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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sich alles zu einem Bild zusammen, so schien es mir jedenfalls. Ein großes Schauspiel war aufgeführt worden, um einen schrecklichen Krieg in Gang zu bringen. Nur weil du dich nicht in Panik versetzen ließest und nicht bei erster Gelegenheit ›Haltet den Dieb!‹ gerufen hast, kam es nicht zum sofortigen Ausbruch von Feindseligkeiten. Mein Problem bestand darin, daß Bruder Solin mich als Krieger aus Ulaidh im Dienste Sechnassachs erkannte.«
    »Ich habe euer Gespräch im Pferdestall mit angehört. Warum hat er dich nicht verraten?«
    »Das hätte er wohl getan, wenn ich nicht seinen Bluff aufgedeckt und gedroht hätte, ich würde ihn auch bloßstellen.Anscheinend gibt es viele in Gleann Geis, die nicht in dieses Komplott eingeweiht sind. Ich versuchte, herauszufinden, wer auf welcher Seite steht, als Solin ermordet wurde und du angeklagt wurdest.«
    »Und da bist du geflohen!« spottete Eadulf. »Dadurch hast du den Verdacht auf dich selbst gelenkt.«
    »Was hätte ich unter den gegebenen Umständen denn sonst tun sollen?« wollte Ibor wissen. »Jemand mußte doch in Freiheit bleiben und Sechnassach unterrichten.«
    »Mit Bruder Solins Tod hattest du nichts zu tun?«
    »Das ist doch offensichtlich.«
    Nachdenklich erwog Fidelma, was Ibor berichtet hatte.
    »Es sind noch viele Fragen offen«, grübelte sie laut.
    »Zum Beispiel, woher Mael Dúin in Ailech im fernen Norden wußte, daß Laisre Geistliche aus Cashel zu Verhandlungen über den Glauben einladen würde? Wie hat er erfahren, daß diese Abgesandten an einem bestimmten Tag eintreffen würden, so daß seine Männer angewiesen werden konnten, wo und wann sie die Leichen hinzulegen hatten?« warf Eadulf ein.
    »Mael Dúin muß genau darüber informiert worden sein, was vor sich ging«, stimmte Ibor ihm zu. »Orla zeigte seinen Leuten die Stelle, an der ihr die Leichen finden solltet. Handelte sie allein? Das ist eher unwahrscheinlich. Aber wer ist noch mit ihr verbündet?«
    Fidelma nickte.
    »Bestimmt gehört sie zu den Verschwörern. Aber – und das ist die Frage, auf die wir unbedingt eine Antwort finden müssen –, wenn Orla auf diese Weise mit Bruder Solin im Bunde war, weshalb hat sie ihn dann umgebracht?«
    Ibor fuhr überrascht auf.
    »Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Bist du sicher, daß du sie hast aus dem Stall kommen sehen? Wenn ja, bedeutet das, daß Colla auch ihr Komplize ist?«
    Fidelma schwieg einen Moment.
    »Ja. Aber ein Rätsel bleibt: Wenn man mit diesem schrecklichen Komplott einen Bürgerkrieg herbeiführen wollte, warum wendet sich ein Verbündeter gegen einen anderen? Warum wurde Bruder Solin umgebracht und danach Dianach? Das ergibt keinen Sinn.«
    Ibor breitete hilflos die Arme aus.
    »Ich habe gehofft, du könntest diesen Knoten auflösen.«
    »Auch ich kann keine Wunder vollbringen, Ibor«, erwiderte Fidelma düster. »Ich habe noch keinen Fall erlebt, bei dem alle Wege derart ins Nichts führen, bei dem es so viele Verdachtsmomente gibt, aber keine greifbaren Tatsachen. Ich fürchte, die Antworten liegen im
rath
von Gleann Geis.«
    Eadulf erschauerte leicht.
    »Besser, wir reiten gleich nach Cashel und berichten deinem Bruder, was wir schon wissen.«
    Ibor stimmte ihm zu.
    Fidelma schüttelte energisch den Kopf.
    »Ich nehme an, wir können uns nun wieder frei bewegen?« fragte sie Ibor mit leichter Ironie.
    Der Lord von Muirthemne zeigte sich reuig.
    »Natürlich. Meine Männer haben euch nur festgehalten, weil ich ihnen gesagt hatte, jeder, der aus Gleann Geis käme, sei verdächtig. Ich wollte ohnehin versuchen, mit euch Verbindung aufzunehmen und euch meine Unterstützung anzubieten.«
    »Wenn das so ist, wird Bruder Eadulf bei euch bleiben, ichaber werde in Laisres
rath
zurückkehren«, verkündete Fidelma. »Nur dort laufen die letzten Fäden des Geheimnisses zusammen. Wenn du jedoch einen deiner zuverlässigsten Männer entbehren könntest und er zu meinem Bruder nach Cashel reiten könnte …? Wir müssen ihn von Mael Dúin von Ailechs Plänen und Ultans Anteil daran in Kenntnis setzen.«
    »Dein Bruder wird sicher mißtrauisch sein, wenn ein Krieger aus Ulaidh mit solch einer abenteuerlichen Geschichte ankommt«, wandte Ibor ein.
    »Hab keine Angst. Kann einer deiner Männer mir ein paar Haselruten abschneiden?«
    Ibor stutzte verwundert, gab aber den Befehl an einen seiner Krieger weiter. Der eilte davon.
    »Was hast du vor?« fragte er. »In Gleann Geis könnte es für dich sehr gefährlich werden. Wenn Orla

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