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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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verschru m pelten Eindruck, u n d obgleich er noch gar nicht so alt sein konnte, waren Haare und Schnurrbart weiß. Seine Kleidung k a m aus den teuersten und feinsten G e schäften von Florenz, was aber erst ein Blick auf die dezenten, doch sichtbaren Etiketten erkenn e n ließ. Er hatte etwas von einem Zirkusdirek t or an sich, was, au c h handbedruc k te Seide und teures, weiches L e der nicht verdecken k onnten. Er war so ruhig wie in jen e m Mo m ent, da man ihn, kurz vor zwei Uhr m o rgens, in das Präsidium gebracht hatte, und jetzt war die So n ne aufgega n gen, fiel in das B ü ro d es H a upt m a nns u nd erwär m te die sauber e n Fußbode n fliesen. Der H a upt m ann war ersch ö pft, die Augen taten ihm weh, u n d i n seinem Gesicht sta n den dunkle Bartstoppel n , aber er m ochte nicht aufgeben, vor allem nic h t in Gege n wart der beiden Engländer, die ein wen i g abseits saßen. Auch Jeffr e y s war blaß und m üde .
    Tonlos wie d erholte der Haupt m ann: » Was haben Sie m it der Waffe ge m acht ? « Die Wohn u ng des M a nnes war durchsucht worden, so b ald es hell g eworden war, und sei n e Läden wurd e n jetzt gerade durchsucht .
    »Welche m einen Sie denn ? «
    » Ihre. Sie besitzen doch eine . «
    » Ja . «
    »Wo ist sie ? «
    » Im Geschäft, im größeren. Ihre Män n er werden s i e finden, wenn sie ihr Handw e rk v erstehen. «
    » Verlassen Sie sich darauf . «
    » Na b i tte ! «
    » Ich neh m e an, Sie hab e n einen Waffenschein. «
    » S t i m m t . «
    » Um wieviel Uhr sind sie Dienstag nacht bei dem Engländer g e wese n ? «
    » Überhaupt nicht . «
    » Dann eben Mittwoch in den frühen Morgenstunden . «
    » Auch nicht . «
    »Was wollten Sie heute nacht in der Wohnung ? «
    » Ich habe es Ihnen d och schon gesagt. Ich habe die Wohnung, die mir gehört, kontrolliert. Als Besit z er bin ich berechtigt, sie zu kontrollieren. Sie hatten Ihren Posten abgezogen, und ich h ör t e, daß der Fall abgesc h lossen sei, also warum sollte ich m i c h dort nicht u m sehen. I c h habe i h m die Wohnu n g ver m ietet, aber deswe g en bin ich n och lange kein Mörder . «
    Alle m ac h ten sich Vorwürfe, nicht daran gedacht zu haben, ganz beson d ers Inspektor Jeffr e ys, d e r m it Miss White noch ein m al über ihre Be m erkung hatte spr e chen wollen – » Signor Cesarini, tja, er ist ein p aar m al hiergewesen, nat ü rlich … « Natürlich. Es war ihm sofort aufgefallen, dieses » natürlic h « . Warum sollte er sich für ihr kleines Museum interessieren. Aber er hatte unbedingt das G e sprä c h auf Lang l e y -S m y the lenken, hatte unbedingt v erhindern wollen, daß Miss White sich in weitschweifigen Geschichten verlor – er hätte etwas von seiner eigenen Medi z in neh m en und sich in Geduld üb e n sollen. Ces a rini besuchte alle Wohnungen, we i l er der Hausb e sitzer war – a u sgenom m en die, in der schon seit Generation e n die Cipr i anis w o hnten. Cesarini hatte die ver m ieteten Wohnungen im Laufe der Jahre aufgekauft. Als die Hausb e wohner über Langle y -S m y thes Bes u cher befragt wurden, hielt es daher nie m and für wichtig, d e n Na m en Cesarini zu erwähnen. Er war j a kein Besucher. Der Haupt m ann hatte Signor Cipriani zu einer vertretbaren Uhrzeit angerufen und gefragt, ob er irgendw a nn zufällig gesehen ha b e, wie Cesarini in die Wohnung v o n Langle y - S m y the ging oder u m gekehrt .
    » Ja, sehr oft, aber natürlich habe ich, d a er der … «
    » Ja. Vielen Dank, d a s w i ssen wir inzwischen …« Natürlich .
    Der Hauptmann war jetzt ebenso gere i zt wie erschöpft .
    »Welcher Art war Ihre g e schäftliche Beziehung zu ih m ? «
    » Wie k o mmen Sie darauf, daß wir ei n e hatte n ? «
    » S ie betri e ben einen umfangre i chen Handel mit importierten Möbeln. «
    » Und? Ihre Leute haben m eine Bücher überprüft, wenn i c h m ich recht e r innere . «
    » Und nic h ts Illegales gefunden. Die Steuerfahndu n g schaut sie sich ger a de an. «
    » Und wird zu derselben Feststellung kom m e n: nichts Illegales . «
    » Aber eine Menge interessanter Dinge. Und die Fingerabdrü c ke ihrer beiden Ku m pel von heute nacht sind überall auf d en Möbeln in der Wohnu n g des Englä n ders. «
    » Das geht m i ch doch nic h ts an. «
    » War u m waren sie gestern nacht bei I hnen, wenn Sie bloß Ihr Eigentum kontrollieren wollten ? «
    Cesarini zuckte m i t den Schultern .
    » S ie wollen nicht antworten ? «
    »War u m sollte ich? Bin ich verhafte

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