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Tod Eines Mäzens

Titel: Tod Eines Mäzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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heimkam.

XXVI
     
     
    Das Gespräch, das ich am Nachmittag mit Papa über Kassenbücher geführt hatte, beschäftigte mich. Ich beschloss, die Geschäftsunterlagen der Aurelianischen Bank anzufordern.
    Tolle Idee! Das könnte Ärger geben. Aber das hielt mich nicht davon ab. Da ich für die Vigiles arbeitete und sie für meine Begeisterungsexzesse einstehen mussten, fand ich, das könne offiziell gehandhabt werden.
    Wenn man im Juli und August in Rom ein größeres Projekt in Angriff nimmt, muss man alles, was man erreichen will, auf den Abend verlegen. Tagsüber ist es zu heiß für meine Art von Arbeit. Selbst wenn ich bereit gewesen wäre, die Sonne zu ertragen, hätte ich niemanden angetroffen. Also nahm ich an diesem Abend, obwohl ich jede Entschuldigung gehabt hätte, heim zu Helena zu zotteln, eine weitere Mühe auf mich und besuchte Petronius im Wachlokal der Vigiles, um mit ihm über das Bankgeschäft zu reden.
    Zufällig war Petronius auch da. Als ich ankam, versuchten er und Sergius, der Mann fürs Grobe, gerade einem widerspenstigen Opfer mit der sensiblen Technik gebrüllter schneller Fragen eine Aussage zu entlocken, während sie ihm ständig kleine Schläge mit dem Ende einer harten Peitsche versetzten. Ich zuckte zusammen und hockte mich draußen auf eine Bank in die warme Abendsonne, bis sie genug hatten und ihr Opfer in die Arrestzelle sperrten.
    »Was hat er angestellt?«
    »Er will es uns nicht sagen.« Das war offensichtlich gewesen.
    »Und was hat er eurer Meinung nach getan?«
    »Eine Tunikadiebesbande in den Thermen der Calliope angeführt.«
    »Müsst ihr ihn wegen so eines Routinevergehens gleich dermaßen hart anfassen?«
    »Und er hat den Hund vergiftet, den Calliope angeschafft hatte, um die Kleiderhaken im Umkleideraum zu bewachen.«
    »Ein Hündchen getötet? Das ist wirklich gemein.«
    »Sie hat den Hund von meiner Schwester gekauft«, warf Sergius wütend ein. »Meine Schwester musste sich einiges anhören, weil sie Calliope angeblich ein krankes Tier angedreht hatte.«
    Er ging wieder hinein und brüllte Flüche durch die Zellentür. Ich sagte Petro, dass ich immer noch fand, sie gingen zu hart mit dem Verdächtigen um.
    »Nein, er hat Glück gehabt«, versicherte mir Petronius. »Von Sergius verprügelt zu werden ist nichts. Die Alternative war, Sergius’ Schwester auf ihn loszulassen. Die ist zweimal so groß« – gute Güte, dachte ich, das musste ja ein Mordsweib sein – »und sie ist schrecklich.«
    »Oh, na dann.«
    Ich erzählte ihm von meinem Plan, Einsicht in die Unterlagen des Bankiers zu nehmen, zumindest in die neuesten. Petro erhob zunächst Einspruch, doch schließlich setzte sich sein natürlicher Impuls durch, Finanziers das Leben schwer zu machen. Er war einverstanden, mir zwei seiner Jungs in den roten Tuniken als offizielle Eskorte mitzugeben. Mit einer von seinem Schreiber aufgestellten Liste konnte ich dann zur Bank gehen und sehen, was passierte. Der Schreiber der Vigiles war sehr kreativ. Er entwarf ein eindrucksvolles Dokument, verfasst in eigentümlicher und ausgefallener Sprache, das als Vollmacht diente, die Unterlagen zu beschlagnahmen.
    Damit marschierten wir aufs Forum zum Wechseltisch der Aurelianischen. Petronius kam sogar mit. Der Schreiber, begierig darauf, auch mal rauszukommen, begleitete uns ebenfalls. Beeindruckt von unserer eigenen Waghalsigkeit, ließen wir uns durch nichts aufhalten. Der Kassierer erklärte sich widerstrebend bereit, uns zu zeigen, wo der Freigelassene Lucrio wohnte. Anscheinend besaß Lucrio sämtliche wichtigen Unterlagen. In seiner Wohnung, diskret im Erdgeschoss gelegen, aber offenbar sehr weiträumig, erfuhren wir, dass er zum Essen ausgegangen war. Wir spürten Widerstand, doch ohne ihren Herrn, der ihnen Befehle erteilte, gaben die Haussklaven nach. Einer zeigte uns unwillig, wo die Unterlagen aufbewahrt wurden, und wir zogen mit einem Handkarren voller Notiztafeln und zusammengehefteter Kodizes neueren Datums ab. Natürlich ließen wir eine freundliche Notiz zurück, dass wir sie mitgenommen hatten.
    Wir karrten die Unterlagen zurück zum Wachlokal. Aus allen möglichen Gründen mussten sie sicher gelagert werden. Da Rubella, der Tribun, immer noch Urlaub in der Campania machte, luden wir alles in seinem Büro ab. Dann ging ich hinunter und bedankte mich bei meiner Eskorte. Die Jungs schlurften grinsend davon. Als ehemalige Sklaven, die auf dem Weg zur Ehrbarkeit eine sechsjährige Dienstzeit als Feuerwehrmänner

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