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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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erwiderte Fidelma trocken.
    Laisre schnaubte zornig.
    »Werde nicht spitzfindig. Ich billige es nicht, daß du den
rath
verläßt.«
    »Wenn ich den
rath
nicht verlassen hätte, meinst du, daß Bruder Dianach dann noch leben würde?«
    »Du bringst den Tod mit. Die Raben des Todes kreisen ständig über deinem Kopf«, knurrte Laisre säuerlich.
    »Glaubst du wirklich, daß ich für sämtliche Todesfälle der letzten Tage hier verantwortlich bin?«
    »Ich weiß nur, daß es solche Todesfälle in unserer Gemeinschaft nie gegeben hat, bevor du herkamst. Je eher du verschwindest, desto besser.«
    Er drehte sich abrupt um und eilte zur Festhalle.
    Fidelma seufzte und beschloß, ins Gästehaus zurückzukehren. Sie hatte Esnad sicher genug Zeit gelassen, Eadulf alles zu sagen, was sie auf dem Herzen hatte.
    Sie wollte gerade die Tür öffnen, als diese aufflog und Esnad herausstürmte; beinahe hätte sie Fidelma umgerannt.
    Einen Augenblick später stürzte eine andere Person aus dem Gästehaus und rief: »Esnad! Warte doch!«
    Rudgal eilte vorbei, ohne Fidelma zu bemerken.
    Fidelma starrte ihm verblüfft nach. Sie ging ins Haus und schloß die Tür hinter sich. Eadulf saß noch dort, wo sie ihn verlassen hatte. Das Essen hatte er kaum angerührt.
    Er blickte mit sichtlicher Erleichterung auf.
    »Was ist passiert?« fragte Fidelma. »Esnad kam heraus und hat mich fast umgerannt. Dann kam Rudgal, er lief ihr anscheinend nach.«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Eadulf. »Langsam glaube ich, daß hier der Wahnsinn umgeht.«
    »Warum war Esnad so scharf darauf, dich allein zu sprechen? Ich dachte, sie hätte dir etwas Wichtiges mitzuteilen, was uns weiterhelfen könnte.«
    Eadulf schüttelte den Kopf.
    »Sie war mehr darauf aus, mir Fragen zu stellen. Sie wollte wissen, wer ich sei, wo ich herkomme und wie das Leben im Land des Südvolks so ist.«
    Fidelma war enttäuscht.
    »Das war alles?«
    Eadulf wurde verlegen.
    »Nein, nicht ganz. Sie wollte wissen, warum ich mit dir unterwegs bin und wie unser Verhältnis ist.«
    Fidelma lächelte schelmisch. »Unser Verhältnis?«
    »Du weißt schon«, antwortete er lahm.
    Fidelma beschloß, ihn nicht weiter zu necken.
    »Was meinst du, weshalb sie sich danach erkundigte? Verfolgte sie einen bestimmten Zweck?«
    Eadulf war ratlos.
    »Ich konnte keinen feststellen. Wenn sie älter wäre …« Fidelma schaute ihn scharf an. In ihren Augen blitzte immer noch der Schalk.
    » Wenn
sie älter wäre?« fragte sie. »Denk dran, sie ist bereits über das Alter der Wahl hinaus.«
    Eadulf, rot vor Verlegenheit, wandte ein: »Sie ist doch noch ein Kind.«
    »Vierzehn ist in diesem Land das Alter der Reife, Eadulf. In dem Alter kann ein Mädchen heiraten und seine eigenen Entscheidungen treffen.«
    »Aber …«
    »Du hattest das Gefühl, daß sie dir mehr als nur Freundschaft entgegenbrachte?«
    »Ja, das hatte ich. Um die Wahrheit zu sagen, mir ist schon früher aufgefallen, daß sie ziemlich kokett ist und gern mit mir anbändeln würde. Na, das ist wahrscheinlich nur eine vorübergehende Verliebtheit«, schloß er. Es klang nicht sehr überzeugt.
    Fidelma konnte nicht umhin, über seine Verwirrung zu lächeln.
    »Wichtige Mitteilungen hatte sie also nicht? Na gut. Aber was wollte Rudgal hier und was bedeutete die Szene eben?«
    »Er kam wohl her, weil er versprochen hatte, uns was zum Abendessen zu bringen. Er weiß ja, daß Cruinn sich weigert, das Gästehaus zu betreten.«
    »Und warum ist er Esnad hinterhergerannt?«
    »Keine Ahnung. Er kam herein, und als er sah, daß sie uns bereits versorgt hatte, war er sehr verärgert.«
    »Wie hat sie reagiert?«
    »Ich glaube, sie war nicht sonderlich erfreut, ihn zu sehen. Sie ging sofort weg.«
    »Und er lief ihr nach«, überlegte Fidelma laut. »Sehr interessant.«
    Eadulf stand auf.
    »Ich verstehe das alles nicht, aber essen wir endlich. Es wird spät, und wenn du immer noch meinst, wir sollten uns morgen auf die Suche nach Ibor von Muirthemne machen …?«
    Fidelma bestätigte mit einem Nicken, daß sie das vorhatte.
    »In dem Fall sollten wir etwas essen und früh zu Bett gehen. Wer weiß, was der morgige Tag uns bringt.«

KAPITEL 16
    Es war noch dunkel, als Fidelma Eadulf weckte und ihn aufforderte, sich fertig zu machen. Sie war bereits angekleidet, und während er ihrem Beispiel eilig folgte, ging sie hinunter und packte die Reste des Abendessens in ihre Satteltaschen. Als Eadulf bereit war, schlichen sie sich aus dem Gästehaus und über

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