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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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und ein weiterer
séd
in deine Hände gelangt, wenn Fidelmas Verhandlung vorbei ist? Wobei jeder
séd
den Wert einer Milchkuh darstellt?«
    Ein Murmeln lief durch den Saal.
    »Diese Beschuldigung wirst du beweisen müssen, Angelsachse«, rief Murgal.
    »O ja, die werde ich beweisen, keine Angst«, erwiderteEadulf mit grimmigem Lächeln. »Soll ich den Namen der Person nennen, von der dieser Reichtum kam, Artgal?«
    Vor Eadulfs zuversichtlicher Haltung schien der Krieger zusammenzuschrumpfen. Er schüttelte den Kopf.
    »Dann sag uns, wofür du dieses Geld erhalten hast beziehungsweise noch erhalten sollst?«
    »Es war keine Bestechung«, protestierte Artgal.
    »Keine Bestechung?« Nun war es an Eadulf zu spotten. »Warum solltest du dann für deine Aussage bezahlt werden, wenn es keine Bestechung war?«
    »Ich habe doch Fidelma im Stall gesehen. Ich habe wirklich gesehen, wie sie sich über Solin beugte. Sie
muß
ihn getötet haben.«
    » Muß
? Das ist etwas anderes, als was du gesagt hast, nämlich daß du sie tatsächlich dabei gesehen hast«, warf Murgal ernst ein.
    »Eins folgt aus dem anderen«, wehrte sich der Krieger und Grobschmied.
    »Muß bedeutet nur ›sollte‹ oder ›könnte‹, aber nichts, was tatsächlich war«, stellte Eadulf fest.
    »Das Gericht kennt die Bedeutung des Wortes«, erklärte Murgal gereizt. »Und wir nehmen zur Kenntnis, daß Artgal seine Aussage geändert hat. Aber, Artgal, gibst du auch zu, daß du für sie bezahlt wurdest?«
    »Nicht dafür, daß ich sie gemacht habe«, widersprach Artgal. »Nur dafür, die Aussage nicht zu ändern.«
    Eadulf atmete tief durch und warf erst jetzt Fidelma einen triumphierenden Blick zu. Sie starrte auf den Boden, die Schultern angespannt und gebeugt.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Murgal. »Warum hättest du deine Aussage ändern sollen?«
    »Das wollte ich ja auch nicht. Sie ist wahr. Aber ein paar Stunden nach Fidelmas Verhaftung kam ein Mann zu mir und bot mir zwei
séds,
wenn ich bei meiner Aussage bliebe. Die wollte er gleich zahlen und noch einen
séd,
wenn die Verhandlung gegen Fidelma von Cashel vorbei war. Mit Geld kann man in Gleann Geis nicht viel anfangen, und so stimmte ich zu, daß er mir statt dessen drei Milchkühe überlassen wollte. Die nahm ich als Zahlung an. Das bedeutet für mich Sicherheit für den Rest meines Lebens.«
    »Wer war dieser Mann, der dir das Geld anbot?« fragte Laisre ernst.
    »Das weiß ich nicht, Lord. Es war dunkel, und ich habe ihn nicht gesehen. Ich hörte nur seine Stimme.«
    »Und wie hörte die sich an?« forschte Murgal.
    Artgal hob hilflos die Hand.
    Etwas ließ Eadulf ein Risiko eingehen.
    »Du hast die Stimme des Mannes deutlich genug vernommen, Artgal«, hakte er nach. »Sprach er mit nördlichem Akzent?«
    Artgals Miene war kläglich geworden. Die Prahlerei war völlig daraus verschwunden.
    »Sprach er mit einem Akzent wie ein Mann aus Ulaidh?« beharrte Eadulf.
    Artgal nickte trübsinnig.
    Alle Blicke richteten sich dahin, wo Ibor von Muirthemne saß. Dessen Gesicht hatte sich gerötet, aber er starrte mit steinerner Miene vor sich hin.
    »Was hat diese Stimme dir gesagt?« fragte Murgal grimmig.
    »Der Mann sagte mir, wenn ich heute morgen hinausginge, würde ich dicht bei meinem Hof zwei Milchküheangebunden finden. In neun Tagen würde ich eine dritte vorfinden, vorausgesetzt, ich änderte meine Aussage gegen Fidelma nicht. Ich schwöre, ich hatte keine Wahl, als darauf einzugehen. Er stand in der Dunkelheit an meinem Bett. Er hätte mir ebensogut einen Dolch in die Kehle stoßen können, statt mir Geld anzubieten.«
    »Und du bist am Morgen, am heutigen Morgen, hinausgegangen und hast die Milchkühe vorgefunden?« fragte Murgal.
    »Ja.«
    »Kurzum, deine Aussage wurde erkauft«, faßte Eadulf triumphierend zusammen.
    »Ich hatte meine Aussage schon gemacht, bevor ich die Kühe bekam«, wandte Artgal ein.
    Laisre wandte sich fast eifrig an Murgal.
    »Darin hat er recht. Das kann man doch nicht als Bestechung zur Aussage werten?«
    Eadulf wollte schon Einspruch erheben, doch Murgal rieb sich nachdenklich das Kinn, bevor er dem Fürsten antwortete.
    »Es bedeutet, daß wir nach dem Gesetz Artgals Aussage gegen Fidelma nicht verwenden können. Er hat seine Ehre verwirkt und ist nicht mehr glaubwürdig. Einen anderen Beweis gegen Fidelma von Cashel außer seiner Aussage gibt es nicht.«
    Mit kaum unterdrückter Wut wandte sich Laisre an Artgal.
    »Der Mann, der dir die Kühe anbot, sprach mit

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