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Tod im Dünengras

Tod im Dünengras

Titel: Tod im Dünengras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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heißt er noch gleich?«
    Â»Adriano Girotti«, antwortete Mamma Carlotta, ohne zu zögern. »Ich
kann ihn noch einmal anrufen, wenn du willst. Vielleicht weiß er schon etwas
von Federica und kann mir Grüße von ihr ausrichten.«
    Erik wandte sich an Dr. Hillmot. »Aber wir machen natürlich auch
eine DNA-Probe.«
    Der Gerichtsmediziner nickte, wenn er auch keinen besonderen
Gefallen an dieser Aussicht fand. Bevor er sich über die Mehrarbeit beklagen
konnte, schlug er sich vor den Kopf. »Fast hätte ich es vergessen: Ich habe
noch was für Sie!«
    Er ging zu einem Tisch, auf dem die Gegenstände lagen, die bei dem
Toten gefunden worden waren. Ein paar Münzen, zwei Zehn- und drei
Zwanzig-Euro-Scheine, ein Päckchen Zigaretten, ein Feuerzeug und der auffällige
Ring mit den drei Doppelkreisen. Dr. Hillmot griff zu einem Schlüssel und hielt
ihn Erik hin. »Den haben wir erst entdeckt, als wir ihn auszogen. Sieht aus wie
ein Wohnungsschlüssel. Er steckte in seiner Gesäßtasche.«
    Erik betrachtete den Schlüssel von allen Seiten. »Jetzt brauchen wir
nur noch die passende Tür.« Er steckte den Schlüssel ein. »Was Auffälliges an
seiner Kleidung?«
    Dr. Hillmot schüttelte den Kopf. »Alles durchschnittliche
italienische Konfektionsware. Mittlere Qualität.«
    Keiner der beiden Männer bemerkte die Veränderung, die mit Mamma
Carlotta vor sich ging. Auch dass sie wie magisch angezogen auf den Tisch
zuging, fiel ihnen nicht auf. Erik wurde erst aufmerksam, als Carlotta
plötzlich hervorstieß: »Dieser Ring! Den habe ich schon mal gesehen!« Sie
richtete sich auf und machte einen so entschlossenen und überzeugten Eindruck,
dass Erik schon jetzt sicher war, dass er ihr jedes Wort glauben würde. »An der
Hand von Francescos Vater!«
    Â»Ich denke, Francesco ist ohne Vater aufgewachsen?«
    Â»Bevor Maria schwanger wurde, habe ich ihn ein paar Mal gesehen. Sie
haben uns zusammen besucht, als Dino Geburtstag hatte, als mein Bruder
heiratete, als die Zwillinge der Smariggis zur Erstkommunion gingen …«
    Â»Und jedes Mal trug er diesen Ring?«
    Â»Sì! Ich fand ihn sehr auffällig und irgendwie … protzig. Einmal habe
ich ihn darauf angesprochen. Und er hat gesagt, der Ring hätte eine besondere
Bedeutung für ihn. Vor allem aber gefiel er ihm, das hat er ausdrücklich
betont.« Mamma Carlotta setzte die hochmütige Miene auf, die sie gern trug,
wenn sich etwas herausstellte, was sie als Einzige vorhergesehen hatte. »Damit
war er für mich erledigt. Ein Mann mit so einem schlechten Geschmack! Ich habe
Maria gesagt, sie soll die Finger von ihm lassen. Aber sie …«
    Â»â€¦Â sie hat nicht auf dich
gehört.« Erik legte Wert darauf, die Erzählung zu verkürzen. »Wie hieß der
Mann?«
    Â»Ja, wie hieß er nur?« Mamma Carlotta starrte den Ring noch eine
Weile an, blickte dann in Dr. Hillmots erwartungsvolles Gesicht und schaute
schließlich an Eriks rechtem Ohr vorbei, als stünde der Name von Francescos
Vater an der gegenüberliegenden Wand. »Ich glaube, der Vorname fing mit A an.«
    Â»Augusto, Andrea, Angelo?«, half Erik aus.
    Auch Dr. Hillmot konnte mit Vorschlägen aufwarten: »Adamo, Alberto,
Agostino?«
    Â»No, no!« Mamma Carlotta versuchte es nun selber und lauschte dem
Klang von Alessio nach, dann versuchte sie es mit Alessandro. Aber beide Namen
lösten nichts in ihr aus.
    Â»Vielleicht kannst du dich an den Nachnamen erinnern?«,
fragte Erik hoffnungsvoll.
    Diesmal brauchte sie nicht lange zu überlegen. »No! Ich weiß nicht
einmal genau, ob ich den jemals gehört habe.« Nun fing sie an, sich hin und her
zu bewegen, weil Fragen, die geschaukelt und geschüttelt wurden, eher zu
Antworten führten. Jedenfalls war das bei Carlotta Capella so. Dass sie dabei
in die unmittelbare Nähe des Toten geriet, fiel ihr nicht auf, derart
konzentriert war sie.
    In diesem Moment trat Sören ein und meldete, dass der
Telebildabgleich in die Wege geleitet worden sei. Gleich erhielt er von seinem
Chef einen neuen Auftrag: »Besorgen Sie sich von Vetterich die Fotos, die er
von den Gegenständen gemacht hat, die bei dem Toten gefunden wurden. Und dann
schicken Sie ein Fax nach Italien. Girotti soll sich das Foto ansehen, das
Vetterich von dem Ring gemacht hat.«
    Auf dem Weg zum

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