen Legionäre!«
    protestierte Quadratus.
    »Ich übernehme die Verantwortung«, versicherte ich ihnen.
    »Ich bin der diensttuende Offizier der Nachtwache, und ich befehle euch beiden zu schlafen. Am besten fangt ihr gleich damit an, weil ich meine nächste Nachtwache erst in drei oder vier Tagen haben werde.«
    Soldaten verfügen über das bemerkenswerte Talent, überall und unter allen denkbaren Umständen schlafen zu können.
    Vorsichtig drapierten die beiden ihre Schilde auf der Krone des Erdwalls, bevor sie ihre Köpfe darauf betteten. Ohne Schwert und Dolch

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