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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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stehen, dann begann er wieder zu laufen, schneller als vorher. Der Streifenwa g en und die Motorräder fuhren einen anderen Weg und wußt e n wo m öglich gar nicht, daß der M a nn in einem Bus saß, geschweige denn, in welche m . Es gab noch g enügend zu tun. Der eis i ge Wind fuhr ihm in die Lunge n , als er ke u chend über die Brücke rannte, vor sich auf d er anderen Seite der angestrahlte Zinnenkranz des Palazzo Feroni. Der Bus war geradeaus weitergefahren, aber er kannte die Strecke und w u ßte, wo er ihn noch einholen konnte. Auf der anderen Seite angekom m e n, bog er nach rechts ab, den Säulenga n g entlang, lief über den noch im m er stark befahrenen Lungarno, so daß die Autos quietschten und wild h upten, und verschwa n d dann in einem dunklen, alten Tunnel, in dem seine Schritte du m pf hall t en .
    Der Busfa h rer pfiff vor sich hin. Es war seine letzte Tour, sie würde i m Busdepot enden, er fühlte sich b eschwingt, hatte es aber auch eilig, nach H a use zu ko mm en. Als Carabiniere Bacci plötzlich aus einer Seitengasse m it erhobenen Händen auf den Bus zus t ürzte, drückte er noch etwas m ehr auf das Gasp e dal .
    » Hast du das gesehe n ? « fragte er sei n en einzigen Fahrgast, der hinter i hm stand, » ‘n Bulle! Glaubt wohl, m an m uß überall für s i e anhalten! Aber nicht m it mir! Soll gefälligst an einer Haltestelle warten, wie alle anderen auch!« U nd er pfiff weiter .
    Der F a hrgast reagierte nicht. Der hellerleuchtete orangefarbe n e Bus do n nerte über das Pflaster, daß die Karosserie durch g eschüttelt wurde und der Fahrscheina u to m at sich a u s seiner Halterung löste .
    » Überall Bullen heu t ’ n a cht « , m u r m elte der Fahr e r, als er hinter sich in der Fer n e das Blau l icht sah. S i e fuhren klappernd und ratternd eine m enschenleere Ein k aufsstra ß e entlang, in Richtung Do m , bogen am Baptisterium rechts ab. Dicht gedrä n gt wartete eine Mensch e ngruppe auf den letzten Bus. Ein bär t iger Mann trat hervor und winkte m it d em Ar m .
    » Fahr weite r! « sagte der Fahrgast hin t er ihm ruhig .
    » Muß aber anhalten, selbst für einen Polizisten, ist doch m eine Strec k e … «
    » Weiterfahren!« schrie der Fahrgast in Panik, und der Fahrer s p ürte Stahl in seinem Rücken .
    » Jesus Christus … «
    » Gib Gas oder ich schie ß e ! «
    Der Fahr e r, kreidebleich, gab Gas, so daß die Wartenden ihm völlig verdutzt gerade noch ausweichen konnten. Sie liefen dem Bus ein paar Meter hinterher, der Bär t ige riß sich die Mütze v om Kopf u n d sc h wenkte sie drohend in die Luft, rief unhörbare Flüche, bis er weit in der Ferne vers c hwunden war .
    Die Hände d es zu Tode e rschrockenen Fahrers sc h witzten so stark, daß ihm das Le n krad zu entgleiten drohte. Das Bein, m i t dem er das Gasp e dal durchdrückte, zitterte, und sein geläh m tes Gehirn suchte verzweifelt, sich an die Instruktionen zu erinnern, die m an i h m für derartige Notfälle gegeben hatte. » Die Tü r en öffnen … Die T ü r e n öffnen … Die Türen …« Doch das war für d en Fall, daß m an lieber einen gefährlichen Räuber aussteigen ließ, als d ie Fahrgäste irgendeiner Gefahr a u s z usetzen. Der hier war vi e lleicht kein Räuber, und Fahrgäste waren ohn eh in nicht an Bord. Und wenn es ein Terrorist war … ?
    » Jesus, Maria und Jos e f, ich will nicht sterben … die Kinder … es ist Weihnachten … ich werde zu sp ä t kommen … oh, lieber Gott … « Sein Rücken war schweißg e badet. Er richtete den Blick auf das Foto eines lächelnden Johanne s ’ IIIXX., das m it zwei Plastikblu m en an sein e m Fenster steckte – die höchste Form von Gebet, die i h m in diesem Mo m ent m ö glich war. Das Polizeiauto, das er hinter sich gesehen hatte, war vers c hwunden. Dann sah er e s vor sich auf der Stra ß e, es versp e rrte ihm den Weg .
    » Dreh u m ! « befahl der F a hrgast .
    » Das geht nicht. Ich kann hier nicht wenden, ich … «
    » U mdrehen ! « Er stieß i h m den Stahl noch stärker in den Rücken .
    Der Fahrer fuhr nach rechts auf den Bürgers t eig. Die sch m ale St r aße war m it Lichtergirlanden gesc h m ückt, rot- weiß wüns c hten sie » Frohe Weihn a chte n « und blau-weiß » Fröhliche Festtage « . Fröhliche Weihnachten … frohe Festtage … fröhliche Weihnachten … frohe Festtage … fröhliche Weihnachten … ein grün blinkender Ba u m … eine Blu m e … ein Stern … d a nn Du n kel .
    Der Fahr e r schloß die A

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