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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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im Haus gesehen hat. Wir wollen Sie nicht länger stören. «
    Sie zeigte keine Reaktion auf diese Mitteilung. Nachdem sie die Tür hinter ihnen zuge m acht hatte, hörten sie ihre schlurfenden Schritte a u f dem Mar m orfußboden, die sich eilig in Richtung Küche e ntfernten .
    In der z weiten Etage w a ren zwei W ohnungen. Hinter d e r linken Tür hörten sie Schuberts » Serenade « , stockend auf dem Klavier gespielt. R echts übte j e m and eine Arie a u s Rigoletto. Carabiniere Bacci sah den Haupt m ann an .
    » Ich würde sagen, zuerst den Schubert . « Sie klingelten, warteten. » S ie kom m en aus Floren z ?« fragte er, als ihm der Hinweis a u f Cesarinis L a den wieder e infiel .
    » Jawohl . « C arabiniere Bacci errötete vor Freude darüber, daß m an ihn beachtete .
    » Nach Wei h nachten wieder auf der S c hul e ? «
    » Jawohl . « Er hätte gern m ehr gesagt, doch der Ernst u n d die Würde des Haupt m a nns waren wie eine B a rriere, nicht ein m al lächelnd konnte m an ihn sich vorstellen. » Soll ich noch ein m al klingel n ? «
    Aber in diesem M o m ent wurde die Tür, auf der Cipriani stand, sch o n geöffnet. Wieder eine Mar m o rhalle m it Perserteppi c hen, einem venezianischen Glasleuchter, einem steifen Bro k atsessel m it zwei Schul m appen darauf. Erst als ihr Blick a b wärts wand e rte, sahen s i e, wer ihnen geöffnet hatte: ein kleines, dickes Mädchen m i t kurzen, schwarzen, glänzenden Haaren und großen Kul l eraugen. Es trug einen weißen Schulkittel, dessen blaue Satinschleife hinter einem Ohr her v ors t and, und starrte sie prov o zierend an .
    » S ind deine Eltern zu H a us e ? «
    Ohne auch nur für eine Sekunde d en Blick v o n ihnen abzuwenden, riß sie den Mund so w e it auf, daß d as ganze Gesicht davon beherrscht war, brüllte » Ma m a ! « und übertönte den sch m etter n den Tenor n ebenan und das Klavier hinter ihr, u n d lief davon .
    Der Sch u bert-Spieler fu h r fort, an d e n schwierig e n Stellen etwas holpr i g. Der Te n or in der Nachbarwo h nung sang weiter. Niemand ließ sich blicken .
    » Soll ich … «
    » Ja. Klingeln Sie ein-, zwei m a l . «
    Noch im m er warteten sie an der geöffneten Tür. Sie hörten neben dem Klavierspiel das Klicken eines Metrono m s. Im Hintergrund waren erreg t e Stim m en zu hören .
    » Aber, Signora, was soll ich tu n ? Ich kann doch d ie Sauce nicht stehenlassen! «
    Eine gedä m p fte Antwort, dann: » S ie ist schon an der Tür gewesen u n d sagt, es sind gro ß e schwarze M ä nner. Ich gl a ube, sie hat d ie Tür offen g elassen. «
    » M a m a ! « S c hnelle Kinderschritte .
    » Ich kom m e gleich … M o m ent ! «
    Hinter einer Jugendstilglasscheibe am E n de des Mar m orkorridors bew e gte sich vers c hwo mm en eine weiße Gestalt. Eine Frau in einem weißen Kapuzenbad e m antel k a m heraus. Der dunkle Sch o pf des Mäd c hens zeigte sich in ein e r Tür: » Siehst du!« Kicher n d lief es da v on .
    Die Frau klapperte auf hochhackigen Pantoffeln h eran. Ihre Haut war r o sig und feu c ht vom Bad, ihr Haar h a tte sie mit der bestickten Frotteekapuze bedeckt .
    »Was gib t ’ s ? Was ist passier t ? Doch kein Unfal l ? Vincenzo … ? «
    » Nein, Signora, ich bitte Sie, Sie brauchen sich keine Sorgen z u m achen. Wir wollen n u r ein paar R o utinefragen stellen . «
    » Ach ja, natürlich, der R aubüberfall. «
    » Raubüberfall ? «
    » Ist denn die Bank nicht wieder überfallen word en ? Mein Dienst m ädchen hat erzä h lt, sie habe einen Polizisten stehen sehen, als sie einkaufen ging. – Wir haben heute abend viele Gäste zum Essen, die F a m i lie m eines Mannes – seine Nichte feiert Verlo b ung, u n d da h er … ach je … treten Sie doch ein! Entschuldigen Sie bitte m einen Auf z ug ich habe gerade ein Bad geno mm en … kom m en Sie herein ! «
    » Signora! «
    » K o m m e sc h on! O Gott … wenn Sie einen Mo m ent warten könnten, da n n könnte ich ihr erklären … «
    » Aber sicher . «
    Sie eilte davon, und sie blieben wartend in der Eingangshalle stehen, neben der offenen Tür rechts, hinter der das Ki n d versc h w u nden w a r. Das war offenbar d a s Spielzimmer, ein gesprenkelter Marmorfußboden m i t einem roten, langhaarigen Läufer, ein Kin d erdreirad, B ücher, eine Reihe von Puppen auf einem Sofa, eine offene Tür, die in ein kleineres Zim m er dahinter führte. D o rt war ein T e il der sich ab m ühenden Klavierspielerin zu seh e n, deren we i ßes Kleid sich steif im Takt

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