Tod Eines Engländers
habe nicht gesagt, daß er m ir uns y m pathisch war, ich h abe ihn eher verachtet . «
» Aber Sie ü berließen ihm die Woh n ung, obwohl Sie ihn verachtet und für geizig gehalten habe n ? «
» Na und? Das ist m eine persönliche Meinung. Ich lasse m ich in m e inen Geschäf t sdingen nicht von … «
» … Privatdingen beeinflussen, Sign o r Cesarin i ? «
» Ich m öchte, daß m ein A nwalt anwesend ist – Sie drehen m ir bewußt jedes Wort i m Mund heru m , Sie wollen m ir eine Falle stellen. Ich m öchte m i t m ein e m Anwalt telefonieren. «
»Ist Ihr Anwalt zufällig Avvocato Ro m anelli ? «
» Woher wissen Sie das ? « Er war jetzt sehr vorsichtig, auch wenn er sich noch spöttisch-selbstsicher gab .
»Ich habe e s einfach geraten. Er war zufällig a uch der Anwalt des Engländers. Ein interessanter Mann. Aber im Grunde ge n om m en brauchen Sie gar kein e n A n walt .
Vergessen S i e nicht, Sie sind ja schließlich nicht verhaftet . «
» Dann können Sie m ich nicht länger festhalten . «
» Ich bekom m e jederzeit einen H a ftbefehl für Sie; in d e r Zwischenzeit werden wir weiter nach dieser Waffe suchen. «
Cesarinis Gesicht entspannte sich m e r klich .
» Das beeind r uckt Sie wo h l nich t ? «
» Ich habe Ihnen schon g e sagt, daß ich eine Waffe habe und einen Waffenschein und daß die Waffe im Geschäft liegt. Ihre Leute werden sie finden, aber es wird Ihn e n nicht viel bringen. Sie werden feststellen, daß sie seit Jahren nicht m ehr benutzt wurde. «
» War u m haben Sie sie d a n n ? «
» War u m denn nich t ? Ich verkaufe teilweise se h r wertvolle Objekte. Ein Geschäft w i e m eines k ö nnte überfallen werde n , und in dieser Stadt h a ben Einbrecher die An g ewohnheit, tagsüber aufzukreuzen, u nd zwar b e waffnet, da sie nachts nicht in die Häuser h e reinkom m en, wie Sie bestim m t schon be m erkt ha b en . «
» Jemand scheint aber in ein Haus an der Via Magg i o hineingekom m en zu sein, wenn er nicht schon v orher dr i n war. Und v i elleicht hatte der Engländer eine Waffe, eine Sechsfü n du n ddreißiger etwa. «
» V i elleic h t . «
» Und Ihre beiden Freund e ? «
»Was soll m i t Ihnen sein? «
»Waren sie bewaffne t ? «
» S ie haben sie doch gesc h nappt. Frag e n Sie sie! «
» Wer d ’ ich. Sie waren n i cht bewaffn e t, als wir sie hierher brachten, aber jetzt frage ich Sie. Hab e n sie Waffe n ? «
» N e in . «
» Nie gehab t ? «
» Nicht daß ich wüßte. «
» K o m m en wir zu den Möbeln z urück. Ihre Freun d e wurden von einem Ihrer Mieter häufig dabei beobachtet, wie sie Möbel in die Wohnung des E ngländers trugen und heraustruge n . «
Keine An t w ort .
» Sich jeden Monat neue Möbel und Ge m älde und Plastiken in die Wo h nung zu s t ellen, das dürfte ja wohl etwas exzentrisch gewesen sein. «
» Es heißt doch, Engländer sind exzen t risch. «
» Stim m t. Wir haben heute zwei Engländer bei uns, aber ich ver m ute, daß auch sie ihn für ein e n Exzentriker halten, vielleicht sind also nicht alle Engländer exzentrisc h . «
Der Händler sah sich nicht u m , fühlte sich aber offensichtlich von den B l icken des Chefs durchbohrt .
Das Telefon klingelte. »Wacht m e ister Gu a rnaccia von der Station Pitti! «
» Stellen Sie durch. Guten Tag, Wach tm eister! Wie geh t ’ s ? Bestim m t? Aha. Naja, wenn Sie g l auben, daß Sie dorthin gehen m üss e n … u nser Mann ist dor t ? Ja, natürl i ch. Ich bin m ir nicht sicher, aber sagen Sie mir Bescheid, j a ? Ach richtig, ich hatte ihn ehrlich gesagt g a nz vergess en .
Lassen Sie ihn ruhig, er soll sich ein wenig ausruhen, in dieser Phase brauchen wir eigentlich keinen Dol m etscher, und Sie haben m e inen Sergeanten dort … äh, ich überlege gerade, we n n er sich s c hon ausger u ht hat, kön n ten Sie ihn vielleicht wecken und in die Via M ag gio rübers c hicken. Wir sind absolut unterbesetzt, und der Mann, den i ch gestern nacht dort postiert habe, ist noch im m er nicht abgelöst worden. D e m Jungen wird wohl ni c hts passiere n , wenn er dort draußen vor der W o hnung steht, ich werde i h n ablös e n lassen, sobald es geht … Ja, d a s sti mm t … Wird gut sein, wenn er wi e der auf der Polizeischule ist, obw o hl, ich m uß sagen, daß sein Englisch uns ge h olfen hat. Sagen Sie ih m , er soll versuch e n, etwa zwei Stunden la n g keine Sch e rereien zu bekom m en. Und Sie se l bst sollten sich schon e n … Ich m öchte später m i t
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