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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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sein.“
    Bonnie nickte. „Das kann ich verstehen. Ich selbst habe mich daran gewöhnt, immer eins bei mir zu tragen, seit ich vor Jahren auf einer Landstraße einen Platten hatte und kein Mensch weit und breit war. In solchen Situationen kann es doch recht hilfreich sein.“
    „Sie haben recht. Genau so argumentiert meine Schwester auch immer. Ich werde versuchen, das Ding in Zukunft öfter einzustecken.“
     
    John schnitt gerade den Fleischvorrat klein, als das Telefon im Rabenhaus klingelte. In der Erwartung, Bonnie wäre dran, hob er ab. Stattdessen meldete sich Chief Mullins.
    „Mackenzie, Lagebericht.“, bellte er kurz angebunden in den Hörer.
    „Sir, ich habe mich gestern noch mit Sid unterhalten, allerdings nichts Neues herausgefunden. Im Laufe des Tages werde ich noch versuchen, mit Richard zu sprechen.“
    „Tun Sie das. Ich bin im Yard, falls es etwas Neues gibt. Sir Fitzgerald ist gerade bei George. Ich hoffe, dass ich dann endlich auch ein Gespräch mit ihm führen kann. Ah, da kommt Sir Fitzgerald ja. Wir hören uns, Mackenzie.“ Damit legte er auf. Wenige Minuten später klingelte es erneut.
    Erst einmal drang ein Schwall von Schimpfwörtern aus dem Hörer.
    „Das hört sich an, als wollte George immer noch nicht mit Ihnen reden“, warf John ein, als Mullins die Luft ausging.
    Wieder ein paar phantasievolle Flüche.
    „Guter Gott, was sollen wir denn noch tun? Sir Fitzgerald hat mir gerade gedroht, er würde sein Mandat niederlegen, wenn George weiterhin nicht mit ihm spricht. Dieser Mann treibt mich noch zur Raserei, Mackenzie. Er schaufelt sich sein eigenes Grab, wenn er so weitermacht. Und diese Ar..“ John hörte eine Stimme im Hintergrund murmeln, dann sprach Mullins wieder, diesmal leiser. „Ist ja gut, Fitz, ich beruhige mich ja. Also die geschätzten Kollegen dieser Eliteeinheit der britischen Polizei weigern sich ebenfalls, uns irgendwelche Informationen zu geben. Ihr vermaledeiter Cousin hat uns sogar nahegelegt, wir möchten doch nach Hause gehen und die Spezialisten – Spezialisten! – nicht in ihrer Ermittlungsarbeit behindern.“ Wieder Murmeln im Hintergrund. Dann knurrte Mullins. „Ich komme jetzt zurück in den Tower. Hier richte ich heute doch nichts mehr aus. Ich will Sie mittags in meinem Büro sehen, Mackenzie. Over and out.”
    John verstaute das Fleisch im Kühlschrank, wusch sich die Hände und ging zurück in seine Wohnung. Es gab nur eine Person, die ihnen jetzt weiterhelfen konnte.

Kapitel 13
     
    „John, weißt du, was du da von mir verlangst? Es verletzt alle Prinzipien, Informationen aus einer laufenden Ermittlung – noch dazu einer, die nicht in mein Ressort fällt – unautorisiert nach außen zu geben. Abgesehen davon kann es mich meine gesamte Karriere kosten, wenn das aufkommt.“
    John tat es beinahe körperlich weh, seine Schwester in eine so folgenschwere Zwickmühle gebracht zu haben. Schon als Kind war Maggie ein sehr geradliniger Mensch gewesen, klug, fleißig und pflichtbewusst. Gleichzeitig hatte sie sich immer schon leidenschaftlich für Schwächere eingesetzt. Folgerichtig war sie in jedem Jahr ihrer Schulzeit zur Vertrauensschülerin gewählt worden.
    „Ich weiß, Maggie. Ich würde dich auch nicht darum bitten, wenn die Lage nicht so verzweifelt wäre.“ In der Leitung herrschte Stille. Schließlich hatte seine Schwester eine Entscheidung gefällt.
    „Verdammt. Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Sie schnitt Johns Dankesworte ab und fuhr fort. „Aber du wirst keiner Menschenseele verraten, woher du diese Informationen hast, versprich es mir. Niemandem!“
    John versprach es.
    „Komm heute zum Abendessen. Alan ist gestern nach Brüssel geflogen, aber die Kinder freuen sich sicher, dich endlich einmal wiederzusehen. Dann können wir uns in Ruhe unterhalten.“
    Als John auflegte, war ihm ein wenig leichter zumute.
    Gleich darauf rief Bonnie an. „Dieser Richard!“, schimpfte sie erbost. „Gerade kam ein Anruf von ihm. Nachdem ich ihm mitgeteilt hatte, seine Mutter hätte eine ruhige Nacht gehabt und wirkte nun wieder etwas gefasster, sagte er nur, ich solle sie schön grüßen und er würde dann morgen vorbeischauen. Heute hätte er eine Reihe wichtiger Termine. Was sagen Sie dazu? Ich weiß gar nicht, warum Marcia ihn so vergöttert. Seine Masche als liebender Sohn zieht er wohl nur für die Öffentlichkeit durch, aber in Wirklichkeit ist er ein egoistischer, kalter Fisch.“ Sie redete sich immer mehr in Rage, bis sich ihr

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