Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
meiner Berater «, sagte sie und umging es so, den Namen der Person zu nennen, »hatte vor kurzem Anlass, eine Nachricht abzufangen. Sie kam von Kevratas.«
Eborion fühlte, wie ihm das Blut heiß ins Gesicht schoss. »Kevratas?«, wiederholte er wie betäubt.
»Ja. Dort scheint Verrat im Gange zu sein.«
Eborion fühlte, wie ihm das Herz in die Hose rutschte. »Was für ein Verrat? Hoffentlich nicht gegen Sie, oder?«
Tal’Aura zeigte ein dünnlippiges Lächeln. »Doch, doch. Er geht sehr wohl gegen mich. Sie müssen wissen, ich habe einen Spion angeheuert, um auf Kevratas meine Augen und Ohren zu sein – ein Meister seines Fachs namens Manathas. Vielleicht haben Sie schon von ihm gehört ...?«
Eborions erster Impuls war es, alles abzustreiten. Aber Manathas war praktisch eine Legende. Viele Leute in seiner gesellschaftlichen Schicht hatten von dem Spion gehört, obwohl nur wenige ihn getroffen hatten.
»Natürlich«, brachte er heraus.
»Nun, wie es scheint, arbeitet Manathas nicht nur für mich, sondern auch für jemand anderen.«
Der Patrizier schluckte einen dicken Klumpen Angst hinunter. »Ein Spion«, sagte er, mit Lippen, die nicht seine eigenen waren, »ist nicht sehr nützlich, wenn man ihm nicht vertrauen kann.«
»Wer ist das schon?«, fragte Tal’Aura.
Zuerst dachte er, dass es sich um eine rhetorische Frage gehandelt hätte. Aber der Praetor sagte nichts mehr. Sie sah ihn einfach nur an. Ihre Augen bohrten sich in seinen Schädel.
Endlich brach sie das Schweigen. »Ich habe Sie etwas gefragt, Eborion. Welchen Nutzen hat jemand überhaupt , wenn man ihm nicht vertrauen kann? Ein Bürger? Ein Centurion? Selbst ein Berater des Praetors?«
Eborion merkte, wie seiner Kehle ein Winseln entwich. Er hasste sich selbst für seine Schwäche, aber er hasste sich noch mehr für seine Dummheit.
Es war verrückt gewesen, zu glauben, dass er so etwas vor Tal’Aura geheim halten konnte. Jetzt hatte er nur noch eine Möglichkeit, sein Leben zu retten – sich der Gnade seines Praetors zu ergeben.
»Vergeben Sie mir«, sagte er, aber seiner trockenen, zusammengeschnürten Kehle entrang sich kaum mehr als das Kratzen von zwei aufeinander reibenden Zweigen. Er fiel auf dem harten Marmorboden auf die Knie und senkte sein Kinn auf die Brust. »Ich hatte nie vor, Sie zu hintergehen.«
»Und doch haben Sie es getan«, stellte Tal’Aura fest. Ihr Tonfall war so schneidend wie ein Schwert.
Eborion blickte zu ihr auf, sah das Feuer in ihren Augen und wusste, dass sie keine Gnade in sich trug. Deswegen unternahm er noch einen letzten Versuch, um eine Nische zu finden, in der er seine flackernde Hoffnung auf Überleben unterbringen konnte.
»Meine Reichtümer«, sagte er, »waren höchst nützlich für Sie, Praetor. Das können sie auch weiterhin sein.«
Plötzlich lachte Tal’Aura – als ob er etwas Lustiges gesagt hätte. »Keine Sorge«, versicherte sie Eborion. »Ihre Reichtümer werden mir natürlich weiterhin dienen – noch lange, nachdem ich Ihren Verrat dem Imperium enthüllt und Ihren persönlichen Besitz beschlagnahmt habe.«
Dann berührte sie ein Komm-Gerät auf dem Tisch neben ihr und rief die Namen ihrer Wachen. Einen Moment später kamen zwei von ihnen durch die offene Tür.
»Wie lautet Ihr Wunsch, Praetor?«, fragte einer von ihnen.
Tal’Aura betrachtete Eborion. »Werfen Sie ihn fürs Erste in eine Zelle. Ich werde die Art und Weise seiner Hinrichtung nach meinem Belieben bestimmen.«
»Nein!«, rief Eborion. Seine Unterlippe zitterte unkontrolliert. »Lassen Sie mir wenigstens mein Ansehen!«
Er war Mitglied einer edlen Familie, der er Ehre hatte bringen wollen. Die Aussicht, ihren Namen zu beschmutzen, war so schrecklich wie jede Folter, die sich Tal’Aura für ihn ausdenken konnte.
Sie sah Eborion unter schweren Lidern hinweg an. »Sie bitten mich darum, Ihrem Leben selbst ein Ende setzen zu dürfen?«
»Das tue ich«, sagte er. Seine Stimme krächzte erbärmlich. Selbst Dieben und Mördern wurde die Möglichkeit des rituellen Selbstmordes gewährt.
»Wie?«, fragte Tal’Aura.
Er befeuchtete seine Lippen. »Mit Gift.«
»Schnell wirkendes oder langsames?«
Eborion wollte sein Glück nicht überstrapazieren. »Was immer mein Praetor bevorzugt,«
Sie nickte. »Und wenn Ihr Praetor will, dass Sie sich hier und jetzt das Leben nehmen – durch das Schwert?«
Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. »Dann«, keuchte er, »werde ich diese Wahl
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