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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Uni-Sammlungen etwas Geheimnisvolles geschieht. Was er genau damit meinte, hat er mir nicht mitgeteilt. Und dann kam auch schon diese spröde Krüger-Fernandez herein, die wirklich Haare auf den Zähnen hat, und komplimentierte ihn hinaus. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er etwas über die Vorgänge in der Bibliothek weiß.«
    »Dann ruf an und frag ihn.«
    »Ich habe Schifferlis Nummer nicht. Die muss ich mir erst von Harsdörffer holen.«
    »Die lässt sich auch so schnell rauskriegen.« Schon zog Anne ihren Laptop aus der Tasche zu ihren Füßen, klappte ihn auf, steckte den Surfstick rein, fand schnell ein Netz und googelte Schifferlis Namen in Kombination mit der Universität Erlangen. »Na bitte, da haben wir ihn schon. Er ist als Assistent am Historischen Institut aufgeführt. Mit Büroanschluss und Mailadresse. Um diese Zeit wird er nicht mehr in der Uni sein. Schreib ihm doch einfach eine E-Mail.« Sie schob ihm den Computer über den Tisch, räumte die Teller zusammen und verschwand damit in der Wohnung.
    Beaufort rief sein Postfach auf und schickte Schifferli ein paar Zeilen, in denen er ihn fragte, was er mit seinem geheimnisvollen Satz heute Mittag im Lesesaal genau gemeint hatte. Dann leerte er sein Glas, hörte am Klappern des Porzellans, dass Anne in der Küche gerade die Geschirrspülmaschine einräumte, und ließ seinen Blick über die Dächer der Altstadt schweifen, wo jetzt in der Dämmerung langsam die Lichter angingen. Ein leises Pling aus dem Laptop zeigte ihm an, dass er Post bekommen hatte. Sie war von dem Schweizer. Das ging ja schnell, wunderte sich Beaufort, aber wahrscheinlich arbeitete der Kurator noch an seiner Ausstellung. Er öffnete die Nachricht und las.
    –  Lieber Herr Beaufort, um Ihnen die Wahrheit zu sagen: Ich habe etwas in den Sammlungen entdeckt, das die Reputation zweier Akademiker hier erheblich beschädigen würde. Mit besten Grüßen, Tom Schifferli.
    Sofort mailte Beaufort zurück.
    –  Was ist es? Und was wissen Sie über die Bücherdiebstähle?
    Postwendend kam Schifferlis Antwort.
    –  Bücherdiebstähle? Nicht bloß eine Dürer-Grafik? Wenn Sie mir mehr darüber erzählen, verrate ich Ihnenmein Geheimnis. Ich überlege ohnehin, was ich damit anfangen soll.
    –  SEHR GERN. Schießen Sie los.
    Rasch gingen die E-Mails hin und her.
    –  Auf keinen Fall am Dienstcomputer! Man weiß ja nie. Außerdem ist es eine zu lange Geschichte, um sie aufzuschreiben. Wir sollten uns treffen. Doch bis zur Ausstellungseröffnung habe ich keine freie Minute mehr. Passt es Ihnen in zwei Wochen?
    –  Viel zu spät! Wann haben Sie morgen Ihren ersten Termin?
    –  Um halb neun in meinem Büro. Wieso?
    –  Gut. Dann komme ich um halb acht zu Ihnen.
    –  Sie sind hartnäckig.
    –  Ja, bin ich.
    –  Also gut. Kommen Sie um 7.30 Uhr in mein Büro. Kochstr. 4, 3. Stock, Zimmer 318.
    –  Danke! Bis morgen früh dann.
    –  
    Beaufort reckte die Faust in den Sommernachtshimmel und entlud seine Anspannung mit einem begeisterten »Ja!«. Doch wurde dieser Freudenruf an Phonstärke noch weit übertroffen von dem Schrei, den Anne gleichzeitig in der Küche ausstieß. Besorgt eilte Beaufort zu ihr. Sie stand vor der offenen Kühlschranktür und schaute fassungslos auf einen Traum von Torte mit viel Sahne und Schokolade.
    »Das ist nicht dein Ernst! Kaum hast du ein paar Kilos abgenommen, meinst du, dass du dir schon wieder Sahnetorte reinziehen kannst.«
    »Es ist Kirschtorte«, verbesserte er. »Frau Seidl wollte uns eine Freude machen und war einfach nicht davon abzubringen. Sie sagt, die Torte ist ganz leicht.«
    »Das, mein Lieber, ist eine Kalorienbombe! Da ist bestimmt ein Kilo Sahne drin. Wenn du davon ein Stück isst, musst dumindestens eine Stunde joggen«, sagte Anne schon deutlich milder.
    »Echt? Ich dachte, weil da Obst drin ist, kann’s so schlimm nicht sein.« Er setzte seinen zerknirschten Dackelblick auf, und Anne musste lächeln, wenn auch noch leicht skeptisch. »Außerdem gibt es Alternativen, was die sportliche Betätigung anbelangt. Ich hätte da schon eine Idee, wie wir die Kalorien gemeinsam verbrennen könnten«, wagte er sich vor.
    Anne trat ganz nah an ihn heran, sodass sich ihre Körper berührten. »Frank Beaufort, du bist ein Filou«, sagte sie mit dieser rauchigen Altstimme, die nur besonders intimen Momenten vorbehalten war, »ein ausgesprochen süßer zwar, aber ein Filou.«
    Und dann steckte sie ihren Finger in die

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