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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Haus gesehen und erkannt haben.«
    »Und was macht dich so sicher?«
    »Na, die zentrale Frage ist doch: Wieso taucht der Mörder mit dem Blasrohr ausgerechnet im Tropenhaus auf, um die arme Frau Weyrauch vor unseren Augen zu töten? Schließlich wusstest nur du, dass sie zu dieser Zeit dort sein würde. Du hast es außer mir niemandem gesagt, auch nicht Harsdörffer oder Degen. Aber hast du mir nicht erzählt, dass Gäbelein gerade in dem Moment in seine Sammlung ging, als du mit ihr telefoniert hast? Der muss etwas von deinem Gespräch aufgeschnappt und sich dann auf die Lauer gelegt haben.«
    »Sehr scharfsinnig«, lobte Ekki. »Bist du jetzt überzeugt?«
    »Das klingt schon ziemlich einleuchtend. Aber wenn mich jemand beim Telefonieren gehört hat, könnte das auch Frau Weyrauch am anderen Ende der Leitung passiert sein. Außerdem war diese ganze Aktion mit dem Blasrohr doch völlig theatralisch und riskant. Da gibt es eindeutig simplere Methoden, um jemanden loszuwerden.«
    »Überhaupt nicht. Gäbelein hat bestimmt irgendwie geschnallt, dass die Fotografin ihn gesehen hat. Also musste er diese unliebsame Zeugin loswerden. Und als er das Büro von Frau Neudecker durchsucht hat, ist ihm der Plan mit dem Blasrohr eingefallen, auf dem ihre Fingerabdrücke drauf sind. Gift und Mordwerkzeug stammen aus genau den Sammlungen, die die Kuratorin betreut. Der wollte ihr den zweiten Mord ganz einfach in die Schuhe schieben. Du hast sie doch auch gleich als Erstes in Verdacht gehabt und bist zu ihr gerannt. Also ich finde das ziemlich genial.« Anne schaute in Franks befremdetes Gesicht. »Jetzt rein aus der Mörderperspektive betrachtet«, ergänzte sie. »Sein Problem war nur, dass er plötzlich improvisieren musste, weil du ihm in die Quere gekommen bist. Sonst hätte er es bestimmt so gedeichselt, dass die Neudecker kein Alibi hat.«
    »Apropos, hat sie denn wirklich eines?« Beaufort sah Ekki an.
    »Sie hat. Schnappauf hat mir heute Nachmittag gesagt, dass die Biologin aus dem Botanischen Garten Dr. Neudeckers Alibi bestätigt. Allerdings behauptet auch Gäbelein, für gestern Nachmittag ein Alibi zu haben. Er sagt, er hatte um 16.00 Uhr einen Besprechungstermin mit einer Studentin wegen einer Seminararbeit. Die konnte noch nicht erreicht werden. Aber ist ja wohl klar, dass er lügt. Er versucht eben, seinen Hals zu retten.«
    »Wenn das stimmt, kann ich wohl nichts mehr einwenden, außer meinem Gefühl, dass das noch nicht des ganzen Rätsels Lösung ist. Gäbelein war heute so ehrlich erstaunt darüber, dass nicht ich, sondern Schifferli seinen Betrug mit dem Erlanger Neandertaler entdeckt hat.«
    Ekki legte sein Besteck beiseite und tunkte noch den letzten Rest der Soße auf seinem Teller mit einem Stückchen Weißbrot auf. »Dann wird er wohl ein begabter Lügner sein.«
    »Aber dass der arrogante Kommissar jetzt doch einen Teil des Ruhmes abgreift, ärgert mich schon.«
    »Das war der Deal, den ich mit Schnappauf ausgehandelt habe, um deinen Arsch zu retten. Schon vergessen? Er verzichtet auf eine Anzeige wegen des Diebstahls von Schifferlis Handy und was da sonst noch alles an Strafrechtsparagrafen dranhängt, dafür ziehst du dich stillschweigend zurück. Ab jetzt ist sowieso Polizeiarbeit gefragt. Da kannst du eh nichts mehr ausrichten. So übel ist der Kerl übrigens gar nicht. Schnappauf hat mir gegenüber sogar zugegeben, dass er die Zusammenhänge mit Gäbeleins Wissenschaftsbetrug auch dann nicht geschnallt hätte, wenn er das iPhone von Anfang an gehabt hätte. Du könntest dich ruhig mal dazu herablassen, auch etwas Nettes über ihn zu sagen.«
    Beaufort dachte nach. »Also, wenn er seinen Strickkrawatten-Retrolook noch ein paar Jahre lang durchhält, wird er bestimmt noch Mode-Avantgarde.«
    »Bist du heute wieder großzügig mit deinen Komplimenten. Da sag noch einmal was gegen mich.«
    Während die drei Freunde sich den Hauptgang aus bretonischem Seeteufel mit Croissantflan, Zitronenemulsion und Thymianschaum samt einer Flasche Condrieu schmecken ließen, entwarfen sie ihren Schlachtplan für den nächsten Tag. Schließlich wollten sie dabei sein, wenn Professor Corrodi als Bücherdieb überführt wurde. Ekki hatte Beauforts Informationen an einen Freund beim Betrugsdezernat Mittelfranken weitergegeben. Er hieß Gerald Hagen und leitete die Operation. Natürlich war es ihnen nicht erlaubt, die provisorische Einsatzzentrale zu betreten, doch man hatte vereinbart, dass sie sich in einem Büro im

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