Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1
Stück näher. Tatsächlich war sie direkt neben seinem Ohr gewesen ...
»Jean-Luc«, hatte sie geflüstert, »ich bin’s, Beverly Crusher. Kannst du mich hören?«
Es hatte nicht bloß Mitgefühl in ihrer Stimme gelegen. Es war etwas so Reines und Fröhliches gewesen, dass es die sich unaufhörlich vervielfachenden Schichten seines Maschinenselbst durchdrungen und seine Menschlichkeit gefunden hatte, die in einem dunklen, kalten Winkel seines Bewusstseins gekauert hatte.
Als Antwort hatten Picards Lippen diese Worte geformt: »Beverly ... Crusher ... Ärztin.«
Aber durch sie hindurch hatte er vor Dankbarkeit aufgejauchzt, denn sie hatte ihm damit etwas geschenkt, ohne es zu begreifen. Sie hatte ihn auf eine Art zurückgeholt, wie nur sie es konnte. »Ja«, hatte Beverly gesagt. Sie hatte gelächelt, weil sie erkannt hatte, dass eine Brücke gebaut worden war, ganz egal, wie zerbrechlich sie noch war. »Versuch nicht, dich zu bewegen.«
Das musste er gar nicht. Er war bewegt worden . Und deswegen konnte er weitermachen.
Und nun war Beverly die Gefangene eines unerbittlichen Gegners und sah sich, ganz auf sich gestellt, mit Folter oder Tod konfrontiert. Konnte er weniger für sie tun, als sie für ihn getan hatte?
Er würde im Untergrund bleiben, bis Greyhorse den Kevrata ihren Impfstoff geben konnte. Er würde tun, was immer nötig war, um dieses Ziel zu ermöglichen, so lange, wie es nötig war.
Aber keine Sekunde länger.
Eborion stieg mit jungenhaftem Schwung die breiten, steinernen Stufen hinauf, die zum Palast des Praetors führten. Aber er hatte ja auch hinreichend Grund, mit sich zufrieden zu sein.
Der Spion hatte seine Arbeit erledigt. Sela war in Tal’Auras Augen geschwächt worden und Eborion war der Günstling des Praetors geworden. War jemals ein Plan so perfekt ausgeführt worden wie dieser hier?
Er konnte Tal’Aura schon hören: »Ich bin von Commander Sela sehr enttäuscht, Eborion. Sie ist meinen Erwartungen nicht gerecht geworden. Es wird Sie interessieren, dass sie einen Menschen gefangen hat – eine Ärztin – die ausgesandt wurde, um ein Heilmittel für die Seuche dort zu finden. Leider hat sie diesen Menschen auch genauso schnell wieder verloren.«
Und so weiter.
Genieße es, sagte er sich selbst. Du weißt schließlich nicht, ob du jemals wieder etwas so Köstliches schmecken wirst.
Ein Dutzend vollbewaffneter Centurions stand oben auf der Treppe und beobachtete Eborion, während er näher kam. Als am Hof bekannte Persönlichkeit wusste er, dass sie ihn nicht aufhalten würden. Allerdings bewegten sie sich auch nicht, um den Praetor von seiner Ankunft in Kenntnis zu setzen.
Offensichtlich hatte sie angeordnet, dass er den Palast unangekündigt betreten durfte. Ein äußerst angenehmes Privileg, dachte er.
Die Säulenhalle hinter den Stufen war ebenfalls voller Centurions – es waren mehr als die gewöhnliche Anzahl, wohl wegen der Unruhen in der Stadt. Aber keiner von ihnen schien Eborions Anwesenheit zu bemerken. Sie standen einfach nur da und ließen ihn passieren.
Daran könnte ich mich gewöhnen, dachte er.
Tal’Auras persönlicher Leibgarde, einem Kader, der schwarze Tuniken anstelle der silbernen trug, begegnete er erst, als er am anderen Ende des Saals angekommen war. Anders als ihre Kameraden, taten diese Centurions mehr, als Eborion einfach nur zu beobachten.
Sie öffneten sogar die Türen, um ihn durchzulassen. Ja, dachte er, daran könnte ich mich ganz leicht gewöhnen.
Hinter den Türen kam er an die Treppe, die zu den Gemächern Tal’Auras führte. Er hätte am liebsten zwei Stufen auf einmal genommen, aber er hielt sich zurück. Er musste sich würdig verhalten, wenn er Respekt bekommen wollte, nicht nur von Tal’Aura, sondern auch von ihrem restlichen Hofstaat.
Am oberen Ende der Treppe war wieder eine Tür, dieses Mal sehr viel kunstvoller verziert als die untere. Sie war offen und lud ihn so in den Raum jenseits der Türschwelle ein.
Als Eborion eintrat, sah er, dass Tal’Aura auf einem der zwei Balkone stand. Das war etwas, was er sie in letzter Zeit immer öfter hatte tun sehen, als ob sie hoffte, dort draußen eine Antwort auf ihre Probleme zu finden.
Er neigte seinen Kopf. »Sie wollten mich sprechen, Praetor?«
»Das wollte ich«, sagte sie. »Mir ist etwas zu Ohren gekommen, das auch Sie interessieren wird.«
Er fühlte sich geschmeichelt. Tal’Aura hatte niemals zuvor darauf Rücksicht genommen, was ihn interessieren könnte.
»Einer
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