Tod Eines Engländers
m pfing. Die Abdrücke werden m o m entan in unserem Register überprüft. Das ist eig e ntlich a lles, was ich Ihnen zur Zeit sagen kann, außer d aß er am frühen Morgen von dem Treppenput z er gefunden wurde u n d … «
Das Telefon klingelte .
» Hier Gianini von der te c hnischen A b teilung. Ich habe die Infor m ation über die Majolikabüste. Doktor Bio n dini hat das Stück sof o rt erkannt, er sagt, er h a be die Plombe erst vor sechs Mona t en persönli c h überprüft. Ein Engelskopf von Della Robbia, Luca. Nicht Andrea. Es ist ein besonders schönes Stü c k, sagt er. «
» Aha. Tja, d as wirft ja ein ganz anderes Licht auf unser e n Mann. «
» Noch m ehr als Sie glau b en ! «
» N ä mlich … ? «
» Ich sagte d och, daß Biondini die Plo m be erst v or sec h s Monaten überprüft hat. Er wollte in seinen Unterlagen nachsehen, u m sicher zu sein, daß er s i ch nicht geirrt hat . «
» Und ? «
» Er hat sich nicht geirrt. Der Della Robbia geh ö rt einer A m erikanerin, die in einer Villa oben bei Fiesole wohnt. Sie hat vor dem Krieg in eine verar m te italienische A d elsfa m ilie eingeheiratet; dann haben sie ihr Geld und seine Kenntnisse zusam m engetan und angefangen zu sam m eln. Der Ehe m ann ist vor etwa sechs Jahren gestorben. «
» Und sie hat das Stück v e rkauf t ? «
» Nein. Biondini sagt, ohne sein Wissen hätte es un m öglich verkauft werden können. Abgeseh e n davon ist sie seit zwei Monaten in Kalifornien auf Verwa nd tenbesuch u nd hat nur das Die n stpersonal, e i n verheiratetes Paar, im Haus zurückgelassen . «
» S ind die beiden noch d a ? «
» Es geht nie m and ans Telefon, Biond i ni fährt ger a de rauf. «
»Ich werde je m and hoc h schicken – er wird sich aber m i t der Abteilung Staatlicher Kulturbesitz in Verbindung setzen m üssen; ich bin dafür nicht zuständig. Aber richten Sie i h m aus, daß er mich auf dem laufenden halten soll. Ja. Ja. Danke.« Der Haupt m ann legte auf und saß eine Weile schweigend da. Er fa n d die Vorstellung, dem Ch e finspektor eröffnen zu m üssen, daß sein ehre n werter Lands m ann jetzt in dem Verdacht stand, ein Dieb oder z u m indest ein Hehler zu sein, nicht b esonders a m üsant. Es b e stand keine Aussicht, daß er d a s Stück legal erworben hatte, da es registriert war und ohne s t aatliche Geneh m igung nicht verkauft, ja nicht ein m a l an einen anderen Platz ges t ellt werden durfte. Er versuchte e s indirekt: » Sie wissen nicht z ufällig, ob Mr. Langl e y -S m y the einen englischen Waffensche i n besa ß ? «
» Ich könnte es für Sie h e rausfinden. Wies o ? Hat t e er einen italienische n ? «
» Nein. Es k önnte aber sein, daß er t rotzdem ei n e Waffe hatte … «
» Ist eine solche Waffe gefunden worde n ? Gibt es irgendwelc h e Anhaltsp u nkte dafür, daß er e i ne Waffe besa ß ? «
» N e in, bis jetzt nicht … «
» Also, m i t Verlaub, m ir s cheint, Sie wollen Beweise gegen Mr. Langl e y -S m y the zus a m m entragen und nicht gegen die Person, die ihn er m ordet hat . « Die blaßblauen Augen des Chefs funk e lten. Jeffreys wußte, was das bedeutete, und beobachtete, während ein verlegener Carabiniere Bacci übersetzte, das Gesicht des Haupt m anns. Der ließ keinerlei Verärgeru n g erkennen, sondern wur d e nur noch for m eller und gerade z u übertrieben höflich .
» Es tut m ir wirklich se h r leid, wenn Sie diesen Eindruck gewonnen haben sollten. Aus Ihrer eigenen groß e n Erfahrung in einer so berüh m ten I nstitution wie Scotland Yard wird Ihnen aber bestim m t k l ar sein, daß ich alle Möglichkeiten in Erwäg u ng ziehen muß, auch solche, über die ich genausowenig erfreut bin wie Sie . «
Raffiniert ge m acht, dachte Jeffr e ys b e eindruckt .
» Ja, aber Mr. Langl e y -S m y the hat sich nicht selbst erschossen. «
» Ganz recht. Wir beide wissen aber, daß kein Profi eine Sechsfü n fu n ddreißiger benutzen oder direkt auf das Herz zielen würde. Diese Sorte Waffe hat m an viel m ehr zur Selbstverteidigung im Ha u s. Es ist d aher nicht ausgeschlossen, daß ein Einbrecher die Waffe a m Tatort gefunden u n d, weil er gestört wurde, b enutzt hat . «
» Ja, sicher, daran habe ich auch sc h on gedacht. Es ist nur eine Frage d er Einstellung … «
Doch die Situation war entschärft. Der kalte Schim m er in den Augen d es Chefinsp e ktors, üblic h erweise für Streikende und linke D e m onstranten reserviert, v e rschwa n d .
» Werden wir die Leiche zur
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