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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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spreche als eine
dálaigh
«, erwiderte Fidelma bestimmt. »Spräche ich als Eóghanacht-Prinzessin, würde ich das Gesetz des
Uraiccecht Bec
zitieren: ›Höchster über den Königen ist der König von Muman.‹«
    »Dem stimmen die Uí Néill nicht zu.«
    »Natürlich nicht.« Fidelma konnte den Spott nicht aus ihrer Stimme verbannen.
    »Trotzdem habt ihr in der Vergangenheit Sesnassach als Großkönig anerkannt. Bist du nicht in Tara gewesen und hast an seinem Hof gedient? Du hast sogar Ultan als Erzbischof anerkannt.«
    »Ich wurde nach Tara gerufen, um den Diebstahl des Schwertes des Großkönigs aufklären zu helfen. Ich erkenne das Großkönigtum an aus Achtung für die priesterliche Ehre, wie es von den Königen vorgesehen war. Aber kein Eóghanacht ist der Ansicht, daß der König, der in Tara residiert, Oberhoheit über diese südlichen Reiche besitzt. Und als ich Ultan mit dem griechischen Titel
archiepiskopos
ansprach, tat ich nicht mehr, als unseren irischen Titel Comarb von Patrick zu übersetzen. Denn ein Erzbischof beaufsichtigt die Bischöfe seiner Provinz, so wie es der Comarb von Ailbe in Imleach hier in Muman tut.«
    Bruder Solin schüttelte langsam den Kopf.
    »Es kommt eine Zeit, Fidelma, in der das Großkönigtum nicht mehr nur ein leerer Titel sein wird. Der einzige Weg, dieses Land groß zu machen, nicht nur zu einem Land sich streitender Provinzkönigreiche, führt über einen starken Großkönig, der alle Königreiche in seinem Griff vereint.«
    Fidelmas Augen funkelten gefährlich.
    »Und dieser Großkönig wäre natürlich ein Uí Néill?«
    »Wer könnte das Land besser voranbringen als die Nachkommen von Niall von den Neun Geiseln? Gestern abend hast du behauptet, die Eóghanacht stammten von Eber ab, dem Sohn des Milesius. Aber besitzen nicht die Uí Néill einen ähnlichen Anspruch durch Eremon, den älteren Sohn des Milesius, der im Norden herrschte? Hat nicht Eremon Eber erschlagen, als der versuchte, diese Macht an sich zu reißen?«
    Trotz der Erregung Bruder Solins hatte Fidelma während dieser Auseinandersetzung ihre Stimme nicht erhoben. Sie blieb leise und unbewegt.
    »Ich habe Sechnassach, den Sohn von Blathmaic, kennengelernt, der den Thron in Tara innehat. Er ist ein Mann von Grundsätzen und würde nie so nach Macht gieren, wie du es beschreibst. Er beansprucht Tara entsprechend dem Brauch des Vorrangs. Er gehorcht den Gesetzen der fünf Königreiche.«
    »Sechnassach? Dieser Abkömmling von Blathmaic mac Aedo Sláine!« Es war ein unwillkürlicher, verächtlicher Ausruf. Dann veränderte sich Bruder Solins Miene jäh. Er schien seinen Ausbruch zu bereuen. Seine ganze Haltung änderte sich.
    »Du hast recht, Fidelma.« Seine Stimme klang plötzlich einschmeichelnd. »Manchmal lassen meine Träume voneinem besseren System des Königtums in diesem Land mich die Wirklichkeit vergessen. Du hast natürlich recht. Absolut recht. Sechnassach würde sein Amt nie mißbrauchen.«
    Fidelma wußte, daß Bruder Solin begriffen hatte, daß er zuviel gesagt hatte. Doch es war nicht genug, um sie erkennen zu lassen, weshalb der Kleriker nach Gleann Geis gekommen war.
    »Du hast mir immer noch nicht erklärt, wozu Ultan einen Vertreter zu diesem einsamen Vorposten des Christentums schicken sollte?« drängte sie ihn. »Er könnte den Zustand des Glaubens viel einfacher erfahren.«
    Bruder Solin zuckte ausdrucksvoll die Achseln.
    »Vielleicht hat er von den Schwierigkeiten gehört, denen sich Imleach bei der Bekehrung dieses Gebiets zum wahren Glauben gegenübersieht, und mich gebeten, hierher zu reisen und zu schauen, was sich machen läßt? Möglicherweise ist es auch reiner Zufall, daß ich gerade in dem Augenblick angekommen bin, in dem du über die Mittel verhandelst, durch die Imleach Licht in dieses dunkle Tal bringen könnte.«
    »Drei falsche Feststellungen.« Fidelma funkelte ihn an und zitierte einen der Dreisätze von Éireann: »›Vielleicht‹, ›möglicherweise‹ und ›ich vermute‹!«
    Bruder Solin lachte anerkennend über ihre Gelehrsamkeit.
    »Nun, Schwester, wenn ich dir sonst noch einen Rat geben kann …?«
    Eadulf beugte sich vor, um dem Gespräch besser folgen zu können, als er ein hohles Hüsteln hinter sich vernahm.
    »Geht es dir nicht gut, Bruder?«
    Mit rotem Gesicht richtete sich Eadulf auf und sah sich dem jungen Bruder Dianach gegenüber, der ihn neugierig betrachtete. Er hatte völlig vergessen, daß Dianach in seinen Schlafraum gegangen war.
    »Mir war

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