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Tod im Apotherkerhaus

Tod im Apotherkerhaus

Titel: Tod im Apotherkerhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Serno
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leicht vor und zurück, im Gestänge muss noch ein Stück Mantelstoff von Meinardus Schlich klemmen. Nicht auszudenken, wenn die Büttel es fänden.«
    »Kannst dich auf mich verlassen, Teo!«
    »Das wusste ich. Du ahnst gar nicht, wie dankbar ich dir bin.« Rapp wandte sich wieder de Castro zu. »Entschuldigt die Unterbrechung, aber ich denke, es ist ein Segen, dass Fixfööt da ist.
    Ohne ihn müssten wir das Apothekenhaus ungereinigt verlassen, und wer weiß, wann ich heute Nacht wiederkomme.« »Ihr scheint gute Freunde zu haben. Sehr gute.« »Ja, die habe ich, und wenn mich nicht alles täuscht, gehört auch Ihr dazu.«
    »Nun, ja«, hüstelte de Castro.
    Rapp redete weiter, ehe der Arzt vollends in Verlegenheit geriet: »Was wollte ich noch? Ach ja, den Flussspat herunternehmen ... da ist er schon.« Er stellte das Gefäß auf den Rezepturtisch.
    »Was habt Ihr vor?«, fragte der Physikus. »Ich beabsichtige, Flusssäure herzustellen, Herr Doktor. Es handelt sich dabei um die einzige der Ariden, die in der Lage ist, Stoffe schnell und gänzlich aufzulösen. Allerdings brauchen wir dazu ein Nönnchen.«
    »Ein Nönnchen? Jetzt wollt Ihr mich auf den Arm nehmen!« »Keineswegs. Unter einem Nönnchen versteht man ein verschließbares, birnenförmiges Enghalsglas, und eben dieses brauchen wir für den chemischen Prozess.« Rapp gab eine gute Portion Flussspat in das Gefäß, das er mit konzentrierter Schwefelsäure aufgoss. Sofort entstand eine stark rauchende Flüssigkeit, deren Tätigkeit er aber kurz darauf unterband, indem er einen gläsernen Stopfen auf das Nönnchen setzte. De Castro schüttelte den Kopf. »Ihr seid mir ein Apotecarius voller Rätsel: Wie, um alles in der Welt, wollt Ihr mit einer so geringen Menge Flusssäure einen ausgewachsenen Körper beseitigen?«
    »Es ist noch keine Flusssäure, Herr Doktor, sondern lediglich eine Vorstufe. Flusssäure entsteht erst in Verbindung mit Wasser, und genau da scheint mir das Problem zu liegen. Wir müssten Meinardus Schlich in eine Art Wasserbad werfen, in das ich den Inhalt des Nönnchens schütten könnte. Dann erst entstünde die alles zerstörende chemische Verbindung.« »Ein Wasserbad, ein Wasserbad, wo in Hamburg mag so etwas zu finden sein, noch dazu mitten in der Nacht?«, grübelte der Arzt.
    »Ja, wo?«, wiederholte Rapp, der sich die ganze Zeit ob dieser Schwierigkeit den Kopf zermartert hatte. Doch jetzt kam ihm ein Geistesblitz: »Ein Fass, Herr Doktor! Ein großes Wasserfass! Da hinein sollte die Leiche passen.« Noch ehe de Castro antworten konnte, erschien Fixfööt auf der untersten Stufe der Treppe. »Muss frisches Wasser haben!«, verkündete er.
    »Wie kommst du voran?«, fragte Rapp. »Gut!« Der Rotschopf gab Rapp ein Stück Stoff in die Hand. »Was soll ich mit dem Lappen?«
    Fixfööt griente. »Wieso Lappen? Das ist der Fetzen aus dem Leseapparat, Teo.«
    »Ach so, Gott sei Dank! Du hast ihn gefunden.« Rapp steckte das Stoffstück in die Tasche.
    »Bin oben schon fast fertig. Ich guck aber noch mal nach. Vielleicht hab ich was übersehen.«
    »Ja, tu das.« Rapp packte den Flinkbeinigen an der Schulter. »Aber tu es nicht nur einmal. Versprich mir, dass du dreimal hinguckst. Höre erst auf, wenn du wirklich sicher bist, dass alles sauber ist.« »Geiht kloor!«
    »Goot.« Rapp hielt Fixfööt weiterhin zurück. »Wenn du mit allem fertig bist, räume die Putzsachen weg und schließ die Haustür hinter dir. Der Doktor und ich schaffen derweil die Leiche fort. Dazu brauchen wir natürlich nur einen der beiden Wagen. Sei so gut und fahre den anderen schon zum Fuhrmann zurück, er braucht ihn ja morgen. Ich bringe unseren dann nach.« »In Ordnung, Teo. Soll ich dann noch mal herkommen?« Rapp ließ den Rotschopf los. »Nein, nein, geh nur anschließend nach Hause. Und solltest du Mine zufällig noch treffen, sage ihr, dass alles in Ordnung wäre, ich würde ihr morgen alles erzählen.«
    »Ist gut. Mensch, Teo, pass bloß auf dich auf!« »Das werde ich. Und nun schwirr ab.« Rapp gab dem Flinkbeinigen einen Klapps, und dieser war im Nu wieder nach oben verschwunden.
    »Ich hab's! Kroogmann's Gerberei«, rief der Physikus, der unterdessen scharf nachgedacht hatte. »Äh, wie meint Ihr?« Rapp verstand nicht. »Ich meine, wir brauchen doch ein großes Wasserfass, und auf dem Hof von Kroogmann's Gerberei stehen mindestens ein Dutzend davon. Dorthin sollten wir die Leiche bringen.« »Wo ist das?«
    »Brauerknechtsgraben, eine Straße

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