Tod im Frühling
obersten Teil. Außerdem sollte er lieber bei der Zentrale vorbeigehen, da er nun schon m al auf dieser Seite des Flusses war. Ein m al hatte er eine Postkarte von dem Fest an seine Söhne geschickt. Einer der Rathausangestellten, die in Lederwa m s und Strohhut als Bauern verkleidet waren, hielt sich am vergoldeten Horn eines Stieres fest. Die Jungs waren enttäuscht gewesen, weil sie ein Bild von dem Karren haben wollten, wie er gerade explodierte. Vielleicht würde er heute später am Tag eine Karte finden, wenn es ruhiger geworden war .
Er sollte dem Capitano eigentlich seine Meinung über diesen jungen Bacci sagen, aber wahrscheinlich würde er es nicht tun. Der Capitano nahm den Jungen zu hart ran. Es war ja nicht falsch, daß er Karriere m a chen wollte, aber das war schließlich nicht das ganze Leben. Er sollte sich ein n ettes ita l ien i sches Mädchen suchen, eine Fa m ilie gründen und endlich aufhören, sich dauernd zu bl a m iere n . Aber wenn er sieben T a ge die Woc h e arbeitete, was konnte m an da schon erwarten ?
Der Wachtmeister schlenderte langsam weiter. Vielleicht würde er doch etwas sagen .
Für Rudolfo, das wußte er, konnte m a n nichts tun. Ein anderer Schäfer kü mm erte sich u m seine Schafe, und der jüngere Bruder war nach Sardinien zurückgekehrt .
Rudolfo lag i n einer überfüllten Zelle und starrte durch den Ra u m auf ein kleines vergittertes Quadrat m i t ein e m noch kleineren Quadrat von Blau in der oberen linken Ecke. Als die andern vier ihn eingeladen hatten, mit ihnen Karten zu spielen, hatte er n i cht geantwortet, oder er hatte sie nicht gehört. Einer der Spieler, ein Neapolitaner, hatte gelacht und gesagt: » L aßt ihn, wenn er nicht sprechen will. Die Sarden sind alle gleich. Noch e i ne Karte… «
Rudolfo drehte sich auf seiner Decke um und starrte die narbige Wand an .
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