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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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Scheibe Serranoschinken und einige Cornichons auf einen Teller, wählte aus seinem reichhaltigen Angebot an Frühstückskonfitüren ein Glas Marillenmarmelade aus und wollte sich gerade auf den Weg ins Erdgeschoss zum Briefkasten machen, als es an der Wohnungstür läutete. Im Spion erblickte er das resolute Gesicht seiner Haushälterin und öffnete ihr mit großer Geste.
    »Guten Morgen, Frau Seidl, nur immer herein in die gute Stube. Was führt Sie so früh schon zu mir?«
    »Ich habe Ihnen Brötchen und Ihre Zeitungen mitgebracht. Und ein Glas Kirschmarmelade. Die hab ich frisch eingekocht. Die Kirschen sind von meinem Bruder aus der Fränkischen Schweiz«, sagte sie beim Eintreten.
    »Wie aufmerksam von Ihnen. Aber woher wussten Sie, dass ich schon wach bin? Als jemand, der halbe Nächte in seiner Bibliothek zubringt, um den Abenteuern des Geistes zu folgen, neige ich ja, wie Ihnen bekannt ist, dazu, morgens etwaslänger zu schlafen.« Irgendwie übte seine gestrige Begegnung mit Harsdörffer einen unheilsamen Einfluss auf seine Sprechweise aus, stellte Beaufort selbstkritisch fest. So langsam sollte er mal wieder anfangen, normal zu reden.
    »Es ist nicht zu überhören, dass Sie schon auf sind. Sie beschallen mit Ihrer Musik ja unser ganzes Haus. Ich hab’s schon unten vor der Haustür gehört, als ich grad vom Bäcker zurückgekommen bin.«
    »Oh, tut mir leid.« Sofort flitzte er zur Stereoanlage und drehte die Musik leiser. »Da sind wohl meine Sommergefühle mit mir durchgegangen«, entschuldigte er sich beim Zurückkommen. »Ich bin gerade beim Frühstückmachen. Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten? Oder einen frisch gepressten Orangensaft?«
    Letzteren nahm die Haushälterin gerne an, aber nur, wenn sie ihn selbst auspressen durfte. Frau Seidl war bereits bei Beauforts Eltern beschäftigt gewesen und kannte ihn, seitdem er ein kleiner Junge war. Ihre Lebensaufgabe schien hauptsächlich darin zu bestehen, ihren Dienstherrn nach Strich und Faden zu verwöhnen. Beaufort ließ sich das in der Regel gerne gefallen, nur manchmal ging ihm ihre Bemutterung ein wenig zu weit.
    »Ach, Frau Seidl«, sagte er dezent vorwurfsvoll, als sie ihm den Brotkorb auf den Tisch stellte, aus dem sie das Knäckebrot entfernt hatte, »das sind ja schon wieder drei Brötchen. Sie wissen doch, dass ich momentan nur eines frühstücke. Am Ende landen die beiden übrig gebliebenen wieder im Mülleimer. Und Brot wegzuwerfen, behagt mir gar nicht.«
    »Das ehrt Sie. Das haben Sie von Ihrer Mutter selig, gell? Die brachte es auch nicht übers Herz, Lebensmittel wegzuschmeißen. Aber warum essen Sie die Brötchen nicht einfach auf? Sie frühstücken doch sonst auch meistens drei.«
    »Weil ich in letzter Zeit gewichtsmäßig ganz schön zugelegt habe und ich nicht will, dass das so weitergeht.«
    »Sie müssen doch morgens gescheit essen. Wie der Volksmund schon sagt: morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann.«
    »Nur, wenn es nach Ihnen ginge, würde ich dreimal am Tag wie ein Kaiser speisen, bis die Hose platzt.«
    »Ein Mann ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne«, fegte sie seinen Einwand beiseite. »Außerdem haben Sie doch schon genug abgenommen. Sie wollen doch nicht so ein dünnes Grischberl werden wie die Models im Fernsehen da bei dieser Heidi Klum.«
    »Liebe Frau Seidl, Sie sind ganz gewiss der einzige Mensch auf der Welt, der mich für magersuchtgefährdet hält«, stellte Beaufort halb gerührt, halb spöttisch fest. »Also mir fallen da gleich ein Dutzend Laster und Leidenschaften ein, denen ich schutzloser ausgeliefert bin.«
    »Aber es ist doch wahr«, maulte Frau Seidl, »seitdem Sie auf Diät sind, macht es überhaupt keinen Spaß mehr, für Sie zu kochen. Immer nur Salat mit Thai-Hähnchenbrust oder Jakobsmuscheln auf Wildreis und lauter so neumodischen Schmarrn. Sie müssen doch auch mal wieder einen Schweinsbraten mit Klößen essen oder Saure Nierla oder Biergulasch mit Spätzle. Das ist doch keine ausgewogene Ernährung, wenn Sie auf die fränkische Küche verzichten.«
    Beaufort lachte seine Haushälterin vergnügt an. »Sie sind ein Schatz, aber hören Sie bitte auf, mir die fränkische Speisekarte aufzuzählen. Da bekomme ich ja sofort Appetit auf was Deftiges. Jetzt ziehen Sie nicht so ein Gesicht. Sie haben mich ja schon überzeugt. Ab und zu sollte ich mir auch solche Sachen mal wieder gönnen. Wissen Sie, worauf ich am meisten Lust habe? Auf Ihre berühmten

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