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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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behaupten«, erwiderte Fidelma ernst. »Wie du gerade festgestellt hast, darf ich keine Nachforschungen anstellen, wenn es nach dir und deinem Fürsten geht. Also untersuche du den Fall, wie du willst. Eadulf und ich kehren jetzt zum
rath
zurück.«
    Sie wandten sich von Murgal ab, der vor Wut kochte, und machten sich auf den Weg zum
rath.
    Offensichtlich hatte Rudgal außer Murgal niemandem erzählt, daß sie Bruder Dianach tot aufgefunden hatten. Es waren nur wenige Leute draußen, doch niemand schien sich für sie zu interessieren, und aus der Halle drang der Lärm des Festes herüber.
    Es dunkelte schon, als sie das Gästehaus betraten. Es war niemand da. Fidelma entzündete die Lampen und suchte nach etwas zu essen. Während sie das Abendbrot vorbereitete, saß Eadulf am Tisch, das Kinn in die Hände gestützt.
    »Ich verstehe das nicht«, brach er schließlich das Schweigen.»Warum wollte Bruder Dianach eine so hohe Summe an Artgal zahlen, nur damit der seine Behauptung, du hättest Bruder Solin getötet, nicht änderte?«
    Fidelma stellte altbackenes Brot und Käse auf den Tisch, mehr hatte sie nicht finden können, und holte einen Krug Met herbei.
    »Ich glaube, wir können nur Vermutungen anstellen. Dianach war in alles verwickelt, was Solin plante. Wenn wir wüßten, was das war, würden wir auch wissen, weshalb er soviel riskierte, um sicherzugehen, daß ich eingesperrt oder des Mordes angeklagt würde. Ich meine, es gibt ein notwendiges Verbindungsstück in der Kette der Ereignisse vom Mord an den jungen Männern bis hin zu Dianachs Ermordung. Aber ich weiß nicht einmal, wo diese Kette ihren Anfang hat. Warum wollte Dianach mich so sehr schädigen?«
    Eadulf schnitt sich eine Scheibe Käse ab.
    »Vergeltung? Er glaubte, du hättest Bruder Solin umgebracht. Vielleicht hing er gefühlsmäßig so stark an Solin, daß er Rache wollte?«
    Sie schüttelte entschieden den Kopf.
    »Nein. Das ergibt keinen Sinn. Dann hätte er das Ergebnis der Anhörung abgewartet. Warum sollte er einen ganzen
cumal
als Bestechungsgeld zahlen, wenn es gar nicht nötig war? Artgal war sowieso bereit, auch unter Eid gegen mich auszusagen.«
    Eadulf verzog zweifelnd das Gesicht.
    »Das weiß ich nicht.«
    Fidelma blieb bei ihrer Meinung.
    »Ich habe mir überlegt, was wir tun müssen«, verkündete sie. »Es ist zu wichtig, als daß wir bis nach den Verhandlungen damit warten dürften. Ibor von Muirthemne bildet einGlied in der Kette. Wenn wir ihn finden, sind wir auf dem Weg zu einer Lösung. Zu Ibor gelangen wir, wenn wir die Spuren verfolgen, die vom Ort des rituellen Massakers ausgehen, da bin ich ganz sicher.«
    »Was machen wir also?«
    »Wir brechen morgen früh vor Tagesanbruch auf, wenn alles noch schläft, und reiten zum Tatort.«
    »Laisre wird darüber nicht glücklich sein«, sagte Eadulf seufzend.
    »Es ist besser für ihn, wenn er unglücklich ist und die ganze Sache aufgeklärt wird, damit es kein böses Blut zwischen Cashel und Gleann Geis gibt«, erwiderte Fidelma mit Bestimmtheit. »Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, daß die Lösung dieses Rätsels für Cashel wichtiger ist als Laisres Zustimmung zur Errichtung einer Kirche und einer Schule hier im Tal.«
    Eadulf machte eine unsichere Bewegung.
    »Wichtiger als die Bekehrung dieser Ecke des Königreichs zum wahren Glauben?« zweifelte er. »Ségdae von Imleach wird dir darin wohl kaum zustimmen?«
    Fidelma schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, die Lösung schließt alles ein, was hier geschehen ist. Solin war, seinen eigenen Worten nach, in etwas verwickelt, was den Sturz Cashels noch vor Ende des Sommers herbeiführen sollte. Mein Eid gegenüber meinem Bruder und den Gesetzen dieses Landes verbieten es mir, eine solche Drohung unbeachtet zu lassen.«
    Jemand klopfte an die Tür, und bevor einer von ihnen antworten konnte, wurde die Tür geöffnet, und Orlas Tochter trat ein. Sie trug einen Korb am Arm. Als sie Fidelma erblickte, verdüsterte sich ihre Miene für einen Moment,doch ihre Augen leuchteten auf, sobald sie sich auf Eadulf richteten.
    »Ich wußte, daß Cruinn nicht hier ist«, sagte sie mit dunkler Stimme, »deshalb komme ich, um euch etwas zum Abendbrot zu bringen.« Sie schaute Fidelma kurz an und fügte hinzu: »Euch beiden.«
    Eadulf erhob sich und blickte auf das altbackene Brot und den Käse, die er zu verzehren gedachte. Er lächelte.
    »Es ist uns sehr willkommen, Esnad.«
    Das Mädchen stellte den Korb auf den Tisch

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