Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
Aufmerksamkeit. Sie gab einen Befehl in das Steuergerät in ihrer Hand ein und rief damit ein anderes Bild auf – das der Person, die das Kommando über ihre Verteidigungskräfte innehatte.
Tal’Aura sah, wie Tomalak auf seinem Sitz herumschwenkte, um sie anzusehen. Er sah aus, als hätte er gerade ein erfrischendes Nickerchen hinter sich und nicht etwa eine Schlacht gegen eine Rebellenarmada.
»Glückwunsch zu Ihrem Sieg«, sagte der Praetor.
»Es war mir ein Vergnügen, Ihnen zu dienen« , sagte er.
Noch nicht, dachte sie. Tomalaks Vergnügen würde später kommen, wenn sie veranlasst hatte, dass etwas von Eborions Land und Reichtum auf den Namen des Commanders übertragen würde.
Der Rest würde natürlich Eborions Tante Cly’rana zugeeignet werden. Schließlich war sie es gewesen, die Eborion als Verräter entlarvt hatte.
Cly’rana hatte vermutet, dass ihr Neffe etwas vorgehabt hatte und daher veranlasst, dass seine gesamte Kommunikation überwacht werden sollte. Anderenfalls wäre seine Botschaft an Manathas mit ziemlicher Sicherheit nicht entdeckt worden.
Und warum hatte Cly’rana den Schleier von Eborions Verrat gerissen? Aus Loyalität zum Praetor – das hatte sie jedenfalls behauptet. Aber sie hatte weder um das Leben ihres Neffen gefleht, der für sie innerhalb ihrer Familie eine Bedrohung dargestellt haben musste, noch hatte sie den Anteil an seinem Reichtum abgelehnt, den Tal’Aura ihr versprochen hatte.
Dadurch hatte der Praetor eine wertvolle Lektion gelernt: dass selbst die Hundert gekauft werden konnten.
»Nichtsdestotrotz«, sagte sie Tomalak, »war es eine große Leistung.«
Natürlich hatten die Chancen von Anfang an zu ihren Gunsten gestanden. Nur der Eifer der Rebellen hatte es ihnen ermöglicht, etwas anderes zu glauben. Aber es blieb den Siegern überlassen, zu bestimmen, wie verräterisch ein Kampf gewesen war und wie mutig diejenigen waren, die ihn bestritten hatten.
»Wir gehen die Schiffe durch, die wir erobert haben« , sagte Tomalak, »und schicken ihre Mannschaften nach unten, wo sie wegen Verrats angeklagt werden. Außer natürlich, Sie möchten, dass wir uns noch hier oben um ihre Taten kümmern.«
Mit anderen Worten, übersetzte Tal’Aura, sie ohne Prozess hinrichten. Sie schätzte den Wert der Zweckmäßigkeit, aber nicht einmal sie würde den Rebellen ihr Aussagerecht verweigern.
»Das wird nicht nötig sein«, sagte sie Tomalak. »Ich bevorzuge es, mich selbst darum zu kümmern. Außerdem werden Sie alle Hände voll damit zu tun haben, diese Schiffe zu reparieren – und Ihre eigenen.«
»Wie Sie wünschen« , erwiderte der Commander.
Leider war fast die Hälfte der Rebellenflotte entkommen, darunter die Schiffe von Donatra und Suran. Tal’Aura musste nun annehmen, dass beide Flottencommander die Schlacht überlebt hatten und in diesem Augenblick bereits wieder ihren Sturz planten.
Außerdem musste sie sich noch um Sela und Manathas kümmern.
Letzterer würde als Meister der Verkleidung sicherlich schwierig zu fassen sein. Aber nun würde es unmöglich für ihn sein, Arbeit im Imperium zu bekommen, da sich kein potentieller Arbeitgeber den Zorn des Praetors zuziehen wollen würde.
Früher oder später würde Manathas einen Fehler machen, jemand würde ihn identifizieren und ausliefern. Es war nur eine Frage der Zeit.
Und was Sela anging ... sie hatte zugelassen, dass die Föderation die Bewunderung der Kevrata gewann, und daher die Flammen der Rebellion in den Außenwelten noch geschürt. Und darüber hinaus hatte sie keinen einzigen Föderationsagenten gefangen.
Höchst enttäuschend, dachte Tal’Aura. Aber Sela war ihr gegenüber wenigstens immer loyal gewesen, während andere das nicht gewesen waren.
Fürs Erste würde sie das Halbblut auf Kevratas lassen, wo sie sich in ihrem Versagen suhlen konnte. Sela würde das hassen – und mehr denn je versuchen wollen, das Ansehen wiederzugewinnen, dass sie in vorherigen Regimes innegehabt hatte. Und wenn der Praetor sie brauchte, würde sie bereit sein.
Aber weder Sela noch Manathas waren das schlimmste von Tal’Auras Problemen – nicht seit die kevratanische Seuche eine Vorliebe für Romulaner gezeigt hatte. Mit all den Händlerwaren, die täglich nach und von Kevratas geliefert wurden, konnte niemand sagen, wie viele Schiffe das Virus bereits mit sich trugen oder wie weit es sich schon ausgebreitet hatte.
Eines war sicher: Es musste aufgehalten werden.
Der Praetor hatte bis vor Kurzem keinen Bedarf
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