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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Erlanger Kollegienhaus bereithalten sollten. Immerhin war es möglich, dass Frank als Buchexperte noch wichtige Tipps für das Gelingen des Einsatzes würde geben können. Deshalb war seine Anwesenheit vor Ort gewünscht.
    Im weiteren Verlauf des Abends entdeckte Beaufort auf einem Gang zur Toilette im anderen Teil des gut besuchten Restaurants Annes Kollegen Dirk, den er nicht sonderlich gutleiden konnte. Der langhaarige Journalist saß dort an einem Tisch zusammen mit einem schmalen, graubärtigen Mann, den der bibliophile Beaufort sofort als wichtigsten fränkischen Verleger erkannte. Die beiden tranken den gleichen Champagner wie Anne, Ekki und er und prosteten sich gerade zu. Offenbar waren auch sie in Feierlaune. Neben dem Sektkübel lag ein Papier samt Füllfederhalter auf dem Tisch, das wie ein unterschriebener Vertrag aussah. Hatte Annes Kollege nicht vorgehabt, einen Roman zu schreiben?, fragte er sich in der Kabine, als sich seine Blase wohltuend entleerte. Na dann hatte der für sein Geschreibsel wohl endlich einen Verlag gefunden. Er würde dessen Elaborate bestimmt nicht lesen.

10. Reprise – Donnerstag, 21. Juli
    Der Sturzregen gestern hatte nur vorübergehend für Abkühlung gesorgt. Heute war der Himmel zwar wolkenlos, doch die Sonne stach regelrecht, und es wurde schon wieder schwül. Gerald Hagen, ein schlanker Typ mit Stirnglatze und einem sympathischen Lächeln, brachte Anne, Ekki und Frank in einem leeren Seminarraum im zweiten Stockwerk des Kollegienhauses unter, der zur Universitätsstraße hin lag. Den hatte er über den Unipräsidenten requiriert, der in die ganze Sache eingeweiht worden war und sich hocherfreut gezeigt hatte, dass die Aufklärung der Bücherdiebstähle in greifbarer Nähe lag.
    Die drei standen am Fenster und sahen hinaus. Direkt unter ihnen befand sich der kleine Dozentenparkplatz. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erblickten sie durch die Bäume hindurch rechts die schöne alte und links die nicht so schöne neue Universitätsbibliothek. Ein steter Fluss junger Studenten bewegte sich auf dem Bildungs-Ameisenpfad zwischen UB und Kollegienhaus oder radelte die Universitätsstraße entlang.
    »Da geht Hagen«, sagte Anne und deutete auf den Einsatzleiter, der die Straße überquerte und in dem dort parkenden Lieferwagen einer Wäscherei verschwand.
    »Das ist die mobile Einsatzzentrale«, erläuterte Ekki. »Ich habe mir die schon mal im Polizeipräsidium anschauen dürfen. Alles voller Monitore und technischem Überwachungsgerät. Dort laufen sämtliche Bilder zusammen, die die versteckten Kameras in der Bibliothek aufnehmen.«
    »Und wie viele Leute sind da drin?«, wollte Beaufort wissen.
    »Nur Hagen und ein Techniker.«
    »Ich dachte, die sind zu acht. Wo sind denn die anderen?«
    »Zwei Zivilbeamte sind in der UB postiert, zwei weitere hier im Kollegienhaus und zwei beschatten Professor Corrodi. Sie haben den Auftrag, so diskret wie möglich vorzugehen und jegliche öffentliche Aufmerksamkeit zu vermeiden.«
    Frank sah auf seine Taschenuhr. »Um 14.15 Uhr beginnt seine Vorlesung. Also in knapp einer Stunde. Da werden wir wohl noch ein Weilchen warten müssen.«
    Kurz darauf klingelte das Telefon des Justizsprechers. »Es ist Gerald«, sagte er mit Blick auf die Nummer und ging ran. Das Gespräch war schnell beendet. Die Journalistin und der Amateurdetektiv schauten ihn erwartungsvoll an.
    »Der Professor ist unterwegs. Die beiden Bamberger Kollegen, die den Mann seit gestern beschatten, haben sich drangehängt. Bislang keine besonderen Beobachtungen.«
    »Und was macht der Foliant von Sibylla Merian?«
    »Liegt noch unberührt in der Schatzkammer. Da ist eine versteckte Kamera drauf gerichtet. Na, hoffentlich geht dein toller Plan auch auf.«
    Beaufort runzelte die Stirn. »Das hoffe ich auch. Alles andere würde mich, ehrlich gesagt, wundern. Hauptsache, Harsdörffer benimmt sich drüben nicht so auffällig, dass der Dieb Lunte riecht. Der hat nämlich eine mittlere Krise bekommen, als er hörte, welches wertvolle Buch unser Lockvogel sein wird.«
    Das Warten in der Hitze gestaltete sich ziemlich zermürbend. Wenn das hier nur kein Fehlschlag würde, dachte jeder insgeheim. Anne ging ungeduldig auf und ab und verließ schließlich den Raum, um mit drei gekühlten Mineralwasserflaschen aus dem Getränkeautomaten zurückzukehren. Doch das brachte nur kurzzeitig Ablenkung und Erfrischung. Wenigstens gab Hagen immer wieder Zwischenstände durch: Corrodi war auf

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