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Tod im Pfarrhaus

Tod im Pfarrhaus

Titel: Tod im Pfarrhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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halten es für eine gute Idee, dass ich meinen Freund bitte, sich um alle praktischen Fragen zu kümmern. Er regelt auch das mit dem Nachlass. Er wird Rebecka über all seine Schritte auf dem Laufenden halten.«
    »Das ist sicher eine Erleichterung für sie«, meinte Irene.
    »Sicher. Aber dann hat sie noch etwas Merkwürdiges gesagt. Ich habe sie gefragt, ob sie sich nicht Sorgen um die Häuser macht und ob wir nicht eine Alarmanlage installieren lassen sollen, solange sie unbewohnt sind. Darauf meinte sie, sie wolle nichts aus den beiden Häusern haben. Am liebsten wäre ihr, sie würden abbrennen. Sie hat doch die ganze Familie verloren. Da erwartet man doch, dass sie etwas als Andenken behalten will.«
    »Seltsame Einstellung. Aber die Häuser und die Sachen würden sie vielleicht ständig an den Vorfall erinnern.«
    »Wahrscheinlich ist das so. Ich habe wie gesagt auch mit Fischer geredet und ihm erklärt, dass Sie wieder mit Rebecka sprechen müssen. Er war nicht sonderlich begeistert davon, hat dann aber nachgegeben. Möglicherweise ginge es in der Woche nach Ostern.«
    Das passte Irene ausgezeichnet. Als sie gerade das Gespräch beenden wollte, meinte Sjönell noch:
    »Ich vergaß zu sagen, dass der Doktor dieses Mal bei der Vernehmung anwesend sein will. War er das letzte Mal auch dabei?«
    »Ja. Wir haben Rebecka in seiner Praxis getroffen.«
    »Es hat den Anschein, als lägen ihm seine Patienten wirklich am Herzen. Aber vielleicht gilt das auch nur für Rebecka.«
    »Das habe ich mir auch schon überlegt.«
    Nach Beendigung des Telefongesprächs saß Irene eine Weile da und dachte nach. Nachdem sie ihren Entschluss gefasst hatte, rief sie Glen Thomsen an.
     
    »Okay. Christian Lefèvres Pubbesuch am Montagabend und dann auch noch den Psychiater überprüfen. Wollen Sie bei Fischer auf was Besonderes hinaus?«, fragte Glen.
    »Nein. Ich habe nur so ein Gefühl, dass es gut sein könnte, etwas mehr über seinen Hintergrund zu erfahren. Wie gesagt ist er ungewöhnlich besitz ergreifend, was Rebecka angeht.«
    »Ich weiß. Er beschützt sie vor uns.« Glen lachte.
    »Das Gefühl hat man«, gab Irene zu.
     
    Irene buchte dieselben Flüge wie beim letzten Mal. Es graute ihr bereits vor dem unchristlich zeitigen Abflug in Landvetter, aber der war ein Muss, wenn sie in London überhaupt etwas ausrichten wollte. Immer noch besser, als alles an einem Tag zu erledigen, dachte Irene, was laut Glen von den Verbindungen her auch möglich, aber eindeutig zu stressig gewesen wäre.
    »Ich weiß nicht, wie Sie das hingekriegt haben, aber es war wirklich wunderbar, dass dieser verdammte Journalist diesen Artikel geschrieben hat. Ich fand es auch wichtig, dass es derselbe Journalist war. Wie er beschreibt, wie Urban manipuliert und betrogen hat … das war ein gutes Gefühl. Das war meine Genugtuung, obwohl wir uns sicher noch eine ganze Weile mit anonymen Briefen her umärgern müssen. Auch wenn Bengt die Stelle des Hauptpfarrers nicht bekommt, Urban kriegt sie jedenfalls auch nicht. Das allein zählt!«
    Ihr triumphierender Tonfall war nicht zu überhören. Louises überschwängliche Dankbarkeit hinterließ bei Irene einen faden Nachgeschmack.
    Während der Ermittlungen zu diesem Fall hatte sie zweifelsohne interessante Einblicke in das kirchliche Leben erhalten. Davor hatte sie nur eine sehr vage Vorstellung von Pfarrern und ihrer seelsorgerlichen Berufung gehabt. Dieses Bild war jetzt deutlich getrübt. Pfarrer waren wie alle anderen Menschen. Sie hatten ihre Stärken und ihre Schwächen. Der Unterschied war, dass sie das hinter ihren Beffchen und ihrem Amt besser verbergen konnten. Schaute man unter den Talaren genauer nach und kratzte an der frommen Fassade, dann fand sich alles, von Mitmenschlichkeit bis hin zu menschlichem Abschaum. Jedenfalls war es schön, dass sie einem Pfarrer wie Kjell Sjönell begegnet war. Er schien am Schicksal seiner Mitmenschen wirklich Anteil zu nehmen und sich voll und ganz für seine Schäfchen einzusetzen. Aber das hatte auch seinen Preis. Irene dachte daran, wie müde er am Telefon geklungen hatte.
     
    Gerade als Irene losfahren und Krister abholen wollte, trat Andersson in ihr Zimmer. Er war totenblass, und seine Gesichtsfarbe war teigig.
    Eigentlich war Irene bereits auf dem Sprung, aber als sich ihr Chef auf den Besucherstuhl sinken ließ, setzte sie sich ebenfalls wieder. Andersson nahm seine Lesebrille ab und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen.
    »Es ist wie

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