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Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall

Titel: Tod im Botanischen Garten - Frank Beauforts dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ars vivendi verlag GmbH , Co. KG
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wissenschaftlichen und beruflichen Karriere. Aber sagen würde ich es, denn es gehe nicht an, dass jemand durch Betrug dem Ansehen der Wissenschaft schade. Ich kann mich täuschen, aber mir kam es so vor, als ob wir uns nicht nur hypothetisch über so einen Fall unterhielten. Ich glaube, Tom hatte einen ganz konkreten Verdacht.«
    »Haben Sie eine Ahnung, um wen oder was es dabei ging?«, fragte Beaufort atemlos.
    »Leider nein.« Adler schüttelte den Kopf. »Ich habe mir darüber auch schon den Kopf zerbrochen. Aber am wahrscheinlichsten ist doch wohl, dass es etwas mit den Sammlungenzu tun hat. Schließlich hat Tom sich die vergangenen beiden Jahre mit nichts anderem beschäftigt, nicht wahr?«
    »Und wo würden Sie anfangen zu suchen?«
    Der Professor zögerte einen Moment. Man sah ihm an, dass er seine Worte abwägte. »Dort, wo der Ehrgeiz am größten ist«, sagte er schließlich.
    *
    »Damit kann er doch nur die Neudecker gemeint haben mit ihren zwei Doktortiteln. Was meinst du?« Franks Augen funkelten angriffslustig.
    »Kann schon sein. Allerdings sind dir in den letzten Tagen doch so einige ehrgeizige Akademiker begegnet. Degen und Gäbelein zum Beispiel. Oder die Direktorin der UB. Und diese van der Veldt scheint auch nicht ohne zu sein.«
    »Aber sollen wir jetzt von allen die Doktorarbeiten und Habilitationsschriften prüfen? Hast du eine Vorstellung, wie viel Arbeit das ist? Mal abgesehen davon, dass wir von den meisten Fachgebieten keinen blassen Schimmer haben«, gab Beaufort leicht schnaufend zu bedenken. Anne legte bei ihrem Weg zurück zum Ausgang ein ziemliches Tempo vor, sodass er sich bemühen musste, Schritt zu halten. »Wenn wir uns schon an diese Aufgabe machen, sollten wir bei der Neudecker anfangen.«
    »Meinetwegen. Da gibt es doch diese Internetforen, in denen irgendwelche Freaks Doktorarbeiten auf Fehler und Betrügereien überprüfen. Die versuche ich nachher mal zu kontaktieren. Vielleicht helfen die uns weiter. Schaust du in der UB nach, ob du ihre Arbeiten da ausleihen kannst?«
    »Wird erledigt. Aber allzu große Hoffnungen sollten wir uns nicht machen. Sag mal, musst du so rennen bei dieser Hitze?« Sie waren beim Haupteingang angekommen, und Beaufort lief der Schweiß in den Nacken.
    »In einer halben Stunde ist der Termin mit Dr. van der Veldt im Herbarium. Und so wie du sie mir beschrieben hast, schätzt sie es bestimmt nicht, wenn man sie warten lässt. Also beeil dich.«
    Im Auto, in dem sich trotz des Schattenplatzes die Hitze wie ein schmieriger Film auf ihre Haut legte, bis die Klimaanlage für eine einigermaßen erträgliche Temperatur sorgte, redeten sie weiter über den Stand ihrer Recherchen. Trotz der neuen Indizien war Beaufort nicht in enthusiastischer Stimmung, sondern fand die Lage zunehmend verwirrend. Vielleicht hatte er in letzter Zeit einfach zu viele Vögel, Faustkeile, Fernrohre und Farne gesehen, um sich in diesem Dschungel des Wissens noch zurechtzufinden. Überall führten mögliche Spuren hinein, doch anstatt diese systematisch zu erkunden, gingen sie mal hier einen schmalen Trampelpfad, mal dort ein kleines Stückchen Weg, in der Hoffnung auf den entscheidenden Durchbruch. Und ganz in der Nähe lauerte womöglich der Mörder mit der Machete und beobachtete längst ihre Schritte.
    Beauforts Handy klingelte. Im Display erkannte er eine Nummer der Universität und nahm ab.
    Das Gespräch war kurz und verlief auf Beauforts Seite ziemlich einsilbig. Anne versuchte sich einen Reim darauf zu machen und hörte erstaunt, wie ihr Freund sich mit dem Satz verabschiedete: »Ich befinde mich gerade auf dem Weg nach Erlangen. In zehn Minuten bin ich bei Ihnen.«
    »Wer war das denn? Ich denke, du kommst mit ins Biologikum. Du wolltest dich doch umhören, was man dort über van der Veldt so spricht.«
    »Es war die Chefsekretärin des Unipräsidenten. Die hat schon den ganzen Vormittag versucht, mich zu erreichen. Wahrscheinlich hatte ich unten im Naturkundehaus keinen Empfang. Professor Roth will mich dringend sprechen. Das geht natürlich vor. Kannst du mich bitte zum Schloss fahren? Ich komme dann nach, wenn ich fertig bin. Es wird bestimmt nicht lange dauern.«
    »Schade, dass ich nicht mit dir kommen kann. Den smarten Präsidenten wollte ich schon immer mal kennenlernen. Der ist ja ein richtiger Womanizer, was man so hört. Im Fernsehen kommt er jedenfalls super rüber.«
    »So toll ist er nun auch wieder nicht«, brummelte Frank. »In Wirklichkeit ist er viel

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