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Tod Eines Mäzens

Titel: Tod Eines Mäzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Verfügung des Magistrats in einen Löscheimer, dann rannten wir nach oben zum Büro des Tribuns. Die Sklaven hatten nicht mal den Schlüssel auf dem Türsturz gefunden und offenbar zu viel Angst gehabt, die Tür aufzubrechen. Petronius, Fusculus, Passus, Sergius und ich arbeiteten die ganze Nacht, durchkämmten die Journale auf der Suche nach etwas, dass entweder den Freigelassenen oder einen seiner Kunden mit einer Straftat in Verbindung brachte. Wir riefen Passus jeden Gläubigernamen zu, auf den wir stießen, und er schrieb sie alle auf. Die meisten waren uns unbekannt.
    Leider fanden wir nichts, das sich als Hinweis verwenden ließ.

XXIX
     
     
    Ich verschlief den ganzen Morgen. Als ich aufwachte, war ich allein.
    In Erinnerung an meine Junggesellentage, als ich als Einmanndetektei arbeitete und mein Büro in der schäbigen Wohnung im sechsten Stock auf der anderen Seite der Brunnenpromenade hatte, genehmigte ich mir eine Katzenwäsche. Ich rollte mich aus dem Bett, zog die oberste Tunika aus, schüttelte den Sand und Dreck ab und zog sie einfach wieder an. Ich spritzte mir ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete es mit meinem Ärmel ab, fand einen Kamm, beschloss aber, mir die Mühe zu sparen. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Zähne – eklig. Also bleckte ich sie und polierte sie mit dem anderen Ärmel.
    Inzwischen beobachtete Nux mich interessiert. Diese Lebensart hatte sie noch nie zu sehen gekriegt. Obwohl sie durch die bevorstehende Mutterschaft schwerfällig und rund geworden war, schien ihr die Vorstellung zuzusagen. Im Grunde ihres Herzens war sie eine Schlampe.
    »Ach, Herzchen, du hättest mich in meinen wilden Tagen erleben sollen!«
    Nux kam und lehnte sich, leicht schnaufend, gegen mein linkes Bein. Rom war zu heiß für eine schwangere Hündin. Ich gab ihr eine Schüssel mit sauberem Wasser und holte auch mir eine. Sie schlabberte sie unordentlich leer; ich tat dasselbe. Nach einigem Suchen fand ich ein hartes Brötchen, das Helena sorgfältig versteckt hatte, um mich zu ärgern.
    Alles in der Wohnung war ordentlich und aufgeräumt. Helena zeigte durch ihre Abwesenheit eine Nachsicht, die bedeutete, dass sie wütend war. Ich erinnerte mich, dass ich heimgeschlichen war und nach Ruß von der Espartomatte stank; sie hatte angewidert aufgequietscht, als ich neben ihr ins Bett fiel, durchgefroren und offensichtlich steif nach irgendeiner Prügelei. Während wir im Wachlokal arbeiteten, hatte Fusculus uns eine Portion ekliger Würste und kalter Pasteten geholt, also roch ich wahrscheinlich auch noch danach. Ich konnte mein Stöhnen nicht unterdrücken, als die Blutergüsse und Prellungen anschwollen. Helena hatte nicht erwähnt, dass ich ihr versprochen hatte, mich von Schlägereien fern zu halten. Sie hatte überhaupt nichts gesagt, und ich war zu erschöpft, um ein Gespräch anzufangen. Aber fetzt war sie ostentativ nicht da.
    »Wir stecken in Schwierigkeiten.«
    Nux schaute auf und leckte mein Bein. Wir hielten sie sauber, seit sie beschlossen hatte, ihr Straßenleben aufzugeben und uns zu adoptieren, aber ihr Fell war nicht gerade mit Rosenwasser gewaschen. Sie war nie ein Schoßhund für die Vornehmen gewesen.
    »Wo ist sie, Nux?«
    Nux legte sich hin und schlief ein.
    Ich aß mein Brötchen. Draußen hörte ich Rom seinen Mittagsbeschäftigungen nachgehen, während ich der einsame Spätaufsteher war, stolz auf seinen entspannten Stil – und mir alles abging. In nostalgischer Erinnerung an die Freiheit tat ich so, als genösse ich die Leere.
    Hinter den Fensterläden schrien Mulis und krachten Gemüsepaletten zu Boden. Irgendein rücksichtsvoller Nachbar zertrümmerte gebrauchte Amphoren, statt sie auszuwaschen, was einen Irrsinnslärm machte. Hoch über der Straße schossen Mauersegler kreischend hinter Mücken her. Ich spürte die Hitze; die Sonne brannte seit Stunden vom Himmel herunter. Kein Besucher kam. Ich war ein vergessener Mann. Das ist die Hauptbeschäftigung eines Junggesellen, und mir fiel plötzlich ein, wie öde das gewesen war.
    Schließlich wurde mir die Stille und das Schweigen im Haus zu viel. Ich nahm Nux an die Leine, begab mich ins nächste Badehaus, wusch mich gründlich, ließ mich rasieren, zog eine saubere weiße Tunika an und ging auf die Suche nach Weib und Kind.
     
    Sie waren bei Mama. Mein Instinkt hatte mich direkt dorthin geführt.
    Mama passte auf Junias kleinen Sohn auf, daher saßen Marcus Baebius und Julia zusammen auf dem Boden und malten auf

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